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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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meldete. »So leid es mir tut, wir haben keine Zeit für Familienzusammenführungen. Wir müssen einen Weg finden, Frieden mit den Flammen zu schließen.«
    »Gleich. Tamra? Geht es dir gut? Ich meine, das Kind...«
    »Mir ist nichts passiert. Ich bin offenbar auf einer schrägen Ebene gelandet, die meine Aufprallenergie weit genug reduziert hat. Eine Menge blaue Flecken habe ich, aber sonst...«
    »Du hast dein Kind verloren.«
    »Nicht durch den Sturz. Ich hatte vorher schon Krämpfe. Ich glaube, dass es nicht lebensfähig war.«
    »Moment!« Fouchou drängte sich erneut in das Gespräch. »Was haben Sie da gesagt?«
    Er unterhielt sich einen Augenblick lang aufgeregt mit Tamra. Schroeder verstand nicht viel, da sie schnell redeten und die Störungen ihr Gespräch überlagerten. Schließlich meldete er sich atemlos: »Schroeder, hören Sie zu. Offenbar hat die Flamme, die Tamra angreifen wollte, sich stattdessen Tamras Kind einverleibt - Entschuldigung, Tamra! Wir sind uns nicht ganz sicher, aber es könnte sein, dass sie das Kind nicht getötet hat, sondern dass es genau im Moment des Angriffs von allein starb.« Fouchou wirkte aufgeregt. »Vielleicht ist das eine Lösung für unser Problem! Wenn das stimmt, nützt den Flammen auch ein normaler natürlicher Tod, damit sie sich vermehren. Wenn wir ihnen das begreifbar machen können...«
    Ein grausamer Schmerz raste durch Schroeders Arm und ließ den Rest der Worte hinter einem blutigen Schleier verschwinden. Neko hatte seine Hand um die Schusswunde gekrallt. Für einen winzigen Augenblick dachte Schroeder, er tue das, um die Blutung zu stoppen, aber dann erhaschte er einen Blick in Nekos Gesicht und wuss-te, dass Mitrade ihn wieder übernommen hatte.
    Die Eindrücke prasselten mit solcher geballten Wucht auf Nekos Geist ein, dass er sich wie unter einem mentalen Trommelfeuer vorkam.
    Er sah die Erinnerungen der Flammen, sah die Welt, in der sie früher gelebt hatten, sah ihre riesige, blauflammende Sonne. Er spürte, wie die aus ihrem instinktgesteuerten Dasein erwachten Flammen anfingen, Fragen zu stellen.
    Woher stammen wir?
    Diese Sonne - sie sieht aus wie wir.
    Ist sie unser Ursprung?
    Bevor er einen klaren Gedanken formulieren konnte, hatte Mitrade ihn unter ihrer Gewalt, und er spürte, wie sein Körper erstarrte. Er wehrte sich gegen die Beeinflussung, doch er war machtlos dagegen. Ohne dass er es verhindern konnte, zwang Mitrade seine Hand um Schroeders Wunde. Er sah mit an, wie Schroeder in die Knie ging, sich gleich darauf jedoch zusammenriss und die Waffe hob.
    Er sah den düsteren Ausdruck in dem Gesicht des Mutanten, und dann richtete sich die Mündung genau auf seinen Bauch.
    »Wenn du mich nicht loslässt, Larin«, presste Schroeder zwischen den Zähnen hervor, »jage ich deinem Schoßhund einen Schuss in den Bauch.«
    Abrupt lockerte sich der Griff um seine Wunde, und Schroeder registrierte es beinahe erstaunt. Offenbar hatte seine Ahnung ihn nicht getrogen: Neko war kostbar für Mitrade! Die Frage war nur: warum? Er atmete ein paarmal tief durch, um die Übelkeit zu vertreiben, die durch seinen Leib wallte.
    Vor seinen Augen verdichteten sich die Schleier, die er dem Blutverlust verdankte. Sein Oberkörper schwankte, und seine Bewegungen waren viel zu langsam, als dass er Hoffnung auf einen Erfolg seines verzweifelten Versuchs haben durfte. Dennoch entriss er Neko seinen Arm, vollführte eine halbe Drehung und schlug gleichzeitig mit dem Strahlerlauf zu.
    Der Aufprall fuhr wie ein Messer in seinen Leib. Schwärze senkte sich über seinen Geist, und er konnte sie nur mit äußerster Anstrengung noch einmal vertreiben.
    Neko schwankte nicht. Zwar hatte er ihn getroffen, aber der Schlag war nicht hart und vor allem nicht schnell genug gewesen. Mitrade hatte Nekos Arm hochgerissen und den größten Teil der Wucht abgefangen.
    Schroeder hörte Neko aufschreien, aber die Welt um ihn herum war nur noch eine immer ferner rückende Kulisse. Er hörte einen Fluss rauschen und begriff, dass es das Blut in seinen Ohren war.
    Dann traf ihn etwas seitlich am Schädel und löschte alle Empfindungen aus.
    Tamra hatte darauf bestanden, in der OT-13 mitzufliegen, die Onmout losgeschickt hatte, um Schroeder zu helfen.
    Jetzt lehnte sie an dem Fenster neben ihrem Sitz und sah mit an, wie Neko sich über die breiten Lavaströme und die felsenübersäten Gebiete dazwischen quälte und zu Mitrades Raumschiff stolperte.
    Der Pilot ließ den Gleiter ungefähr 20 Meter

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