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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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»Schaffst du nie. Nicht in zehn Jahren! Zehnmal so viel sind, äh ... siebenhundertfünfzig. Immer noch zu wenig.«
    Tamra hörte nicht mehr hin. Sie sah nur noch das Sloppelle vor sich. Die Hochstimmung der Sonnenfeier war verweht; stattdessen plagten sie leichte Kopfschmerzen. Aber die Verheißung in den Augen des Sloppelles blieb.
    »Es ist meins«, sagte sie leise. »Es will zu mir. Wir werden zusammen sein.«
    Sie stürzte sich in die Flugballspiele und auf die Lernübungen, kämpfte fanatisch um jeden einzelnen Punkt.
    Anfangs war es sehr hart, denn die Sonnenfeier und vor allem die in Aussicht gestellten Prämien hatten auch ihre Mitschüler stärker als zuvor motiviert. Mit der Zeit jedoch erlahmten deren Bemühungen. Der alte Trott kehrte wieder ein. Je länger das Fest im Innenhof zurücklag, umso mehr der Menschenkinder vergaßen über die tägliche, alles in allem gemütliche Routine die Belohnungen. Sie litten ja keinen Mangel. Das Internat bot ihnen überschaubare Geborgenheit, und die Heelghas verteilten ihre Zuwendungen ziemlich gleichmäßig auf alle Zöglinge. Außerdem sammelte man auch nebenher, ganz von selbst, Pluspunkte. Wer sich diszipliniert verhielt, sodass er nicht allzu viel an Abzug einkassierte, würde irgendwann ohnehin ausreichend Bonus für eine der kleineren Belohnungen beisammen haben - wenn nicht in diesem Jahr, so im nächsten oder übernächsten.
    Tamra aber zerriss sich förmlich für das Sloppelle. Sie ließ in ihrem Eifer auch nicht nach, als absehbar wurde, dass sie die benötigten 3600 Punkte unmöglich bis zur kommenden Sonnenfeier erringen konnte. Frizzi und die anderen verspotteten sie als Streberin. Das nahm Tamra hin. Einige der Jungen, angeführt von Wu Pasterz, machten sich einen Spaß, daraus, sie extra zu behindern, störten ihre Konzentration durch allerlei Streiche oder spielten beim Flugball nicht für sich selbst, sondern ausschließlich gegen sie. Dafür nahmen sie sogar Schlechtpunkte in Kauf. Tamra durchlebte harte Wochen. Sie trug nicht wenige Verletzungen davon; kaum ein Tag, an dem sie nicht aus der Turnhalle humpelte oder getragen werden musste. Kulwolvagg erhöhte schließlich die Strafe für absichtliche Fouls auf Nachtischsperre. Danach verlor Wus Bande weitgehend das Interesse an Tamra.
    So oder so ließ sie sich nicht beirren. Auch bei ihrer zweiten Sonnenfeier genoss sie das Gemeinschaftserlebnis. Allerdings wurde sie von den Gesängen, Farbzaubern und Licht-Zeremonien bei weitem nicht mehr so mitgerissen. Alle ihre Gedanken galten dem Sloppelle.
    Wenn ihr bloß niemand zuvorkam...
    Als Güraldenip endlich die Liste verlas, ballte Tamra ihre Hände zu Fäusten, so fest, dass sich die Fingernägel schmerzhaft in die Handballen bohrten. Bei der Bekanntgabe der ersten Zahlen durchflutete sie grenzenlose Erleichterung: Niemand hatte mehr als zweieinhalbtausend Punkte angehäuft! Und die älteren Kinder, die vor ihr an die Reihe kamen, tauschten ihre Guthaben samt und sonders für irgendwelchen elektronischen Tand ein. Sie stellten also auch im
    nächsten Jahr keine große Gefahr dar.
    Tamra wurde als Sechste aufgerufen. Der Applaus, der ihr zu Ehren erschallte, war ihr herzlich egal. Während sie zur Bühne lief, hatte sie nur Augen für das Sloppelle. Bei jedem Schritt wuchs ihre Gewissheit, dass auch das Kuscheltier sie ansah, und ausschließlich sie. Es hatte keine Flossen oder Beine; erst aus der Nähe waren unterhalb des Kopfes zwei winzige Arme erkennbar, jeder dreifingrig und gerade mal sechs, sieben Zentimeter lang. Täuschte sich Tamra, oder winkte ihr das Sloppelle tatsächlich verstohlen mit einem davon zu?
    »Neunhundertneunzig Punkte«, lobte Güraldenip. »Und das im ersten Jahr. Eine beachtliche Leistung! Was möchtest du dir dafür aussuchen?«
    »Nichts, bitte.«
    »Nichts?« Güraldenip wies auf die ausgebreiteten Spielsachen. »Um diese Summe könntest du beispielsweise einen eigenen Holo-Projektor erwerben, und zwei unterhaltsame, lehrreiche Film-Chips noch dazu!«
    »Ich möchte die Pluspunkte aber sparen.«
    Das oberste Heelgha verbog den birnenförmigen Leib und neigte ihr sein schwarzes Kopfbüschel zu, als hätte es sich verhört. »Soso. Und welche der großen Belohnungen steht dir im Sinn?«
    »Muss ich das sagen?« Sie hatte Angst, die Begierde anderer Kinder auf das Sloppelle zu lenken.
    »Nein, musst du natürlich nicht.« General-Direktor Güraldenip zwinkerte mit mehreren Augen. »Spekulierst du etwa gar auf den ersten

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