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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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gibt nur ein einz...« Wieder war der Rest des Satzes nicht zu verstehen, doch diesmal war nicht der Roboter Schuld daran. Lin war einfach zu schwach, ihn zu beenden.
    Verzweifelt verdrehte Tamra die Augen gen Himmel. »Lin, bitte!«, flehte sie.
    Aber es war zu spät.
    Übergangslos wich der letzte Rest von Leben aus Lins Miene.
    Sie war tot.
    Tamra ließ ihre Hand los und schlug mit der Faust auf den geröll-übersäten Boden. Der Schmerz war scharf und grell, als sich die
    Steinchen in ihre Haut bohrten, doch sie bemerkte ihn kaum.
    Genau in diesem Augenblick kehrte Schroeder zurück. Mit einem kleinen Jungen im Arm materialisierte er dicht neben Lins Leiche.
    Schroeder fühlte sich, als sei er kurz vor einem Kreislaufkollaps. Sein Herz pumpte angestrengt und schmerzhaft gegen seine Rippen, in seinem Schädel dröhnte es, und über allen Empfindungen lag ein fast rauschartiger Nebel.
    Ihm war klar, dass er keine weiteren Teleportationen mehr durchführen konnte, doch genau das konnte er nicht tun. Teile der OR-TON-TAPH waren kollabiert, hatten Menschen verschüttet oder durch herumfliegende Trümmer bewusstlos geschlagen. Er war der Einzige, der sie retten konnte, und wenn es sein musste, würde er bis zur Besinnungslosigkeit springen.
    Er würgte. Blutige Schleier wallten vor seinen Augen, und er spürte, wie jemand ihm das Kind abnahm. Einige Worte drangen an sein Ohr, doch er verstand ihren Sinn nicht. Er blieb schwankend stehen, die Augen geschlossen, um zu neuen Kräften zu kommen. Hände lagen auf seiner Schulter und um seinen Oberarm, und kurz meinte er, Tamras große Augen dicht vor seinem Gesicht zu sehen.
    Er atmete tief durch. Ein wenig klärte sich sein Blick, und in seinen Ohren dröhnte es nicht mehr.
    Ein seltsames, reibendes Geräusch ließ ihn aufhorchen.
    Tamras Augen wurden größer, und er drehte sich um, um festzustellen, was sie mit solchem Entsetzen erfüllte. Das Geräusch wurde lauter, glich jedoch noch immer einem Reiben. Riesige Hände, die über eine raue Oberfläche strichen.
    »Das Schiff!«, rief jemand, ein einzelner, schriller Schrei, der aus dem nun einsetzenden Stimmengewirr hervorstach.
    Ungläubig starrte Schroeder auf die ORTON-TAPH. Seine Augen waren noch immer nicht in Ordnung! Anders war nicht zu erklären, was er sah.
    Die Außenhülle des Schiffes begann, sich zu bewegen. Wie bei metallisch glänzendem Fleisch, das von einer Gänsehaut überzogen wurde, rann ein Schauer über den Raumer. Eine Welle erfasste das Material, lief vom Bug bis zum Heck, und hinter ihr änderte die
    Oberfläche ihr Aussehen. Glanz wurde zu stumpfem Grau. Geschlossene Schotten, die sich gut sichtbar vom Rest der Hülle abhoben, verkrusteten, bis sie nur noch kaum erkennbare Schatten waren. Offene Schotten schlossen sich, bevor die Welle sie erreichte, und überzogen sich mit derselben Schicht.
    Es sah aus, als habe ein Zauber die ORTON-TAPH erfasst und sie in Stein verwandelt.
    Schroeder beobachtete, wie die Welle die letzten Spitzen von halb ausgefahrenen Landebeinen und Waffensystemen erreichten.
    Ohne dass er es verhindern konnte, schwanden ihm die Sinne.
    Auf Caligo stand Kelton-Trec am Fenster seiner illegalen Medo-station und rang um Luft. Teile der Stadt brannten noch immer, doch er bemerkte es kaum. Er fühlte die Adern an seinem Hals wie unter immensem Druck anschwellen. Mit zitternden Händen gab er sich eine Injektion, die das Stocken seines Blutes um ein paar Tage verzögern konnte. Dennoch lief ihm die Zeit davon.
    Er tippte mit zitternden Fingern auf sein Armbandkom und stellte den Kontakt zu seinem Verbindungsmann auf der ORTON-TAPH her.

Neun
    Etwa einen halben Kilometer von der seltsam verwandelten OR-TON-TAPH entfernt bildeten Hunderte von kleineren und größeren Felsbrocken ein steinernes Labyrinth. Hierher hatten sich die dem Wrack Entkommenen zurückgezogen, um sich wenigstens provisorisch vor dem kalten Höhenwind zu schützen.
    Jason Neko hatte sich gegen einen der größeren Brocken gelehnt und dachte daran, wie Tamra sich um diesen schlaksigen Kerl mit den seltsamen Augen kümmerte. Dessen Existenz schien ihm weitaus interessanter zu sein als die unerklärliche Veränderung des Wracks, das für die anderen Menschen das einzige Gesprächsthema zu sein schien.
    Ein Teleporter! Neko schüttelte den Kopf. Bisher hatte er geglaubt, Mutanten gäbe es nur in den Legenden. Sie seien Teil jener uralten Geschichten über Perry Rhodan und das Solare Imperium, an das er schon vor

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