PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
zurückgehalten und auf den perfekten Moment für eine Präsentation gewartet. Um sich dann selbst darin sonnen zu können.«
»Dein Pathos und Schmalz passen perfekt zu Laertes Auftritt«, erwiderte Mondra flüsternd. »Deine Ansprache vermittelt den Eindruck, als wäret ihr die besten Freunde. Es wundert mich übrigens, dass die Administration tatsächlich Stillschweigen gehalten hat.«
Das Holo erlosch. Bevor die Reporter sich von dem Schock erholen konnten, fuhr Michou fort: »Und nun ist es mir eine umso größere Freude, Ihnen den Großadministrator höchstpersönlich zu präsentieren. Ich bitte Perry Rhodan zu mir auf die Bühne!«
Es blieb ruhig, als der Unsterbliche und Mondra hinter ihrer Wand hervortraten. Kein Reporter wagte es, ein Wort zu sagen. Man konnte jedes einzelne erschrockene Atemholen der Anwesenden hören. Alle Blicke richteten sich auf die Terraner. Mikrokameras umschwirrten sie wie lästige Insekten und filmten sie aus allen Perspektiven.
Rhodan nickte den Reportern kurz zu und trat Laertes, von der Menge unbemerkt, hinter dem Stehpodium mit vollem Gewicht auf den rechten Fuß. Der Staatsmarschall zuckte zusammen und wurde blass. Der Unsterbliche lächelte freundlich in die Menge. Manchmal entschädigten die kleinsten Freuden für all den Ärger seines Lebens.
Ein Tag verging. Auf Terra schrieb man mittlerweile den 9. April 1343 NGZ.
Laertes Michou agierte mit einem Geschick, das Rhodan dem Militär nicht zugetraut hätte. Er verkaufte seine Anwesenheit als persönlichen Erfolg und verstand es, den Verlust des Kanton-Systems als »zwischenzeitlichen Rückschlag« zu verniedlichen.
Die Geheimwaffe TIGER war in aller Munde. Gezielt gestreute Gerüchte fachten neue Hoffnung in der Bevölkerung an. Von einem waffentechnischen Quantensprung, der die Posbis in die Defensive drängen würde, war die Rede, doch niemand wusste Genaueres. Aus Gründen der Sicherheit, so Michou, durfte nichts darüber verlautbart werden.
»... Sie vertrauen zu sehr darauf, dass die Posbis Altera während der nächsten Wochen in Ruhe lassen«, sagte Rhodan über die Holoverbindung. »Die Psychologie der Maschinenwesen ist bedrückend einfach. Zermürbe und schwäche deinen Gegner, beraube ihn seiner wichtigsten Rohstoffe - also der Hyperkristalle - und gib ihm keine Zeit zum Atemholen. Bald werden die Fragmentraumer über Altera stehen.«
»Nach meiner Ansicht und der meiner Militärexperten haben wir ausreichend Zeit, um unsere Verteidigung zu stabilisieren. Auch Posbis benötigen Zeit, um sich im gewonnenen Terrain zu orientieren und konsolidieren.«
»Das sehen Sie falsch...«
»Ich habe keine Lust, in sechsunddreißig Jahren Kampf gewonnene Erfahrungswerte in eine Schale zu werfen und gegen Ihre Einzelmeinung abzuwägen«, sagte der Staatsmarschall kühl. »Ich danke Ihnen trotzdem für Ihren gut gemeinten Rat, Großadministrator.«
»Zum letzten Mal: Ich habe diesen Titel längst abgelegt!«
»Die Alteraner sehen das anders, Rhodan. Ich will das Volk nicht durch irgendwelche verbalen Spitzfindigkeiten zusätzlich irritieren. Halten Sie sich bitte weiterhin zu meiner Verfügung.«
»Was sollte ich auch anders tun, Laertes? Sie haben uns in diesem Appartement, diesem goldenen Käfig, mehr oder weniger festgesetzt. Sie benutzen uns, wo, wann und wie Sie wollen.«
»Als wichtigste Persönlichkeit des Imperiums Altera müssen wir Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit schützen. Es gibt Hinweise auf ein Attentat, das fehlgeleitete Alteraner planen könnten.«
»Und deswegen lassen uns die Leute der Legion Alter-X gerade mal zum Luftschnappen vor die Tür?«
»So ist es.« Michou wollte die Verbindung kurzerhand kappen.
»Warten Sie, Staatsmarschall!«, sagte Rhodan hastig.
»Bitte?«
»Haben Sie Nachricht von unserem verschwundenen Begleiter Startac Schroeder?«
Michous Wangenknochen traten noch deutlicher vor als sonst. »Nein«, antwortete er.
»Er lügt«, flüsterte Mondra Rhodan zu.
»Und was ist mit den Posbis und den Matten-Willy, die Sie in Gewahrsam haben?«
»Sie kennen meine Einstellung, Großadministrator. Kein Maschinenteufel wird auf Altera frei umherlaufen. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, dringende Geschäfte warten auf mich.«
Das dreidimensionale Bild erlosch.
»Ich wünsche ihm ein Furunkel an die Nase, erbsengroße Hämorrhoiden dorthin, wo die Sonne niemals scheint, und Fußpilz zwischen die Zehen«, sagte Rhodan.
»Was seinen rechten Fuß betrifft, würde er den Juckreiz
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