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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Daten betrachtete und Tamra immer wieder dazu bringen wollte, einen Blick darauf zu werfen. Im nächsten Moment fühlte es sich an, als werde Tamra der Boden unter den Füßen fortgezogen. Hatte sie bisher noch das Gefühl gehabt, einigermaßen sicher zu stehen, so kam es ihr jetzt so vor, als stürze sie in bodenlose Tiefen. Ihr Magen stieg ihr in der
    Kehle nach oben. Ihre Füße verloren auch den letzten Halt.
    Und den anderen erging es nicht besser. Schlagartig herrschte in der Zentrale der ORTON-TAPH Schwerelosigkeit.
    Falsch!, schoss es Tamra durch den Kopf. Es herrscht freier Fall!
    Was für ihre Sinne auf das Gleiche herauskam. Sie spürte, wie ihr Magensäure hinten in der Kehle kitzelte. Im nächsten Moment krachte sie mit der Schulter gegen einen metallenen Vorsprung. Ihr Rücken wurde zusammengestaucht, alle Luft aus ihren Lungen gepresst. Es wurde schwarz vor ihren Augen, aber nur kurz. Als sie wieder sehen konnte, drehten sich dunkelrote Funkenräder vor ihrem Blick. Sie spürte, dass sie über den Boden rutschte, krachte erneut gegen etwas, diesmal mit der Hüfte. Sie schrie auf. Es kippte um, prallte auf sie. Wieder bekam sie keine Luft. Sie stemmte sich gegen das Gewicht, das auf ihren Beinen zu liegen gekommen war. Inzwischen war das Getöse der ORTON-TAPH so durchdringend, dass sie den Eindruck hatte, ihr gesamter Körper sei in Schwingungen geraten. Ihre Zähne schlugen unkontrolliert aufeinander, jeder einzelne Muskel in ihrem Körper zitterte, jeder Knochen schien zu Staub zerrieben zu werden. Irgendwie schaffte sie es, das Gewicht von ihren Beinen zu entfernen. Sie griff nach einer Strebe, die seitlich in ihr Blickfeld ragte. Alles rings herum wirkte wie aus den Angeln gehoben. Oben war nicht mehr oben, unten nicht unten. Mit letzter Kraft klammerte sich Tamra an die Strebe. Das Metall fühlte sich auf der Haut ihrer Wange kalt an, kalt und irgendwie tröstlich.
    Dann ein weiterer Schlag. Tamra glaubte, auf die Größe eines Staubkorns zusammengedrückt zu werden. Sie schnappte nach Luft. In ihrem Mund war Blut.
    Schließlich wurde es endgültig schwarz um sie.
    Niemand von ihnen hatte die Schaltungen des Troventaar so gut genug im Griff, dass Lin ihre Ortungsergebnisse direkt auf das Pult des Kommandanten spielen konnte. Also nutzte Schroeder seine Fähigkeit zur Teleportation, um Onmout die Informationen zu überbringen. Was er dem Captain mitteilte, war allerdings nicht dazu geeignet, sehr viel Hoffnung zu machen.
    Weite Teile des einzigen Kontinents dieses Planeten waren für eine
    Landung ungeeignet, da sie geologisch offenbar instabil waren. Ein Einschlag eines Körpers von der Größe der ORTON-TAPH würde zu einer Kettenreaktion führen, in deren Verlauf der gesamte Kontinent pulverisiert werden würde. In der Mitte des Kontinents jedoch ragte ein Hochplateau auf. Die Instrumente hatten seine Höhe in Bezug auf die Meereshöhe mit etwas mehr als 4000 Metern angegeben. Gekrönt wurde das Plateau von einem Gebirge, das sich aus seiner Mitte noch einmal gut zwei Kilometer erhob. Hier war ihre einzige Landemöglichkeit. Ein ringförmiger Streifen festen Bodens zwischen Abgrund und rasiermesserscharfen Felskanten! Und sie hatten nur noch eine Handvoll Brems- und Steuerdüsen, mit deren Hilfe sie die ORTON-TAPH lenken konnten. Genauso gut hätten sie versuchen können, einen Elefanten von einem Hochhaus zu werfen und mit ihm auf einem Bierdeckel zu landen.
    Immerhin gelang es dem blonden Leutnant, der Gaos Platz eingenommen hatte, genug Energie in die Bremsdüsen zu lenken, um sie nicht ungebremst auf den Planeten niedergehen zu lassen. Kurzzeitig sah es nämlich genau danach aus. Im Maschinenraum fiel ein Energieaggregat nach dem anderen aus. Die Antigravanlagen, die Onmout kurzerhand auf minimale Leistung hatte herunterfahren lassen, um die sinkenden Energiekapazitäten der ORTON-TAPH sinnvoller zu nutzen, konnten die auftretenden Kräfte nicht mehr kompensieren. Einen Moment lang herrschte im Schiff die Schwerelosigkeit des freien Falls.
    Schroeder sah sie bereits ungebremst in die Flanke des Gebirges krachen, als der blonde Leutnant es schaffte, doch noch von irgendwoher genug Energie zu bekommen, um sie auf eine halbwegs akzeptable Geschwindigkeit abzubremsen. Mit unvermittelter Wucht griff nun die planetare Schwerkraft nach der ORTON-TAPH, und sie wirkte in einem Winkel von mehr als 50 Grad auf das Schiff ein. Sämtliche losen Gegenstände und alle Menschen in der Zentrale krachten

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