PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Sie, wir wollten eigentlich noch einen Tag warten, aber da Sie den Bluff schon früher durchschaut haben ... Der Großadministrator hat Ihrem General Kat-Greer ein Angebot zu unterbreiten. Wir be-sitzen Kenntnisse, die ihm die Eroberung des Pyramidenzirkels ermöglichen und somit den Endsieg bringen werden.«
Im Gesicht der Verwalterin zuckte ein Muskel. Sie litt unter Schlafmangel, und das war kein Nachteil. »Flunkere, so viel du willst«, fauchte sie, wohl um ihre Irritation zu übertünchen. »Ich lasse so oder so die Wahrheit aus dir herausprügeln.«
»Das ist weder nötig noch zielführend, Geschätzte, da ich Ihnen ohnehin alles brühwarm erzähle. Unsere MINXHAO war ein Experimentalraumer, speziell ausgerüstet für Spionagezwecke. Selbst in der kurzen Zeit zwischen dem Treffer des Bodenforts und der Absprengung der Außensektionen konnten wir uns deshalb einen guten Überblick der Lage auf Caligo und in Taphior verschaffen.«
Das stimmte nicht im Mindesten. Aber wie sollten die Laren seine Behauptung nachprüfen? Die fraglichen Teile waren in der Atmosphäre verglüht. Außerdem hatte Rhodan gemeint, es schade nicht, mit ominösen Technologien aufzutrumpfen.
»Der Großadministrator«, fuhr Dmetri fort, »wird morgen von sich aus Kontakt mit Ihrem Revolutionsführer suchen; er wollte diesen noch ein wenig schwitzen lassen. Aber ich denke mir, es wäre für alle Beteiligten angenehmer, wenn Kat-Greer schon heute von Ihnen die Hintergründe erführe. Immerhin dürfte einigen Leuten recht peinlich sein, dass ihnen die beiden wichtigsten Personen unserer Delegation durch die Lappen gegangen sind.«
Und dir könnte man einen Strick daraus drehen, hieß das zwischen den Zeilen, dass du deren Fehlen nicht herausgefunden hast. So aber stündest du deutlich besser da...
»Was sind das für Kentnisse über den Pyramidenzirkel?«
Dmetri hob die Arme. »Oho, werteste Verwalterin, wir sind nicht dumm; wir haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Informationen wurden auf mehrere Personen verteilt. Sie, beziehungsweise Ihre Vorgesetzten, müssen schon alle zusammen an den richtigen Ort bringen, nämlich zu Kat-Greer in dessen Bastion Groschir.«
»Welche Personen?«
»Drei Techniker und Wissenschaftler aus der MINXHAO-Mann-schaft; meine Wenigkeit; sowie den Großadministrator und dessen Leibwächterin.«
»Die ich wo finde?«
»Wo? Keine Ahnung.« Die Larin sah drein, als wolle sie Dmetri jeden Moment ins Gesicht springen. Rasch fügte er hinzu: »Aber ich weiß, wie.«
Warnsignale gellten durch die Bastion. Posbi-Angriff! Auch das noch.
Kat-Greer, der mit einer Gruppe von Taktikern über dem Problem Elbanger-Tan gegrübelt hatte, eilte in die Kommandozentrale. Zum Glück, stellte sich heraus, handelte es nur um einen kleinen Verband von Roboterschiffen, die aus dem Linearraum ausgetreten waren und nun auf Einflugkurs ins Illindor-System gingen.
Kein ungewöhnlicher Vorfall. Seit geraumer Zeit testeten die Posbis trotz der weiten Flugdistanzen, die sie dafür in Kauf nehmen mussten, immer wieder die Verteidigungsbereitschaft der Laren. Aber Maschinenwesen kannten nun einmal keine Langeweile, und den Begriff der Zeitvergeudung wohl ebenso wenig.
Kats Ärger verflog. Mit etwas Geschick, begriff er, konnte er sich diese eher lästige denn Besorgnis erregende Störung sogar zunutze machen. Er beorderte die Teile seiner Neunten Flotte, die nicht auf Caligo engagiert, sondern übers System verteilt waren, auf Abfangkurs. Dann ließ er diejenigen Kommandanten anderer Kriegsflotten, die sich für neutral erklärt hatten, anfunken und bat sie um Assistenz gegen den Posbi-Verband. Diese Unterstützung konnten sie ihm schwerlich verweigern. Wenngleich sie ihn damit nicht formell als Ersten Hetran anerkannten, folgten sie doch seinem Aufruf und unterstellten sich für die Dauer des Zwischenfalls seinem Oberbefehl.
Knapp an der Systemgrenze entbrannte die Raumschlacht. Sie verlief ebenso heftig wie kurz. Ehe sie ernsthafte Verluste erlitten, zogen die Posbis wieder ab. Wenn die Mörderroboter Aufschlüsse gewonnen hatten, die sie nach dem langen Rückflug ihrem Zentralplasma überbringen konnten, dann nur die, dass sich die Laren nach wie vor sehr gut zu wehren wussten.
Etwas besser gelaunt wies Kat-Greer seine Presse-Offiziere an, das im Prinzip unbedeutende Ereignis weidlich medial auszuschlachten.
Der Erste Steuermann des Großen Bootes Greer habe seinen legitimen Führungsanspruch unter Beweis gestellt und
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