PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
einen Fragmentraumer der Posbis handelt. Wir...«
Wieder wurde Gemurmel laut, diesmal so massiv, dass Schroeder sich unterbrechen musste. Geduldig wartete er, bis die Erregung sich ein wenig gelegt hatte.
»Wir haben in etwas größerer Entfernung noch weitere Wracks gefunden«, setzte er neu an. »Und bei keinem konnten wir Überlebende feststellen. Darum gehen wir davon aus, dass auch der Posbi-raumer ausgestorben ist. Um sicher zu gehen, werde ich allerdings gleich mit einigen Soldaten dorthin aufbrechen. Wir werden das Terrain sondieren und uns vergewissern, dass Sie ungefährdet in dem Wrack unterkommen können.«
»Warum ausgerechnet das Posbischiff?«, fragte der erste Sprecher. »Warum nicht eins der anderen?«
»Weil der Posbiraumer am nächsten liegt. Wie Captain Onmout schon sagte, in zirka fünf Kilometern Entfernung. Die anderen Schiffe befinden sich mehr als das Zehnfache davon entfernt, außerdem liegt eine Felswand zwischen uns und ihnen, die wir ohne Gleiter nicht überwinden können.«
»Wir sind uns klar darüber«, übernahm wieder Onmout das Wort, »dass es für einige von Ihnen eine Zumutung sein muss, ausgerechnet in einen Posbiraumer umzuziehen, aber Sie können versichert sein, dass wir es für den besten Weg halten. Solange wir auf Perry Rhodan warten müssen, der höchstwahrscheinlich schon auf der Suche nach uns ist, müssen wir uns nämlich noch mit einer zweiten Gefahr auseinandersetzen. Das Problem dabei ist, dass wir im Gegensatz zu den Laren diese zweite Gefahr nicht einschätzen können. Offenbar gibt es irgendetwas auf diesem Planeten, das für jedes höher entwickelte Leben tödlich ist. Wir wissen nicht, ob es sich dabei um eine Krankheit handelt oder etwas anderes. Aber was wir wissen, ist, dass es außer uns und den Laren kein weiteres höher entwickeltes Leben auf Terra Incognita gibt. Solange wir keine Ahnung haben, warum das so ist, müssen wir sehr vorsichtig sein. Ich bitte jeden von Ihnen: Sollte Ihnen etwas auffallen, vielleicht ein seltsames Verhalten eines Nachbarn, eine Veränderung Ihres Gesundheitszustandes, den Sie sich nicht erklären können, oder auch unerklärliche Unruhe oder Unwohlsein, dann melden Sie das umgehend einem meiner Leute von der MlNXHAO.«
Während dieser Worte ging Tamra durch die Menge und versuchte herauszufinden, wie die Menschen die Eröffnung aufnahmen, eine weitere Bedrohung hinge über ihnen. Einige wirkten beunruhigt, aber die meisten konnten offenbar mit einer derartig unkonkreten Bedrohung nichts anfangen. Sie diskutierten angespannt miteinander, und fast alle Gespräche kreisten nicht um die namenlose Bedrohung, sondern um die Laren.
Tamra fasste Neko ins Auge. Er stand einfach nur da, die Schultern locker und entspannt, und hörte zu, wie die Leute miteinander stritten. Er bemerkte ihren Blick und er lächelte. Sie wandte sich ab. Dabei stellte sie fest, dass Captain Onmout noch nicht fertig war.
»... darum haben wir uns entschieden, die anderen Schiffswracks ebenfalls untersuchen zu lassen«, sagte er gerade. »Möglicherweise finden wir Hinweise darauf, woran die Besatzungen gestorben sind. Doktor Ian Fouchou hier an meiner Seite« - er deutete auf den dürren Mann mit dem Turban, den Schroeder aus der ORTON-TAPH teleportiert hatte - »hat sich bereit erklärt, die Leichen eines hier abgestürzten alteranischen Kreuzers zu untersuchen und braucht dafür noch einige Freiwillige, die...«
Ein Aufschrei ließ Onmout verstummen. Irritiert schaute er über die Menge hinweg, wo jetzt ein einzelner Raumkadett auftauchte und wild mit den Armen fuchtelte. Der Mann war blass - so blass, dass er beinahe grün wirkte. Mit energischen Gesten bahnte er sich einen Weg durch die Menge und blieb schließlich vor Onmout stehen.
»Kommen Sie!«, keuchte er.
»Was ist?« Onmout war sichtlich ungehalten, unterbrochen worden zu sein, doch an der Art, wie er die Halsmuskeln anspannte, konnte Tamra erkennen, dass er Unheil kommen sah.
»Der Lare, Sir!« Der Kadett holte tief Luft. Ein wenig Farbe kehrte in sein Gesicht zurück und malte scharf umrissene, rote Flecken auf seine Wangen. »Er ist ... bitte kommen Sie!«
Der Kadett durchquerte die Menschenmenge in umgekehrter Richtung ein zweites Mal. Diesmal teilte sie sich bereitwilliger vor ihm, denn Onmout und Schroeder folgten ihm.
Auch Tamra schloss sich den Männern an. Und sie wünschte gleich darauf, sie hätte es nicht getan.
Sie roch es, bevor sie es sah.
Schwerer, süßlicher
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