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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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durch Schock und argen Muskelkater, nicht vom Fleck. Schroeder und Diamond zogen sie gerade noch rechtzeitig zur Seite. Ihre Peinigerin stöckelte vorbei, so nahe, dass Tamra ihr leicht hätte einen Schlag oder Tritt versetzen können. Heiße Wut stieg in ihr hoch. Für einen Moment erwog sie, diesem Impuls nach zugeben. Aber erstens hätte sie damit ihre Anwesenheit verraten, und zweitens ... hätte sie es nicht vermocht. Keine Magd, die von klein auf die Erziehung der Heelghas genossen hatte, war dazu fähig, mutwillig die Hand gegen eine Angehörige der Herrenrasse zu erheben. Das saß viel zu tief. Die Rangelei damals am Teehaus war etwas anderes gewesen, da hatte Mitrade angefangen.
    Tamra biss sich auf die Unterlippe und wischte die Tränen weg. Etwas Trost spendete der Gedanke, dass endlich einmal sie der Kanaille einen Schritt voraus war.
    »Fertig, ja?«, meldete Boffään. »Ich habe auch gleich die Bedienungselemente so umgruppiert, wie Ihr es von larischen Geräten kennt, ja?«
    »Kannst dich verdrücken.« Kein Wort des Danks. Das fiele Mitrade im Traum nicht ein. Dank für Gnade stand nur den gottgleichen Laren zu.
    Der Reparateur turnte blitzschnell die Wände entlang und hinaus. Tamra beobachtete ihre Erzfeindin, wie diese den Datenspeicher einige Sekunden in der Hand wog, gähnte und ihn schließlich in den dafür vorgesehenen Schlitz einführte. Die Hohe Verwalterin wirkte abgespannt, aber auch nervös und zielstrebig. Ein dreidimensionales, verschwommenes Holobild baute sich langsam auf. Bevor Tamra Einzelheiten erkennen konnte, entschwand der Salon und wurde von Boffääns Werkstatt ersetzt.
    Startac war erneut teleportiert.
    Das Kaktuswesen machte es sich gerade unter einer Art Wärmelampe gemütlich.
    Mithilfe ihrer Montur checkte Mondra den Raum auf Sensoren. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie dabei die junge Alteranerin, die schon so viel erduldet hatte. Tamra erweckte einen gefassten Eindruck. In Anbetracht der Umstände hatte sie sich sogar bemerkenswert gut im Griff Es grenzte, trotz der erfolgten Behandlung durch die Anzug-Meds, an ein Wunder, wie sie sich aufrecht hielt: Sie wog, wenn es hochkam, 40 Kilo. Aber in diesem spindeldürren Persönchen steckte eine ganz außerordentliche Menge Willenskraft.
    Mondras Mikropositronik gab Klarmeldung: keine optische oder akustische Überwachung aktiv. Sie nickte Tamra zu. »Bereit?«
    »Ja.«
    Startac und Mondra traten je zwei Schritte zur Seite, sodass das Mädchen nicht mehr von den Deflektorsphären erfasst und daher sichtbar wurde, die Abschirmung ihres Peilchips jedoch bestehen blieb. Jetzt kam es darauf an, ob Tamra den Haustechniker des Aquadoms richtig eingeschätzt hatte. Wenn er Alarm schlug, würden sie zwar höchstwahrscheinlich noch fliehen können; trotzdem war dann ihr Plan schon im Ansatz gescheitert.
    »Hallo, Boffään. Bist du nach wie vor der Meinung, dass unsere ach so guten Herren einmal ordentlich eine aufs Haarnest kriegen sollten?«
    Das Pflanzenwesen antwortete nicht, zeigte auch keine erkennbaren Symptome von Überraschung. Nur die winzigen Stielaugen, die anstelle von Staubgefäßen aus der fleischigen, hellblauen Blüte ragten, vibrierten leicht.
    »Kennst mich schon noch, oder?«, setzte Tamra nach, weiterhin auf Larion. »Was würdest du dazu sagen, wenn ich für uns beide einen Weg aus der Knechtschaft wüsste?«
    »Gar nichts. Weil ich mit dir nicht rede, ja? Was bildest dir eigentlich ein, so mir nichts, dir nichts abzuhauen und mich hier mit dieser Furie allein zu lassen? Und dann tauchst du nach Jahren wieder auf und hast nicht einmal Eier dabei! Ist das eine Art, ja?«
    »Falls du mir hilfst und wir Glück haben, kannst du dich bis an dein Lebensende in Eiern eingraben. Oder, noch besser, du wirst es nicht mehr für erforderlich halten, dich damit zu berauschen.«
    »Mich deucht, eingespritzt bist eher du! Menschenkind, wo kommst du auf einmal her, und wie?«
    »Kannst du Geheimnisse für dich behalten? Gesetzt den Fall, ein potenzielles, zukünftiges Leben in Freiheit hinge davon ab: Wärst du für eine solche Chance bereit, deine relativ bequeme Stellung hier aufzugeben? Früher hast du das steif und fest behauptet.«
    Die Finger auf dem Kolben des Strahlers in ihrem Hüftholster, dachte Mondra: Die Kleine macht ihre Sache gut. Als hätte sie eine xenopsychologische Ausbildung absolviert. Aber vielleicht hat sie das ohnehin, obgleich nicht auf dem herkömmlichen Bildungsweg...
    Der Kaktusartige zögerte. Es

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