PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
ihr; ihre Körpersprache, ihre Reaktionen, all das war ihm immer noch so vertraut wie vor einem halben Jahrhundert, und selbst die Zeit, die sie voneinander getrennt gewesen waren, hatte daran nichts ändern können.
»Du enttäuschst mich, Mondra«, sagte der Posbi schleppend. »Gerade von dir hätte ich Verständnis erwartet. Was ich tue, tue ich für unsere gemeinsame Sache.«
»Bitte!« Rhodan hob abwehrend die Hände. »Wir diskutieren hier über Banalitäten, während einige hundert Lichtjahre entfernt womöglich in diesen Minuten Alteraner im Geschützfeuer sterben.«
»Und Posbis!«, ergänzte Nano Aluminiumgärtner hartnäckig. Dann schwieg er.
Das Schiff war ohne Geräusche. Nur manchmal erklang das verhaltene Summen der Luftumwälzung, die sporadisch arbeitete. Momentan nicht.
»Egal wie, wir werden diesen Krieg beenden!«, sagte Rhodan endlich. »Es muss Mittel und Wege geben ...«
»Die Posbis von Ambriador sind keine Mörder!«, behauptete Nano mit Nachdruck.
»Sie säubern nur bewohnte Welten von intelligentem Leben«, hielt Mondra ihm zynisch entgegen. »Wie soll ich ein solches Vorgehen nennen, wenn nicht Völkermord?«
Nano Aluminiumgärtners Äußeres wirkte nicht mehr lustig. Die hängenden Mundwinkel machten trotz der Farbe aus ihm einen traurigen Clown.
»Die Posbis von Ambriador haben rigide Vorsichtsmaßnahmen getroffen«, sagte er übergangslos. »Programmroutinen löschen in jeder BOX die Koordinaten ihrer Heimatwelt, sobald das betreffende Schiff das Zentralsystem verlässt. Diese Koordinaten können nicht wiederhergestellt werden.«
»Das heißt, kein einziger Fragmentraumer kehrt zurück?«
Nano legte den Kopf ein wenig schräg, als lausche er einer unhörbaren Stimme. »Nicht auf dem kürzesten Weg«, antwortete er schwerfällig. »Wer die Achtzigsonnenwelt anfliegen will, muss sich die Koordinaten von einer Zentralen Leitstelle geben lassen. Das gilt für ein einzelnes Schiff ebenso wie für eine Kampfflotte.«
»Achtzigsonnenwelt...«, hakte Rhodan nach. »Heißt das, wir haben es mit einer ähnlichen Erscheinung zu tun wie bei der Hundertsonnenwelt?«
Suchten sie demnach nach einem Planeten, der ohne Sonne im intergalaktischen Leerraum stand? Im Fall der Hundertsonnenwelt übernahmen rund zweihundert Atomsonnen die Aufgaben des nicht vorhandenen Zentralgestirns. Bedeutete die Bezeichnung Achtzigsonnenwelt, dass einige Dutzend künstliche Lichtspender weniger den Planeten umkreisten?
»Nicht zwangsläufig«, beantwortete Nano die Frage. »Die Menschen in Ambriador haben für die Namensgebung Altera auch nur nostalgische Gründe gewählt. Im Übrigen befindet sich die Zentrale Leitstelle der Ambriador-Posbis auf einem Planeten namens Orom-bo, siebentausendundsechzig Lichtjahre von Altera entfernt am Northside-Rand der Kleingalaxis.«
»Das ist doch schon eine ganze Menge«, stellte Rhodan fest. »Unser erstes Ziel heißt also Orombo.«
»Es gibt keine Hinweise auf äußere Einflüsse«, behauptete Ver-duto-Cruz. »Ebenso wenig lässt sich nachweisen, dass die Explosion durch Unachtsamkeit oder Unkenntnis ausgelöst wurde. Andererseits machen die alteranischen Techniker auf mich einen erschöpften oder schlicht zerstreuten Eindruck. Sie fürchten die Posbis an Bord mehr als ihr eigenes Versagen. Auch deaktivierte Posbis, wohlgemerkt«, fügte er verächtlich hinzu.
»Wenn Sie der Meinung sind, dass wir für einen Erfolg weitere Leute aus Ihrem alten Team brauchen, rufen Sie die betreffenden Personen zusammen«, sagte Rhodan. Er hatte den Laren zwischen zwei Lagerhallen getroffen und begleitete ihn bei seiner Bestandsaufnahme.
Der Lare blieb abrupt stehen. »Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Ihre alteranischen Freunde wären die Ersten, die eine heimliche Invasion befürchten und uns der Unterwanderung bezichtigen würden. Für diesen Laertes Michou ist ein Lare schon ein Lare zu viel.«
»Wie würden Sie reagieren, wenn sie von Knechtschaftslagern wüssten, in denen Alteraner systematisch ihrer Freiheit und ihres freien Willens beraubt würden?«
»Propaganda. Laertes Michou ist ein verwirrter Mensch, der vor keiner Verleumdung zurückschreckt.«
»Wollen Sie behaupten, das Knechtschaftslager Dekombor sei nur eine Lüge der Alteraner? Hinter dem Vorgehen der Laren steckt System. Sie unterdrücken und versklaven...«
Verduto-Cruz lachte seinem Begleiter ins Gesicht. »Wir lernen, uns Alteraner zu Freunden zu machen. Was finden Sie daran verwerflich?«
Beinahe glaubte
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