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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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schusseligen Art, sehr nett; und Tamra gewogen, weil sie tagtäglich ihr Frühstücksei bei ihm ablieferte.
    »Kann es sein«, fragte sie ihn einmal, »dass ich nicht von hier bin?«
    »Streng genommen stammt niemand von hier, denn alle wurden in unterschiedlich ferner Vergangenheit nach Forn-Karyan verschlagen, ja? Soweit bekannt, besteht die gesamte Bevölkerung dieser Galaxis aus Schiffbrüchigen, ja? Gib mir doch bitte mal den Lötstrahler rüber.«
    »Ich meinte, von Taphior. Ich bin im Internat der Heelghas aufgewachsen. Aber davor? Güraldenip hat erzählt, wir Menschenkinder wurden aus Raumnot gerettet... «
    »Oh, das kenne ich. Und dafür müssen wir den Laren ewig und noch einen Tag dankbar sein, ja? Großer Succulent, man möchte förmlich austreiben vor lauter Dankbarkeit!«
    »War das gerade Zynismus?«
    »Nein, Ironie; egal, das sind Schösslinge vom selben Samen. Mehr Binder, ja?«
    Tamra reichte ihm das Gewünschte. Sie seufzte. »Wäre ich bloß nicht so schrecklich dumm!«
    »Glaub das nicht. Ganz im Gegenteil, du hast ein schlaues Köpfchen, ja? Die Heelghas haben bloß gründlich dein Gehirn gewa-schen. Deshalb fehlen dir die meisten frühkindlichen Erinnerungen. Soll wohl die Integration erleichtern, ja?«
    »Kann man das rückgängig machen?«
    »Da muss ich leider passen. Psycho-Technik ist nicht mein Revier; ich bin ein simpler Mechaniker, ja? Schon möglich, denke ich. Jedenfalls sollte man sich besser nicht dabei erwischen lassen, ja? Dieser verdammte Koch mag eine Koryphäe auf dem Gebiet des weichen Eis darstellen, aber das Waffeleisen hat er jetzt schon zum dritten Mal durchgesengt!«
    Es machte Tamra Spaß, Boffään bei seinen Reparaturen zu assistieren. Im Lauf der Zeit eignete sie sich dabei einige Kenntnisse an. Außerdem unterwies das Kaktuswesen sie während der gemeinsam verbrachten Nachtstunden in vielerlei anderen, nützlichen Fertigkeiten und erzählte ihr die Geschichte ihrer guten Herren, der Laren.
    Deren Ursprung lag in einer Galaxis namens Larhatoon. Von dort war ein Konvoi aus 22 so genannten »Strukturvariablen Energiezel-len-Raumern« zu einer anderen Hetos-Galaxie unterwegs gewesen, als ihn ein Tryortan-Schlund erfasste und hierher nach Forn-Karyan versetzte, was so viel bedeutete wie »Kleiner Wirbelsturm«. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten der SVE-Raumer eine aufgeblähte Größe von rund fünf, zwei davon sogar von zwölf Kilometern Durchmesser; sie waren also energetisch »prall gefüllt«. Die mitgeführte Fracht bestand unter anderem aus Modulen zum Aufbau von Stützpunkten sowie den dazu notwendigen Aggregaten und Baumaschinen. Nach der erzwungenen Materialisation in einem Hypersturmriff, dem heutigen »Ereton/A«, erlitten die Überlichttriebwerke infolge des Strukturschocks einen Totalschaden. Weitere Ausfälle ergaben sich durch die Gewalten des Sturmriffs; betroffen waren vor allem die Hyperzapfanlagen inklusive der Polungsblöcke. Da der Konvoi keine so genannte Mastibekk-Pyramide zur Versorgung mit Polungsenergie mitgeführte hatte - spätestens hier nickte Tamra zwar eifrig, kapierte jedoch kaum ein Wort -, stand nur noch die in den SVE-Zellen gespeicherte Normal- und Hyperenergie zur Verfügung. Ganz abgesehen davon, dass drei Raumer verschollen waren.
    Die Ausdehnung des Eretron/A-Riffs betrug, erklärte Boffään, etwa 50 Lichtjahre und war insgesamt Teil eines Sektors von rund 1000 Lichtjahren Durchmesser, der permanent von sehr starken Hypersturm-Ausläufern heimgesucht wurde. Die Position des Konvois befand sich zwölf Lichtjahre vom Riff-Zentrum und 13 von seinem Rand entfernt. Da die Fernortung massiv gestört war, konnte über für eine Notlandung geeignete Sonnensysteme zunächst wenig herausgefunden werden. Vordringlich hieß es, mit den verbliebenen 19 SVE-Raumern dem Riff zu entkommen. Um Energie zu sparen, wurden die Schiffe mit den nur noch »stotternd« arbeitenden Sublichttriebwerken auf einen geringen Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Folge war, dass die 13 Lichtjahre bis zum Rand des Riffs bereits eine Flugzeit von 278 Jahren beanspruchten, welche die Besatzungen zum Großteil im Tiefschlaf verbrachten. Erst außerhalb des Riffs gelang es, ein brauchbares Sonnensystem zu finden - und auch dieses wurde nur deshalb entdeckt, weil der rote, weitere rund 125 Lichtjahre entfernte Stern in ein hypersturmbedingtes »Flammen« gehüllt war. Jenes Phänomen erlosch bald wieder. Trotzdem nannte man die rettende Sonne auch

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