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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einmal als Präfidatin erkennt, dachte Farashuu. Selbst der Junge dort hinten ist schlauer als sie. Der Transpathein-Helm ist wohl kaum zu übersehen.
    Sie ging weiter, setzte Schritt für Schritt. Sie fühlte sich beschwingt und heiter, eine Kämpferin, die in einen Einsatz ging, der hoffentlich viel Spaß mit sich brachte. Oh, wie sie sich darauf freute, mit den Druuf zu spielen! Und wie würden ihre Freundinnen staunen, wenn sie von ihrem Abenteuer in der Intropole erzählte ...
    »Bleib stehen!«, forderte der Schwebot erneut, nun eindringlicher. Er folgte ihr auf Schritt und Tritt, kam nun näher und schwebte neben ihr her, einen halben Meter über ihrem Kopf. »Der Bereich ist aus gutem Grund gesperrt.«
    »Weil er an die Intropole grenzt«, sagte Farashuu.
    »Das hat damit nichts zu tun. Es besteht Gefahr für dein Leben, weil der Boden instabil ist durch eine natürliche ...«
    Sie hatte keine Lust, noch länger dieses Geschwätz anzuhören. Erst die Erzbischöfin, und nun das. Mussten ihr sogar irgendwelche Maschinen die wertvolle Zeit stehlen? Sie ging in die Knie und stieß sich ab. In der Luft verhärtete sie die Handkante und schlug zu.
    Es prasselte und klirrte, sie überschlug sich und landete leicht wieder auf den Füßen. Hinter ihr schepperten die Teile der Drohne auf den Boden. Funken schlugen, und aus irgendeinem Bruchstück surrte es leise.
    Farashuu stieg über lilafarbene Blumen, deren Blüten wie kleine Glocken klingelten. Sie kam nur langsam voran.
    Wie nicht anders erwartet, eilte bereits ein weiterer Robot herbei, diesmal ein merklich größeres Modell, das äußerlich perfekt einen Terraner nachbildete. Ein unbedarfter Bürger von Leyden City hätte ihn vielleicht für ein echtes Lebewesen gehalten - allerdings schwebte auch dieser Roboter einige Zentimeter über dem Boden.
    »Bleib bitte sofort stehen«, dröhnte die Maschine von Weitem. Ihre Stimme klang wie die eines militärischen Befehlshabers, knapp und männlich-hart, als gelte es, ihr eine Strafe zu verkünden. »Du hast öffentliches Eigentum beschädigt.«
    Farashuu ließ sich nicht beirren. Hoffentlich war diese Einheit kein so primitives Modell wie der Schwebot, dessen einzige Fähigkeit es wohl gewesen war, irgendwelche verwirrten Passanten zur Umkehr zu bewegen.
    Der Robot blieb auf einmal neben ihr stehen; ein kurzes Summen kam aus dem Lautsprecher. »Entschuldige, dass ich dich nicht sofort erkannt habe.« Seine Stimme hatte auf einmal einen servilen Unterton. »Du wirst nicht weiter belästigt werden. Dir als Präfidatin ist es selbstverständlich erlaubt, diesen Bereich zu betreten.«
    »Wie schön«, sagte Farashuu. »Bist du dazu bevollmächtigt, die Intropole zu betreten?«
    »Nur die Einheiten, die Nahrungsmittel übergeben, können Strukturlücken schalten.«
    »Dann verschwinde!« Farashuu hatte genug gehört. Zweifellos hatte die Erzbischöfin auf diesem Weg Zugang gefunden; sie hatte sich auf einen Nahrungsmitteltransport eingelassen. Dieses Rätsel war also gelöst. Viel zu einfach, dachte sie.
    Der Robot schwebte davon.
    Farashuu verspürte nicht die geringste Lust darauf, sich wie das alte Weib zwischen Kisten und Wasserbehältern einzuschmuggeln. Also entschied sie sich, auf radikale und vor allem wesentlich unterhaltsamere Weise vorzugehen; der Energieschirm, der einer Präfidatin standhielt, musste erst noch entwickelt werden.
    »Warte noch!«, rief sie dem Robot hinterher. Gleichzeitig gab sie einen Gedankenbefehl an die Quantronische Armierung. Sie tastete nach dem Energiefeld, erarbeitete eine Übersicht zu allen vorhandenen Stärken und Schwächen. Es lag nur noch fünf Meter entfernt.
    Die Einheit kehrte zurück. »Wie kann ich dir dienen, Präfidatin?«
    Farashuu machte sich bereit. Ihr Plan stand. Sie sprang zu dem Robot, packte seine Schädelsektion und riss sie ab. Die rötlichen Augenlichter erloschen in einem erbärmlichen Summen. Aus dem Hals ragten Kabel. Wie primitiv! Das Antigravfeld versagte, der Torso fiel in sich zusammen und begrub etliche Blüten unter sich, deren letztes Klingeln wie ein versteckter Vorwurf klang.
    Sie holte aus und schleuderte den Schädel gegen das Energiefeld. Es flackerte, und über den Schirm liefen irrlichternde Wellen. Farashuu formte an ihrem Arm eine Strahlermündung und feuerte eine Salve nach der anderen ab. Sie traf punktgenau. Der Schädel explodierte, die Bruchstücke klebten förmlich im Schirm fest, gehalten von den ständigen Energiemassen, die die

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