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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Pulsieren in ihrem linken Bein abklang. »Warum stecken die Roboter eigentlich nie in Heelgha-Verkleidungen? Oder treten als sonstige Gunstvölker auf? Stets entpuppen sich nur Menschlinge als feindliche Agenten.«
    »Wir ähneln den Laren nun mal rein äußerlich am stärksten.« Jason schob sich eine Handvoll Nüsschen in den Mund. »Daher haben sie uns gegenüber den höchsten Abgrenzungsbedarf. Die diversen Exoten erachten sie nicht als potenzielle Gegner, beziehungsweise halten sie für auch nur annähernd vollwertig. Mit anderen Worten: Wir sind privilegiert. Hahaha, das ist wirklich witzig!« Im Holo wurde gerade eine gut 200 Kilo schwere Alteranerin mit Flammenwerfern geröstet, bis unter den verschmorten Fleischwülsten ein positronisch-biologischer Roboter zum Vorschein kam und in tausend Teile zerplatzte. »Nein, im Ernst: Unsere guten Herren entlasten sich psychisch, indem sie die zwei größten aktuellen Bedrohungen, nämlich die Posbis und das Imperium Altera, in ein und derselben Gestalt zur Deckung bringen. Das ist momentan voll in Ordnung und ändert nichts daran, dass letztlich Laren und Alteraner vereint die mörderischen Blechkübel aus dem Weichbild der Galaxis tilgen werden.«
    »Wenn ich etwas an dir ganz besonders mag, dann deinen Optimismus.« Tamra entledigte sich der durchweichten Lumpen. Ihre Thermo-Unterwäsche zog sie erst in der Hygiene-Zelle aus. Sie schüttete sich das scharf riechende Lösungsmittel über den Kopf und wusch die aufgeschminkten Furunkel ab, dann genoss sie die heiße Dusche. Darauf hatte sie sich schon den ganzen Tag gefreut.
    »Große Tournee« nannten die Alteraner von Dekombor das, wozu Pulpon-Parkk, der Hohe Verwalter, Tamra verdonnert hatte. Einige Dutzend Menschlinge durchstreiften ständig, als schwerkranke und invalide Bettler verkleidet, die wichtigsten Städte des Planeten. Sie wurden allgemein als Ärgernis empfunden, dabei erfüllten sie eine wichtige Funktion: Dank ihrer Präsenz konnten sich arme Tröpfe wie der schwatzhafte Bäcker einreden, ihnen gehe es vergleichsweise gut - denn schließlich gäbe es Leute, die noch weit übler dran wären.
    Jason Neko koordinierte die zur »Tournee« Strafversetzten in Groschir, der zweitgrößten Metropole Caligos. Er selbst musste nicht auf die Straße, sondern überwachte via Peilchips die Einsätze und betreute den Stützpunkt, der über zwanzig schlichte, aber saubere Schlafkabinen verfügte. Tamras Verhältnis zu Neko war... nun ja, ambivalent. Daran, wie er sie und die anderen »Vagabunden« behandelte, hatte sie nichts auszusetzen. Er missbrauchte seine Position keineswegs, verhielt sich stets kollegial und drückte auch mal ein Auge zu, wenn man ein paar Minuten früher Schluss machte. Schimpfte jemand, was häufig vorkam, sich im Aufenthaltsraum lautstark die Frustration von der Seele, so musste er oder sie nicht befürchten, dass Jason deswegen Meldung ans Büro des Verwalters erstattete. Allerdings machte er kein Hehl daraus, dass er die Laren grundsätzlich verehrte. Er blickte zu ihnen voll Bewunderung auf, wie ein jüngerer Bruder zum älteren. Von der Wichtigkeit und Richtigkeit ihrer Mission war er felsenfest überzeugt; vom harten, gleichwohl zumutbaren »Sozialdienst« würden unterm Strich beide Seiten, Laren wie Menschlinge, profitieren. Tamra, die diesbezüglich durchaus Zweifel hegte, stieß die geradezu fanatische Unbedingtheit ab, mit der Neko seinen Herren nacheiferte, sich ihnen unterordnete und anpasste. Er trug sein blauschwarz schimmerndes Haar auf larische Art zum Nest geflochten; das löste bei Tamra jedes Mal wieder ein unangenehmes Gefühl aus. Sie konnte nicht verstehen, was die anderen Bettlerinnen, die für ihn schwärmten und hemmungslos mit ihm flirteten, an Jason so attraktiv fanden. Immerhin, er stellte ihr nicht nach und akzeptierte, dass es ihr am liebsten war, wenn man sie in Ruhe ließ.. Sogar das Sloppelle duldete er, obwohl Tiere im Stützpunkt offiziell verboten waren. Kurz, er begegnete Tamra mit einem gewissen Respekt.
    Das wog die Demütigungen, denen sie tagsüber ausgesetzt war, beinah auf; aber nur beinah.
    Zwei Bauwerke prägten das Stadtbild von Groschir. Beide stammten, was die Fundamente betraf, noch aus der Zeit der Erstbesiedelung und stellten Machtzentren dar, die für den Planeten Caligo, ja den gesamten Trovent der Laren von enormer Bedeutung waren.
    Das eine hatte die Form einer Titanenhand, deren ausgestreckter »Zeigefinger« lotrecht in den Himmel

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