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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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herrschte. Ein kurzer Augenblick des angespannten Schweigens schloss sich an, und er nutzte ihn, um den Neuankömmling zu betrachten.
    Es erinnerte ihn auf den ersten Blick an ein ... ja, an ein Kissen. Ein knapp einen Meter hohes und anderthalb Meter durchmessendes dunkelgraues Kissen wie das, auf das der Kybernetische Händler der Kouvo'Goy'Teran sich auf dem Markt von Ouzah niedergelassen hatte, wenn er an seinem Stand, hinter dem kein Platz für irgend-welche Möbelstücke war, die seiner Größe gerecht wurden, auf Interessenten für die Plasma-Psyche wartete, die dann doch nicht kamen.
    Ein Sitzkissen mit vier jeweils fast zwei Meter langen Beinen an den Seiten.
    Über ihnen ragten zwei muskulöse, etwa einen Meter lange Arme aus dem Körper hervor. Sie endeten in scharfen, dreigliedrigen, hellroten Klauen, bei denen es sich wahrscheinlich um durchaus brauchbare Greifwerkzeuge handelte. Die einzige Bekleidung des Wesens bestand aus einem metallisch schimmernden Band, das den Körper in der Mitte umschloss und an dem mehrere Taschen aus einem künstlichen Material hingen.
    Auf der Oberseite des Kissens saßen in Vertiefungen sieben farnähnliche Fühler, die ständig in Bewegung waren, daneben befanden sich drei tellerartige, transparente Kreisflächen. Über den Sinn und Zweck dieser Körperteile konnte Vhatom nur Vermutungen anstellen.
    Die Geräusche, die Gonduc von sich gab, drangen aus drei nebeneinander senkrecht angeordneten, zehn Zentimeter langen, schmalen Schlitzen auf der Vorderseite des Körpers. Zumindest vermutete Vhatom, dass es sich um diese handelte, da das Wesen sie Cairol zugewandt und sich auch in diese Richtung bewegt hatte.
    Das Wesen richtete sich auf den Vorderbeinen kurz zu seiner vollen Größe auf.
    Vhatom trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Handelte es sich dabei um eine Drohgebärde? Obwohl Gonduc nur gut halb so groß wie Cairol war, brachte er ein beträchtliches Gewicht auf die Waage. Dass er dem Roboter der Kosmokraten in irgendeiner Hinsicht gefährlich werden konnte, bezweifelte der designierte neue Steuermann TRAGTDORONS allerdings.
    Cairol ließ sich nichts anmerken und sah Vhatom an. »Raul Gonduc wird dir alles beibringen, was du über TRAGTDORON wissen musst. Ich werde eure Fortschritte regelmäßig beobachten. Enttäuscht mich nicht.« Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
    Vhatom bezweifelte, dass die Zusammenarbeit mit Gonduc so reibungslos verlaufen würde, wie Cairol es offensichtlich erwartete.
    Er sah sich getäuscht. Sie verlief im Prinzip reibungslos, sofern sie überhaupt zustande kam, zumindest während der ersten Zeit.
    Raul Gonduc ignorierte Vhatom geflissentlich.
    Wenn Vhatom Kontakt zu ihm suchte und um Erklärungen über die Vorgänge an Bord, den Aufbau und die konkreten Aufgaben TRAGTDORONS bat, fielen Gonducs Antworten einsilbig, ausweichend und nichtssagend aus, und oftmals entsprachen sie nur der halben Wahrheit. Er tischte ihm niemals eine direkte Lüge auf, verschwieg ihm jedoch wichtige Einzelheiten und ließ ihn immer wieder ins Leere rennen.
    Schließlich gab es Vhatom auf, sich an den alten Steuermann zu wenden, und konzentrierte sich darauf, sich auf eigene Faust mit TRAGTDORON vertraut zu machen. Er ging davon aus, dass ihm genug Zeit dafür bleiben würde, vielleicht Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte.
    Anfang? wechselte er ständig zwischen seinen Körpern in den einzelnen Stoff-Sphären, doch schon bald stellte er fest, dass alle 200 tatsächlich völlig identisch waren, und er verlor schnell das Interesse daran. Stattdessen erkundete er die Körper an sich. Monatelang gruppierte er denjenigen um, den er gerade übernommen hatte, übte sich darin, Mikroschaltkreise zu reparieren oder eigenhändig den Wohnkabinentrakt einer Sphäre umzubauen, wozu beträchtliche Kräfte notwendig waren. Er spielte mit dem Gedanken, die Kabine, die er für sich ausgewählt hatte, wohnlich einzurichten, gab ihn jedoch schnell wieder auf. Womit sollte er sie auch schmücken? Hier an Bord gab es keine Gegenstände, zu denen er eine persönliche Beziehung hatte. Schließlich ging er noch einen Schritt weiter und suchte seine Kabine gar nicht mehr auf. Wozu benötigte er sie? Sein Körper brauchte keine Ruhe und Erholung, und wenn er das Bedürfnis hatte, einmal geistig abzuschalten, und eine der virtuellen Welten aufsuchte, tat er es an Ort und Stelle, dort, wo er sich gerade aufhielt.
    Er erkundete das Mikro-Netz, lernte, von einer Sphäre

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