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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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oder sonstige infrastrukturelle Bedeutung. Soweit mir bekannt ist, befinden sich darin diverse Ausstellungen und etliche Repliken historischer Kunstgegenstände, aber die Kuratoren schleusen jeden Tag tausende Halbwüchsige durch. Würden sie das tun, wenn dort wirklich Unersetzliches zu Bruch gehen könnte? Wohl kaum. Vor den sieben Eingängen stehen Soldaten in Prunkuniformen, okay. Aber innen? Und erst recht nachts, wenn das Museum geschlossen ist?«
    »Hinunter und hinauf ist gleich durch die Hölle in den Himmel, ist gleich hinaus, ist gleich heimwärts«, wiederholte Hubertus, einer der beiden Taoisten, die mit Wilbur und der Bordingenieurin das Manifest ins Funknetz geschmuggelt hatten. »Der achte Weg. Aus der Gefangenschaft, nach Hause. Er führt über die Hölle, den Orkus, die Unterwelt. Das Abwässersystem! Es muss einen unterirdischen Zugang geben, vielleicht sogar von Dekombor aus.«
    »Das wären ganz schön viele Kilometer.«
    »Na und? Zeit spielt keine Rolle, solang sie uns nicht am Schirm haben.«
    »Und wer sollte darüber besser Bescheid wissen als die Chiplosen?«
    »Logisch. Die hausen dort unten seit Jahrzehnten!«
    »Gemach, gemach«, dämpfte der alte Guilder die ausbrechende Euphorie. »Warum dringt dieser ominöse Heraklit nicht selbst mit seinen Leuten in den Stern der Laren ein, wenn es so einfach wäre? Und was soll das überhaupt bringen?«
    »Sir, mit Verlaub, Sir.« Wilbur Donning wog das Futteral in seiner Handfläche. »Meiner Meinung nach deutet unser Gönner an, dass es darum geht, ein Zeichen zu setzen, und zwar ein für alle Mal. Wir können diese Dinger nur bei einer einzigen Aktion anwenden. Sobald die Laren spitzkriegen, dass wir über ein Mittel verfügen, ihre
    Peilchips zu blockieren, jagen sie uns wie die Hasen. Es sei denn, wir langen so kräftig hin, dass sie uns danach nur noch loswerden wollen; sprich, schleunigst zurück nach Altera befördern.«
    Tamra hatte bis jetzt geschwiegen, da ihr die Sache nicht geheuer war. Nun sagte sie: »Ein derartiges Risiko willst du auf dich nehmen, nur wegen einiger weniger kryptischer Zeilen, von denen du nicht mal weifst, wer sie verfasst hat?«
    »Begreifst du denn nicht? Heraklit serviert uns den Schlüssel zur Freiheit auf einem diamantenen Tablett. Vielleicht sind er und die anderen Chiplosen schlichtweg zu alt für ein solches Husarenstück. Immerhin müssen sie schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, und die haben sie nicht gerade unter den günstigsten Bedingungen verbracht. Wie auch immer, der Schlüssel ist der Stern der Laren. Wir müssen dort nichts zerstören, keinerlei Unheil anrichten. Es genügt, den Beweis zu erbringen, dass wir es könnten, klar? Wir gehen rein, Yilmaz überwindet die Sperren, Wu haut gegebenenfalls dem Nachtwächter eins auf die Mütze, und dann befestigen wir ganz oben an der Außenseite ein taoistisches Transparent. Welch ein Eklat! Die Schlampe Mitrade wird sich auf die Faust beißen. Und Elbanger, seine Hetranigkeit höchst persönlich, wird uns und alle Alteraner, die mitkommen wollen, mit Handkuss in ein Raumschiff stecken und auf die Reise schicken; aber ohne Retourticket, bevor wir ihm noch viel größere Schwierigkeiten bereiten.«
    »Mhm. Oder sie stellen uns an die Wand.«
    »Womit sie allerdings ihre moralische Niederlage eingestehen würden.« Guilder strich sich über den weißen, kurz gestutzten Vollbart. »Und in Folge Gefahr liefen, Tausende kreuzbraver Knechtgeborener zu radikalisieren und gegen sie aufzubringen. Ich gestehe, ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl, weil mir dieser He-raklit und seine Geheimniskrämerei nicht ganz koscher sind. Aber rein rational kann ich die Gedankengänge des Gefreiten Donning nachvollziehen. Die sauberste Lösung für die Laren wäre wohl, sie schafften sich uns lästige Störfaktoren vom Hals, ohne dass danach ihre lieb gewonnenen, pflegeleichten Menschlings-Gunstbolde widerborstig werden. Der I-Ming-Bund zählt mittlerweile über hundert Mitglieder. Die kann ich zeitversetzt über das Kommandoun-ternehmen aufklären; alle diese Mitwisser einfach wegzuputzen, würde sogar Furzschnüffler Neko zum Nachdenken veranlassen, denke ich.«
    »Meine Rede. Schlussendlich: Was haben wir zu verlieren, außer unsere Ketten?«, sagte Yilmaz hitzig. An ihrer Schläfe pochte eine blaue Ader.
    Tamra war noch immer nicht überzeugt. »Mal angenommen, sie geben uns ein halbwrackes Schiff. Wie beispielsweise die ORTONTAPH, die drüben am Rand des

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