PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Position gebracht. Alles läuft wie auf Leitstrahlen. Und nun lasst uns damit fortfahren, das zu tun, was getan werden muss. Du bist an der Reihe, Zlakore. Wer könnte dir und deinen Leuten gravierend in die Quere kommen, wenn es hart auf hart geht?«
Der Handelsherr seufzte, zog seine eigene Liste aus dem Koffer und fing an, Todesurteile zu verlesen.
Die Dinge gerieten in Bewegung; langsam zuerst, dann mit der unaufhaltsamen Wucht einer Lawine.
Yilmaz Macmahons Trupp schaffte es, unbemerkt und ohne Spuren zu hinterlassen, ein autonomes positronisches Konstrukt ins Zivilfunknetz einzuspeisen und auf diese Weise mehrere Stunden lang die Botschaft der Taoisten auf dem ganzen Planeten zu verbreiten. Sie bestand einerseits aus markanten, aufrüttelnden Zitaten Liu I-Mings, andererseits aus einer Deklaration des guten
Willens und der Unschuld der Alteraner von Dekombor. »Die Anschläge und Verbrechen, die uns zur Last gelegt werden, haben wir nicht begangen. Wir haben nicht einmal die Wände beschmiert. Wie sollten wir auch, angesichts dessen, dass jeder unserer Schritte lückenlos überwacht und dokumentiert wird? Nein, jemand anders will Unruhe stiften und Hass zwischen den Völkerschaften schüren. Dies ist nicht in unserem Sinn. Wir wollen in Frieden mit den Laren zusammenleben, uns aber keineswegs aufdrängen. Manche Stimmen fordern, uns ins Imperium Altera, in die alte, wahre Heimat abzuschieben. Sollte man uns ernsthaft dieses Angebot unterbreiten, würden viele von uns mit Freuden annehmen.«
Die Reaktionen auf das Manifest waren unterschiedlich. Einige wenige Kommentatoren äußerten sich wohlwollend und lobten die gewaltlose Aktion als vernünftigen Diskussionsbeitrag und positives Resultat der Integrationspolitik des Hetranats. Aber diese zur Besonnenheit mahnenden Stimmen gingen im Geheul jener Medien unter, die General Kat-Greer nahestanden: »Wie weit ist es mit dem Trovent der Laren schon gekommen, dass Gunstbolde Piratensender betreiben, ja sich erdreisten können, uns unverfroren zu kritisieren und Tipps zu geben, wie wir mit ihnen umzugehen hätten?«
Und das war noch einer der gemäßigteren Standpunkte.
Mitrade-Parkk zitierte Tamra zu sich, ließ, sie in Ketten von den Maahks vorführen.
»Man prangert meine Milde an, zerfetzt mich förmlich in der Luft, wirft mir Verletzung meiner Aufsichtspflichten vor. Verdrießlich, sehr verdrießlich. Ich bin nicht amüsiert, Scheuche. Mir ist egal, ob du tatsächlich dahintersteckst oder überhaupt nichts damit zu tun hast. Jemand muss für diesen Frevel bezahlen. Das wirst im Zweifelsfall immer du sein.«
Ihre ehemalige Zofe zuckte die Schultern. »Was willst du mir noch antun? Mir das Sloppelle nehmen, das ohnehin bald sterben wird? Oder mein eigenes Leben? Nur zu, ich hänge nicht daran.«
»Oh, ich merke wohl, dass du die Rolle der Märtyrerin genießt. Aber wer sagt, die Strafe träfe dich direkt? Du selbst magst abge-brüht sein, vielleicht sogar perverse Befriedigung daraus ziehen, alle erdenklichen Qualen zu erdulden. Aber wie wirst du damit fertig, wenn definitiv Unbeteiligte unter deiner Verstocktheit leiden? Sieh her, ich zeige dir etwas.«
Sie legte das flache, doppelt daumennagelgroße Gerät vor sich auf die Tischplatte. »Ein hübsches kleines Spielzeug, das auf jeden Peilchip aufgesetzt werden kann. Damit lässt sich der jeweilige Gunstbold vollkommen in Fernsteuerung nehmen. Die Älteren in der Siedlung werden vielleicht schon davon gehört haben. Früher bezeichnete man aufsässige Knechte, die damit zur Räson gebracht wurden, als >Untote<. Muss eine äußerst unangenehme Erfahrung sein, wenn einem der eigene Körper nicht im Mindesten mehr gehorcht. Manche sollen sich danach geistig nie wieder erholt haben ... Hör gut zu, Scheuche: Falls du mir nicht binnen eines Tages die Namen der Missetäter verrätst, die jene Proklamation in Umlauf gesetzt haben, werde ich mein neues Spielzeug ausprobieren. Jedoch nicht an dir, sondern der Reihe nach an deiner alten Freundin Frizzi Pasterz und deren drei süßen Kinderchen.«
Yilmaz Macmahon und Wilbur Donning stellten sich.
Das war, mutmaßte Kapitän Vinales, der dazu geraten hatte, Mitrade-Parkk gar nicht so recht. Es hätte sie wohl glücklicher gemacht, Schuldlose zu quälen und damit auch Tamra Seelenpein zuzufügen. So aber verurteilte die Verwalterin, merklich missgelaunt, Yilmaz, Wilbur und ihre beiden Trupp-Kollegen zu drei Wochen verschärften Schandknecht-Dienstes, und damit
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