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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Monitoren war der Planet jetzt sehr nah. Die dünne Hülle der Atmosphäre grenzte seine Oberfläche wie ein blau schimmernder Mantel gegen die Nachtschwärze des Alls ab.
    »Schön, oder?«
    Erst als sie angesprochen wurde, bemerkte Tamra, dass Lin ihren Platz gewechselt hatte und nun an einer Konsole ganz in ihrer Nähe stand. Sie folgte Lins Fingerzeig auf die Abbildung des Planeten und nickte.
    »Er hat eine Atmosphäre«, murmelte sie.
    Lin lächelte leicht. Ihre Lippen öffneten sich dabei einen Spalt und enthüllten ebenmäßige, wie Perlen schimmernde Zähne. »Und sie ist atembar.«
    »Gut.« Tamra beobachtete, wie sie sich dem Planeten näherten. Das blaue Band der Atmosphäre wuchs, bis es schließlich den gesamten Bildschirm ausfüllte. Im nächsten Moment flammten sämtliche Monitore grellweiß, auf.
    Das Prasseln der Befehle, die plötzlich hin und her flogen, war wie ein Hintergrundrauschen in Tamras Ohren. Sie nahm nur noch das grelle Leuchten der ionisierten Luft rings um die ORTON-TAPH und das beständige Murmeln Lins dicht neben ihr wahr, die die Oberflächenscans durchfühlte. Um ihr Herz zu beruhigen, das angesichts des flammenden Infernos außerhalb der Schiffshülle geradezu galoppierte, konzentrierte sie sich auf die Worte der Sergeantin.
    »Neunzig Prozent Wasser, die gesamte Nordhalbkugel ist für eine Landung ungeeignet. Ein Kontinent auf der Südhalbkugel.«
    Das Geräusch, das die an ihrem Schiff vorbeirauschende Luft machte, steigerte sich zu einem orkanartigen Tosen. Das Weiß der Reibungshitze wandelte sich für den Bruchteil einer Sekunde in grelles Blau, wurde dann jedoch zu hellem Gelb, das rasch in Orange überging und dann in Rot.
    Sie wurden langsamer.
    »Die Backbordsteuerdüsen halten nicht mehr lange!« Schroeder hatte hinter einer Steuerkonsole Platz genommen.
    Das Rot der Bildschirme wurde wieder zu Orange. Ein scharfer Ruck durchfuhr die ORTON-TAPH, und ein Hämmern erklang, als habe ein Riese das Schiff wie eine Glocke angeschlagen.
    »Lin! Landeplatz!« Onmout saß längst nicht mehr in seinem Kommandosessel, sondern stand davor, breitbeinig, die Hände zu Fäusten geballt und halb erhoben, als könne er ihr Schiff eigenhändig vor dem Fallen bewahren.
    Lins Stimme überschlug sich jetzt. »Die Landoberfläche ist zu instabil für eine Landung!«
    »Wir müssen...« Der Rest von Onmouts Worten ging in einem weiteren Hämmern unter. Aus einer Konsole dicht neben dem Captain schlugen meterlange Flammen und hüllten Gao Tow ein. Das gepeinigte Schreien des ersten Offiziers ging ebenso in der Hölle aus
    Dröhnen, Kreischen und Hämmern unter, das die ORTON-TAPH jetzt von sich gab, wie Lins nächste Angaben.
    Vor Tamras Augen verlangsamte sich die Szenerie wie in einem grausigen Alptraum. Sie sah Onmout Schroeder etwas zuschreien. Dann sah sie Schroeder teleportieren. Im selben Moment, als er neben dem Captain verschwand, tauchte er neben Lin auf. Auch sie schrie ihm etwas zu. Er teleportierte erneut. Überbrachte Onmout die Informationen. Onmout wies auf Gaos zerstörtes Steuerpult.
    Ein Schlag schüttelte die ORTON-TAPH und riss Tamra von den Beinen. Sie schlug hart auf dem Zentralenboden auf, stemmte sich auf alle viere hoch. Es gelang ihr nicht, sich hoch zu zerren, denn jetzt bockte die ORTON-TAPH wie ein junges Pferd. Etwas flog dicht an ihrem Kopf vorbei, streifte ihre Ohrmuschel und krachte irgendwo hinter ihr in die Wandverkleidung. Auch dieser Aufprall verging in dem nervenzerfetzenden Getöse des Schiffes.
    Tamra sah Lin mit ausdrucksloser Miene an ihren Datenanzeigen arbeiten. Immer wieder musste die junge Offizierin sich mit aller Kraft festhalten, um nicht von den Füßen gerissen zu werden, aber sie schaffte es, genügend Informationen zu bekommen, die Schroeder in weiteren kurzen Teleportersprüngen Onmout mitteilen konnte.
    Plötzlich riss Lin die Augen auf. Ihr Kopf zuckte hoch, ihr Blick traf den Tamras. Sie deutete auf ihren Monitor, aber Tamra kam nicht dazu, nachzusehen, was sie ihr zeigen wollte. Schroeder tauchte neben ihr auf, in den Händen einen der Raumanzüge der Laren. Er hielt ihn Tamra hin und bedeutete ihr, ihn anzuziehen. Sie wies auf Lin, aber Schroeder schüttelte energisch den Kopf. Er schrie etwas. Tamra las »Keine Zeit!«, von seinen Lippen. Im nächsten Moment war er schon wieder verschwunden, und der Larenanzug fiel, seines Haltes durch den Mutanten beraubt, schwer in Tamras Hände.
    Sie zog ihn an, während Lin weiterhin erregt ihre

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