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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Überfüllung, so gigantisch waren die Dimensionen des Saales, den schwebende Kandelaber in der Form maßstabgetreuer Modelle von Troventaaren erhellten. Stetig gruppierten sie sich in komplizierten
    Mustern um, wie bei einem präzise ablaufenden Manöver. Über ihnen wölbte sich die Decke scheinbar bis in die schwarze Unendlichkeit des Alls.
    Ihr Anweiser führte sie zu einem Stehtisch, der durch ein Plättchen mit der Zahl 2998 gekennzeichnet war. »Immerhin«, raunte Pulpon, bemüht aufgekratzt, seiner Tochter zu: »Wir gehören zu den oberen Dreitausend.«
    Der Lakai räusperte sich. »Diese Tische sind für vier Personen gedacht«, sagte er trocken, einen kaum merklichen Hauch Herablassung in der Stimme. »Bitte entfernt Euch von hier nur, wenn Höherrangige Euch dazu auffordern oder die Veranstaltung offiziell für beendet erklärt wurde. Bis dahin darf ich mich empfehlen.«
    Dienerinnen servierten Knabbereien und Erfrischungen. Gern hätte Pulpon seine Aufgeregtheit mit den angebotenen Rauschgetränken bekämpft. Die Vernunft jedoch gebot, nüchtern zu bleiben. Zu viel stand auf dem Spiel, für ihn selbst und seine ganze Familie.
    Etliche der an den umliegenden Tischen angeregt Parlierenden kannte er aus den Medien; die meisten waren hohe Offiziere. Traf ihn ein Blick, neigte er ehrerbietig das Haupt. Niemand grüßte zurück. Pulpon-Parkk fühlte sich als Eindringling, schlimmer noch: als winziges Nagetier inmitten einer Voliere voller hungriger Jagdfalken. Nie zuvor war ihm die unüberwindbare Kluft zwischen seinesgleichen und den Primärfeudalen derart schmerzhaft demonstriert worden. Er schaffte es kaum, sich zu konzentrieren, wenn Mitrade ihn flüsternd auf die eine oder andere junge Dame der Gesellschaft aufmerksam machte.
    Ein älteres Paar wurde an ihren Tisch geführt. Der Lakai - derselbe wie vorhin, oder doch ein anderer? - stellte die beiden als Zlakore-Buld, Betriebsleiter der Orbitalen Werften, und seine Gemahlin Freas vor. Erleichtert, dass es sich bei seinem Gegenüber ebenfalls um einen Zivilbeamten handelte, begann Pulpon eine Konversation über das Wetter. Erst nach einigen inhaltslosen Floskeln bemerkte er, dass sowohl Mitrade als auch Freas-Buld sich nicht am Gespräch beteiligten, sondern einander in einer Mischung aus Entsetzen und unterdrückter Aggression anstarrten.
    Plötzlich erkannte er den Grund.
    Sie trugen das gleiche Abendkleid.
    Haargenau derselbe Schnitt, exakt dieselben Farben, Stoffe und Applikationen ... Sogar die mit Halbedelsteinen besetzte Gemme, die als Verschluss am Hals diente, war vollkommen identisch.
    Pulpon beschloss, die peinliche Situation durch dezenten Humor zu entkrampfen. »Was es nicht alles gibt. So ein Zufall aber auch! Ist es nicht erstaunlich, wie sehr die Geschmäcker unserer Damen übereinstimmen? Tja, ich sage immer: Von etwas wirklich Schönem kann man gar nicht genug, äh, Exemplare haben!«
    Zlakore-Buld lachte ein klein wenig zu laut. Seiner Frau schlief das Gesicht ein. Mitrade bedachte ihren Vater mit einem Seitenblick, der einen Raubsaurier zu einem Häufchen Asche verschmort hätte. In der Tat war Freas-Buld, dürr, knochig und überdurchschnittlich groß, nicht eben attraktiv zu nennen. Seine Tochter mit dieser Schreckschraube verglichen zu haben, würde Pulpons Konto in den kommenden Wochen gehörig belasten, das wusste er jetzt schon.
    »Dabei hat unser Händler geschworen, bei dem Kleid handle es sich um ein Einzelstück«, setzte er nach. »Da sieht man wieder einmal, was von den Beteuerungen dieser Wucherer zu halten ist.«
    »Ihr habt es erworben?«, fragte der Werftleiter. »Jenes meiner Gattin ist bloß geliehen. Offenbar eine Nachbildung, und Eure Tochter besitzt das Original.«
    Wie schnell sich doch ein Blatt wenden konnte! Nun war Zlakore-Buld es, der von den Blicken seiner Begleiterin erdolcht wurde, während sich Mitrade merklich entspannte.
    »Eigentlich ohnehin viel vernünftiger«, sagte sie zuckersüß. »Vor allem, wenn man es nur einmal benötigt. Speziell bei Euch im Orbit wird's wohl nicht so viele Anlässe geben, exquisite Abendgarderobe zu tragen, wie bei uns in der Hauptstadt Taphior.«
    »Meine Rede. Die Uniform habe ich mir von meinem Schwager geborgt. Ehrlich gesagt fühle ich mich sowieso in einer praktischen Raumkombi viel wohler als in diesem lächerlich bombastischen Aufzug.« Zlakore - ein recht sympathischer Kerl, wie Pulpon fand -tätschelte beschwichtigend die Hand seiner Gemahlin.
    Damit war das Eis

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