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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Gestalt, angenehm verwirrt von allem, was um ihn herum vorging, spazierte zu einer Ruhbude und machte es sich in einem knallbunten Eck gemütlich. Ein Alles-für-euch, an dessen breiter Brust ein winziges, kaum fühlerlanges Mädchen klebte, so jung, dass es noch nicht einmal den Hauch einer Larve besaß, brachte ihm etwas zu trinken für den Schlaf und die Träume. »Angenehme zwei Stunden wünsche ich dir«, brummte es aus dem Lautsprecher. Dann drehte der Al-les-für-euch sich zu einem Haufen junger Frauen um, die weiter hinten und unten herumalberten, und rief: »He, Mädels! Euer Schwesterchen hat mir grad die ganze Brust hinuntergepieselt... ist eine tüchtige Trinkerin!«
    Die jungen Frauen lachten und nahmen ihm das Kind ab.
    Tawe ruckelte sich zurecht, und als er die Augen einzog, hatte er beinahe das Gefühl, zu Hause zu sein.
    In seinem Traum schien die Sonne, und er flog mit seinem Freund Tibala in einem Gleiter mitten durch die Ringstadt. Tawe lenkte den Gleiter selbst. Das gelang ihm ganz leicht, wenn auch ein wenig ruckelig. Überall sausten Alles-für-euch herum, Fragmentschiffe verdunkelten ganze Stadtteile, aber Tawe und Bala störte das nicht. Sie waren lustig. Einmal konnten sie beim Kreuzen einer vielbeflo-genen Schneise nicht sehen, ob jemand kam, und da krabbelte Bala nach vorn auf die Haube des Gleiters und hängte sich so weit hinaus, wie er konnte. »Weg frei!«, rief er, und lachend flogen sie weiter... in ihrem selbst gelenkten Gleiter... Bala auf der Haube, und Tawe am Steuer ...
    Später in der Nacht wollte er etwas gegen die leichten Kopfschmerzen machen und nahm seinen Spaziergang wieder auf. Der Sternenhimmel spiegelte sich in den Wölbungen des Jadepalastes. Und noch etwas. Ein aggressives, bedrohliches Flackern.
    Es musste vom Lodertunnel stammen. Als Tawe lauschte, konnte er ihn fauchen hören.
    Der Lodertunnel war aktiv!
    Schon kreisten Alles-für-euch über dem Gelände.
    Damals, mit Adilai zusammen, hatte er immer Angst vor dem Tunnel gehabt. Seine Adilai jedoch nicht. Er bezwang seine Angst und ging näher.
    Dutzende Ueeba-Frauen umstanden einen Ring von Al-les-für-euch. Einer der Roboter versuchte auch ihm den Weg zu versperren, aber er herrschte ihn an: »Mach Platz! Ich bin Jungforscher Tawe und auf Weisung von Rechenmeister Crykom hier!«
    Frauen reckten die Fühler. Weitere Alles-für-euch glitten heran.
    »Lasst mich durch! Befehl von Rechenmeister Crykom. Nun hört schon und gebt den Weg frei.«
    Sie taten es nicht. Ihre Programmierung schien es ihnen zu verbieten.
    Tawe richtete sich auf, so hoch er mit seinem Rücken konnte, und starrte über sie hinweg. Irgendetwas kam näher, ein wabernder, zerfaserter Schatten vor dem gleißenden Licht Das Wesen besaß zwei Arme, vier Beine, einen missgestalteten Kopf-Klumpen. Es hinkte. Es war ein unbeholfener, missgebildeter Kelosker. Diese Arme, die verstümmelten Arme!
    Das Wesen stürzte seitwärts - nein, es zerriss in der Mitte!
    Tawe war entsetzt, dann begriff er, dass es sich um zwei Wesen handelte. Das eine war gestürzt, das andere versuchte ihm aufzuhelfen.
    Was für seltsam dürre Wesen es doch waren ... wie die Knochendinger im Jadepalast!
    »Schaffen sie es?«, flüsterten die kleineren Frauen neben ihm.
    »Ja«, sagte Tawe. »Ich glaube, sie schaffen es.«
    Hinter ihm jauchzten die Ueeba-Frauen. Sie waren jetzt nicht mehr zu halten, wimmelten um die Alles-für-euch in das freigehaltene Rund. »He!«, riefen die Robots. »He!« Aber was sollten sie denn machen?
    Die beiden Wesen, wie Tawe nie welche gesehen hatte, kamen näher. Sie stolperten. Rings um den Tunnel herum zuckten die Larven der ekstatischen Ueeba-Frauen.
    Schwankend standen die beiden Wesen da. Sie wirkten mehr tot als lebendig. Das eine fiel ins Gras. Das andere griff sich an den Kopf, brüllte etwas, schwankte, fiel auch.
    Die Knochenleute waren angekommen. Und, was Tawe damals noch nicht wusste, das Ende der Fabrik war nahe.

ACHTUNDDREIßIG
    Während Tawe noch überlegte, was er tun sollte, während auch die Ueeba-Frauen einfach verblüfft dastanden, fing das obere der beiden Wesen wieder an, sich zu bewegen.
    »Weg! Alle ein Stück weg!«, rief Tawe. »Sie haben vielleicht Angst!«
    Das Wesen kam hoch, stand jetzt auf allen vieren. Auch das andere Wesen bewegte sich, zuckte.
    Langsam gingen die Ueeba-Frauen wieder näher. Tawe folgte ihnen. Der Tunnel wurde dunkler, bis nur noch das fahle blaue Glühen übrig war, in das Adilai damals so gern

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