PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
Dauerfeuer geschaltet und ausgelöst.
Die gebündelte Glut traf den Posbi, der sich nicht durch einen Energieschirm schützte, fraß sich durch dessen Gestänge und verharrte zitternd auf dem innenliegenden Kugelgebilde. Gleichzeitig erreichte der Sanitäter den Mann, prellte ihm die Waffe aus der Hand, und gemeinsam stürzten sie zu Boden. Hinter ihnen glühte der Brustkorb des Posbis in irrlichterndem Feuer, Sekundenbruchteile später explodierte er.
Teile der Verstrebungen wirbelten nach allen Seiten auseinander. Ein abgerissenes Armsegment klirrte über Rhodan gegen die Abschirmung eines Verteilers, wurde abgelenkt und schlug dicht neben ihm auf. Wie unter dem Einfluss letzter Nervenreflexe zuckten die Metallfinger noch, ein vages Leuchten umfloss die abgerissenen Enden. Zugleich war Mauerblums Wimmern zu hören. Der Matten-Willy sorgte sich, sein Schützling Drover könne von einem der Metallteile getroffen worden sein.
Der Schütze hatte den Sanitäter zurückgestoßen und sich erstaunlich schnell abgerollt. Wieder griff er nach seinem Strahler, doch ein kräftiger Tritt wirbelte die Waffe davon.
Captain Olexa hatte den Mann erreicht und zerrte ihn auf die Beine.
»Ich habe Zurückhaltung befohlen! Wir veranstalten keine Schießübungen ... Ist Ihnen das klar?«
Keine Antwort. Dafür ein wütender Fausthieb, dem der Captain aber geschmeidig auswich. Er hebelte den Mann aus. Erst als er auf dem Boden lag, die Augen weit aufgerissen, erkannte der Techniker offenbar, mit wem er sich angelegt hatte.
»Sie gehören zu den ausgewählten Spezialisten, die den Flug begleiten werden?«, fragte der Captain.
Ein zaghaftes Nicken. Und, als Olexa bedeutungsvoll schwieg, beinahe trotzig hervorgestoßen: »Ja, ich bin dabei. Ich ...«
»Ab sofort nicht mehr! Packen Sie Ihren Kram zusammen und verschwinden Sie!«
»Aber... «
»Kein Wort!«, herrschte der Captain sein Gegenüber an. »In einer Stunde sind Sie von Bord verschwunden. Mich interessiert nicht, wer Sie eingeteilt hat«, unterband er einen zweiten Rechtfertigungsversuch des Technikers. »Ich will auch nicht hören, dass Sie nur auf einen Maschinenteufel geschossen haben. Unbeherrschtheit im Einsatz kann uns alle das Leben kosten. Und jetzt verschwinden Sie!«
Der Techniker biss die Zähne zusammen, dass Rhodan, der mittlerweile aufgeschlossen hatte, schon glaubte, die Kiefer knacken zu hören. In den Augen des Mannes brannte Zorn. Dann wandte er sich ab und stürmte davon. Auch die Mediziner mit dem Schwerverletzten verschwanden hinter massigen Aggregaten aus dem Blickfeld.
»Alles in Ordnung?«, fragte der Captain, an Rhodan gewandt, wartete eine Antwort aber nicht ab, sondern widmete sich den Männern, die soeben dem Toten die Augen zudrückten.
»Was ist vorgefallen?«
Sie redeten wirr durcheinander. Selbst als sie dazu übergingen, einzeln zu berichten, blieb es bei Mutmaßungen.
»Jörg hat an einem Umsetzer Messungen vorgenommen, Vorbereitungen für die neue Justierung. Mit einem Mal rief er aufgeregt nach uns.«
»War keiner bei ihm?«
Kopfschütteln. »Die Arbeiten müssen schnell vorangehen. Wenn wir unsere Kräfte verzetteln, indem immer mehrere ... «
»Schon gut«, unterbrach der Captain ungeduldig. »Was war mit ihm?«
Der Alteraner, der das Wort übernommen hatte, traf keine Anstalten, sich von dem Toten zu erheben. Schwer lag seine Rechte auf der Schulter des Mannes. Sein hektisches Blinzeln konnte die Tränen nicht zurückhalten, die seine Stimme beinahe erstickten.
»Irgendetwas muss Jörgs Aufmerksamkeit geweckt haben. Er wollte, dass wir uns das ansehen, aber dann ... «
»Sie kamen nicht mehr dazu.« Als der Sprecher den Kopf hob, fiel Rhodan auf, dass seine Gesichtszüge denen des Toten ähnelten.
»Es gab eine fürchterliche Entladung, die den Umsetzer platzen ließ wie eine überreife Frucht...«, sagte ein anderer.
»Wären wir schon näher heran gewesen, hätte es uns ebenfalls erwischt«, bemerkte ein Dritter.
»Posbis?«, wollte Captain Olexa wissen. »Haben Posbis das verursacht?«
»Von den Maschinenteufeln war keiner in der Nähe. Wir wollen sie nicht hier bei den hochenergetischen Systemen haben.«
»Selbst ein Posbi stirbt ungern«, kommentierte Mauerblum hastig und so laut, dass niemand die Bemerkung überhören konnte. Er zitterte wie Espenlaub. Aber das lag wohl daran, dass sich schlagartig alle Blicke auf ihn richteten.
»Niemand geht gern in den Tod! Doch danach fragen diese Blechteufel nicht. Wo ihre
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