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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Chance war da; nun musste er sie nutzen.
    Er fühlte, dass er sich in unmittelbarer Nähe seines... Folterkerkers befand. Die Bewusstseine der beiden Alteraner, die sich unweit seines Fesselbetts unterhalten hatten, waren besonders stark zu spüren. Offensichtlich hatte man sie abgestellt, um ihn trotz des Alarms zu überwachen. Wenn er den hiesigen Befehlshaber richtig einschätzte, würde dieser die beiden Männer für ihre Nachlässigkeit büßen lassen.
    Startac grinste müde. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke.
    Wahllos riss er die Türen links und rechts von ihm auf, suchte nach Waffen oder einem Versteck, in dem er sich sammeln und zur
    Ruhe kommen konnte. Wenn er Glück hatte, nahmen seine Häscher an, dass er entkommen war, und würden nicht unbedingt im Festwerk nach ihm suchen.
    Ein Labor. Ein Lagerraum. Ein Raum mit einem positronischen Rechenknoten, der durch zusätzlich geschaltete Schutzschirme gesichert war. Ein weiteres Labor, ein riesiges Ersatzteillager, eine Kühlkammer, eine Garderobe...
    Sein Anzug!
    Da hing er, hinter einer Glaswand frei in der Luft schwebend. Die Selbstschutzvorrichtung war aktiviert. Ein eng anliegender Schutzschirm hatte sich wie ein Film um die Außenhaut des Bekleidungsstücks gelegt. Also war er nach wie vor funktionsfähig und würde sich von ihm aktivieren lassen.
    Startacs Herz schlug schneller. Die Agenten der Legion Alter-X hatten sich weitgehend auf ihn selbst konzentriert und dem Anzug keine große Beachtung geschenkt.
    Natürlich, sobald sie ihn »umgedreht« hatten, erledigte sich das Problem mit dem terranischen Spitzenerzeugnis von selbst.
    Er schloss leise die Tür hinter sich. Hastige Schritte näherten sich. Das durchdringend gellende Alarmsignal trieb die Alteraner vor sich her.
    Startac trat an die transparente Wand und klopfte leicht dagegen. Das war kein Schutzglas; die Abtrennung sorgte wohl lediglich für eine keimfreie Aufbewahrung des Anzugs.
    Er sah sich um. Eine Art Metallkolben lag in der Ecke, mehr als einen Meter lang. Was auch immer das Ding normalerweise für eine Funktion erfüllte, Startac würde es zweckentfremden.
    Mit aller Kraft, die noch in ihm steckte, schlug er gegen das Glas und sprang zurück. Splitter schossen durch den Raum, bohlten sich durch die dünne Unterwäsche, die er trug, stachen in seine Arme und Beine.
    »Ramihyn!«, nannte Startac dessen ungeachtet das Kodewort.
    Der Schutzschirm des Anzugs erlosch.
    Der Mutant stieg vorsichtig über die Glasscherben hinweg. Er riss und zerrte an dem Kleidungsstück, kämpfte gegen die Zugstrahlen an und bekam den Anzug schließlich frei.
    Hastig schlüpfte er hinein, achtete nicht weiter auf die vielen kleinen blutigen Wunden, die er davongetragen hatte. Es wurde ihm bereits wieder schwarz vor den Augen, er musste... musste...
    Verloren gegangene Kraft kehrte augenblicklich zurück. Seine Gedanken, die bislang träge dahin geflossen waren, wurden plötzlich zu einer Flut, die ihn fast zu übermannen drohte. Die Cybermed-Einheit des Anzugs hatte die Schwächung seines Metabolismus erkannt und intravenös ein Stärkungs- und Stabilisierungsmittel injiziert. Er folgte einer Empfehlung der Positronik und ließ sich über eine weitere Kanüle dringend benötigte Nährstoffe zuführen. Er benötigte schlichtweg alles, das ihn irgendwie kräftigen konnte.
    Startac ortete erneut. Wie trippelnde Ameisen waren die Alteraner. Scheinbar ziellos irrten sie hin und her, hinterließen Reflektio-nen, die er kaum auseinanderhalten konnte. Wie immer gelang es ihm nicht, die Gedanken deutlich und sauber voneinander zu unterscheiden und etwas anderes als grundlegende Emotionen zu erkennen. Er war leider kein Telepath. Irgendwie schien es ihm, als wäre er in seiner Entwicklung dorthin stecken geblieben...
    Der Mutant hackte sich in die interne Kommunikation ein. Noch verlief sie unverschlüsselt.
    »Ebene acht sicher, kein Zeichen vom Terraner«, hörte er die im zackigen Tonfall vorgetragene Meldung eines Agenten.
    »... nur mit Paralysestrahlen auf ihn feuern«, befahl ein anderer.
    »... allerhöchste Vorsicht ist geboten.«
    »... er kann hier überall sein; die Insel dürfte er noch nicht verlassen haben...«
    »... ein Teleporter, möglicherweise weitere, unbekannte Fähigkeiten. Kann eventuell Glas zerspringen lassen.«
    »... sollten einen zusätzlichen HÜ-Schirm über das Festwerk legen...«
    Das war die Meldung, die Startac benötigte. Er konzentrierte sich; allerdings nicht auf einen

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