Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
Geruch drang aus der Hütte, in der sie den Laren gefangen hielten, und hüllte sie ein.
    Dennoch betrat Tamra hinter dem Kadetten, hinter Onmout und Schroeder den Raum.
    Der Lare, der noch immer gefesselt auf seinem Stuhl saß, war vornüber gesunken. Rings um seinen Sitz und auf seinem Schoß klebte dickliches, gelbes Blut.
    »Sieht so aus«, sagte Onmout kühl, »als habe einer unserer Leute Tatsachen geschaffen.« Er griff dem Laren in die Haare und hob den Kopf an. In dessen Kehle klaffte ein breiter Schnitt.
    Tamra schluckte mühsam. Rückwärts ging sie aus der Hütte, und Schroeder, der sich über die Leiche gebeugt hatte, um sie sich genauer anzusehen, registrierte es mit einem kurzen, besorgten Blick.
    An der frischen Luft atmete Tamra mehrmals so tief durch, dass ihr davon schwindelig wurde. Sie tat ein paar Schritte, blieb dann stehen.
    »Tamra?«
    Nekos Stimme ließ sie Luft durch die Zähne ziehen. »Hast du mich erschreckt!«
    Er lächelte entschuldigend, aber sie konnte dennoch sehen, dass ihn etwas quälte. Fast hätte sie bei diesem Gedanken laut aufgelacht, so absurd war er. Natürlich quält ihn etwas!, sagte sie sich. Er wird ferngesteuert!
    Dieser Gedanke ließ sie augenblicklich großes Mitleid für ihn empfinden. Egal, wie sehr sie ihn früher für seine Ergebenheit den Laren gegenüber verachtet hatte: In diesem Moment, da sie die Angst in seinem Gesicht las, tat er ihr nur noch leid.
    Er wies auf die Hüttentür. »Der Lare«, sagte er und musste sich räuspern, um weitersprechen zu können. »Ich glaube, das war ich.«
    »Du?« Tamra legte eine Hand an die Kehle.
    Er nickte. »Ich.« Er überlegte. »Mitrade.« Hilflos hob er die Arme und ließ sie wieder fallen. »Sie ... ich bin untot, Tamra!«, flüsterte er.
    Sie nickte. Plötzlich war ihre Kehle wie mit Glas gespickt. »Ich weiß.« Dann wich sie zurück, von plötzlicher Panik ergriffen. Was, wenn es gar nicht Neko war, mit dem sie gerade sprach?
    Neko erriet ihre Gedanken. Er griff nach ihr, aber sie wich ihm aus. »Im Moment bin ich frei«, sagte er. »Das musst du mir glauben, Tamra! Warum sonst sollte ich dir erzählen, dass ich den Laren umgebracht habe?«
    Tamra zögerte. Sie konnte keinerlei Anzeichen der Fernsteuerung erkennen. Nekos Bewegungen waren flüssig, und seine Stimme klang klar und deutlich. »Hat sie dich gezwungen, es zu tun?«
    »Natürlich.«
    Was für eine dumme Frage!, dachte Tamra. Niemals würde der Neko, den sie kannte, der freie Neko, eine Hand gegen einen der Herren erheben. »Aber warum?«, fragte sie. »Was hat sie davon?«
    »Sie wollte nicht, dass er noch mehr ausplaudert, als er ohnehin schon getan hat. Vermute ich.«
    »Warum hast du gesagt, du glaubst, dass du es warst?« Tamra sah, wie Schroeder und Onmout aus der Hütte traten und sich leise unterhielten.
    »Weil ich mich nicht erinnern kann, wie ich es getan habe. Ich weiß nur noch, dass ich mit seinem Blut an den Händen aufgewacht bin und versucht habe, es mir abzuwischen .«
    Tamra dachte nach. »Das kann nicht sein! Ein Untoter erlebt mit, was geschieht, wenn er ferngesteuert wird. Und er kann sich hinterher auch daran erinnern.« Das weiß ich aus eigener Erfahrung, fügte sie in Gedanken hinzu, sprach es jedoch nicht aus. Neko wusste ohnehin Bescheid.
    Er nickte, und diesmal sah sie Bedauern in seinem Blick. Für den Moment war sie sich sicher, dass er er war und sie nicht Mitrade vor sich hatte. »Bei mir ist es anders. Ich kann mich an das meiste, was ich unter der Fernsteuerung tue, nicht erinnern.«
    »Warum erzählst du mir das?« Tamra bemerkte, dass sie noch immer die Hand an der Kehle hatte. Sie ließ sie sinken.
    Er kam auf sie zu, diesmal wich sie nicht zurück. »Weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Die Fernsteuerung scheint nicht gut zu funktionieren. Heute Nacht zum Beispiel hatte ich das Gefühl, dass ich mich dagegen wehren kann.«
    Tamras Blick fiel auf die Verbrennung, die sich in zartem Rosa aus seinem Nacken bis an die Seite des Halses zog. »Vielleicht wurde der Chip beschädigt.«
    »Oder das Hypersturmriff stört die Impulse, so wie es den Funk stört.«
    Das war ebenso möglich. »Was soll ich tun?«, fragte Tamra.
    Neko fiel in sich zusammen. »Egal, was ich über die Laren denke: Sie haben nicht das Recht, mich zu einem Mord zu zwingen!« Sein Blick begann zu flackern, und alarmiert sprang Tamra nach hinten. Er straffte die Schultern. »Hilf mir, dass es...« Er stöhnte leise. »Huallo, Vöguelchen«, sagte er

Weitere Kostenlose Bücher