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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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früher, vor einem halben Jahr oder zweitausend Jahren der Innerzeit, waren es viele gewesen, 100.000 oder 200.000. Habe ich diese Zahlen nicht schon einmal gehört? Was bedeutet das? Nur eine Fantasie meines gequälten Geistes?
    Ich schaue mich um.
    Wieder bin ich in der Knochenstadt. Kantige Gestalten sitzen im Schatten filigraner, aber toter Gebäude, Gestalten, die ich nur dumpf erahnen kann. Da sind Fensterläden aus Unterarmen, Griffe aus gebogenen Fingerknochen, als wollten die Hände selbst im Tod noch nach etwas greifen, nach ihrem Mörder möglicherweise, erfroren in ewiger Hoffnungslosigkeit. Da sind Dächer, mit tausend Rippenziegeln gedeckt.
    Ich will es nicht sehen. Ich will nicht.
    »Terraner, Perry Rhodan! Dies ist das Werk von Terranern, und sie sind diesmal nicht die Guten. Die Spielregeln haben sich geändert.«
    Die Stimme kommt von einer der Gestalten im Schatten.
    »Erinnerst du dich an all die Völker, die dich und deine Welt überfallen haben, an all die Monster? Kinder weinen heute, wenn sie von der Terminalen Kolonne hören. Witwen hassen immer noch die ach-so-bösen Dscherro. Aber hier, Rhodan, hier weinen andere, wenn sie vom Roten Imperium der schrecklichen Terraner hören! Denn die wahre Bestie, Rhodan, ist der Mensch.«
    Ich renne los, denn das muss ich mir nicht anhören. Was geht es mich an? Bin ich etwa der Hüter meines Volkes? Bin ich etwa verantwortlich für das, was im Roten Universum geschieht? Ich habe genug eigene Probleme, Probleme in meinem Universum, in meiner Galaxis, in meinem Terra.
    Was ... geht... es ... mich ... überhaupt... an?
    Soll es doch eine Knochenstadt geben. Soll es doch tausend andere Gräuel geben. Ich bin dafür nicht verantwortlich.
    Während ich renne und renne und alles in diffusem Nebel verschwimmt, höre ich Stimmen, Schreie, fühle ich Hitze und Schmerzen: »Wach auf, wach endlich auf!«
    Warum regt sie sich so auf, diese Kingris Innsa? Ich kenne ihre Stimme, aber ich will einfach nur schlafen. Weiterträumen und den Albdruck dieser Knochenstadt vergessen, durch die ein Alarmsignal gellt.
    Durch die Knochenstadt? Nein, hier gibt es keine Technik. Das Alarmsignal kommt von drüben, von der Wirklichkeit jenseits dieses Traums. »Seine Augen«, höre ich, »sie rollen unter den geschlossenen Lidern.«
    »Ein Fiebertraum«, sagt eine andere Stimme. Perkunos, durchfährt es mich. »Sein Körper glüht.«
    Die Welt erzittert, der Horizont hebt sich, die Gebäude bäumen sich auf wie urzeitliche Riesen.
    Plötzlich steht eine der Gestalten aus dem Schatten der Häuser vor mir; ich sehe sie erst, als ich sie fixiere. Während die Umgebung verschwimmt, gewinnt das Mädchen an Kontur. Es ist zart und dürr, trägt einen monströsen, überdimensionalen, viereckigen Helm auf dem Kopf. »Ich habe einen Fehler gemacht! Du hättest nicht sterben dürfen, du hättest nicht sterben dürfen! Was soll ich nur Bavo Velines sagen?«
    Ich strecke die Hand zu ihr aus, packe die Seiten des Helms, den die bernsteinfarbene Flüssigkeit vollständig ausfüllt. Dann spanne ich die Muskeln der Oberarme und reiße ihr den Helm vom Kopf.
    Es zischt, als würde Druckluft entweichen. Das Transpathein rinnt erst an den Seiten ihres Kopfes hinab, dann klatscht das zähe, dickflüssige Gel in einer Flut auf den zitternden Mädchenkörper und gluckert an ihm hinab.
    Die Präfidatin hält den Mund halb offen, etwas Transpathein läuft auf die Zunge, sie hustet, würgt und spuckt. Dann weint sie und tastet mit zitternden Fingerspitzen nach den Tränen. Eine sammelt sich auf den Nagel ihres Daumens, glitzert und schillert als perfekter Tropfen. Auf der winzigen Oberfläche spiegeln sich große Augen. Farashuu starrt die Träne an und sagt etwas...
    »Wach auf, Rhodan, wach ... endlich ... auf!«
    ... sagt etwas. Ich kann es nicht hören, spüre nur ein Pochen und Rasen in meiner Schulter, Hitze strahlt von dort aus, dann gellt eine Explosion in meinem Herzen, die alles andere übertönt. Ich kann Farashuus Worte nicht hören. Das Blut rauscht in meinen Ohren, als würde ich im Zentrum eines riesigen Wasserfalls stehen. .. ... :
    Farashuus Mund bewegt sich.
    Alles erstarrt.
    Völlige Stille breitet sich aus. Die Welt ist in Watte gepackt. Die Knochenstadt ist endgültig nur noch Erinnerung, die Gebäude verpulvern und verwehen im Nichts als Staub, der durch das Leben kreist.
    Stille.
    Farblosigkeit.
    Farashuus Augen und ihr Mund...
    Ihr Mund, der nach Luft schnappt. Ein Röcheln. Sie kann

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