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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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den Decken verkrochen haben. Es sind völlig harmlose Fliegen, wie sie auf Neu-Kopernikus überall vorkommen. Sie sind nicht giftig und stechen nicht - sie sind nur lästig. Sie schwirren ständig um Isaih, wenn die Federwurzeln freiliegen. Sie mögen den salzigen Geruch, der von ihnen ausgeht.«
    Salzig? Bavo zog augenblicklich eine Schlussfolgerung, die ihm gar nicht gefiel.
    Das Transpathein! Er hatte gerade der entstehenden Masse eine Salzlösung zugefügt, um eine Versuchsreihe abzuschließen.
    Ohne ein weiteres Wort wirbelte er herum, hetzte zu dem Glaskolben, in den ungeschützt und offen Tropfen für Tropfen des kostbaren Transpatheins tropfte.
    Es war zu spät.
    In der bernsteinfarbenen, geleeartigen Flüssigkeit schwamm eine Unzahl der Fliegen und zappelte hilflos mit winzigen Beinen. Die Flügel schwirrten rasend schnell, und doch konnten sich die Tiere nicht mehr in die Luft erheben und versanken.
    »Ihr habt die Denkmaterie verunreinigt!«, schrie er. »Wisst ihr. wie viel Arbeit und Mühe es mich gekostet hat, auch nur diese kleine Menge herzustellen?«
    Der kleine Isaih schreckte auf und brüllte schrill.
    Das fehlt mir gerade noch, dachte Bavo; kurz blickte er zu dem Kind hinüber, um sich dann wieder auf das Transpathein zu konzentrieren.
    »Kannst du dich nicht zusammenreißen?«, sagte Armana erbost.
    Bavo warf ihr erneut einen beiläufigen Blick zu. Mittlerweile hielt sie das Baby auf dem Arm und wiegte es, was es jedoch nicht dazu brachte, mit dem Geschrei aufzuhören.
    Die Fliegen versanken endgültig und ... Velines traute seinen Augen nicht... sie schwammen in der Flüssigkeit! Bewegten sich kreuz und quer wie winzige Fische. Sie lebten. Wie war das möglich? Sie müssten eigentlich verkleben, feststecken, ersticken ...
    »Wir sollten gehen«, sagte Mauro.
    »Bleibt! Die Fliegen ... ich brauche die Fliegen!« Velines wollte weitere Untersuchungen anstellen. Wieso lebten die Tiere in der Masse weiter? Was bedeutete das?
    Er entnahm mit einer kleinen Schale einige Tropfen der Denkmaterie, in dem eine der Fliegen schwamm. Er hielt die Schale vor Ouinns Gesicht. »Sieh dir das an! Dieses Tier lebt immer noch. Kannst du mir das erklären? Du musst den genetischen Kode dieser Fliege aufschlüsseln. Wie kann sie im Transpathein mit Sauerstoff versorgt werden? Und wie...«
    Er brach mitten im Satz ab und fühlte, wie seine Knie schwach wurden. Kälte breitete sich in seinen Wangen aus.
    »Was hast du?«
    »Das Transpathein! Es erstarrt nicht, obwohl ich es nicht mehr bestrahle. Diese kleine Menge müsste längst an den Rändern kristallisieren. Das - das ist...«
    Wieder sprach er den Satz nicht zu Ende. Die Denkmaterie gab den Fliegen offenbar das, was sie zum Leben brauchten, und umgekehrt stabilisierten die Tiere das Transpathein im flüssigen Zustand.
    Ein Wort tauchte in Bavos Gedanken auf. Er musste zwar noch weitere Untersuchungen vornehmen, aber offenbar waren das Transpathein und die Fliegen Symbionten.
    »Der Forschungseifer hat mich ebenso gepackt wie euch«, sagte Armana eine Stunde später, »aber ich muss nach Hause. Ich kann nicht mehr.«
    »Schon gut«, meinte Mauro Ouinn beiläufig.
    »Falls du es vergessen haben solltest - ich habe gestern erst ein Kind entbunden, und das war kein Zuckerschlecken!« Ihre Stimme war scharf wie ein zweischneidiger Dolch.
    »Schon gut«, wiederholte Bavo die Worte des Genetikers.
    Ouinn schien wie aus Trance zu erwachen und drehte sich zu seiner Geliebten um. »Ich war abgelenkt, entschuldige. Schaffst du es mit Isaih allein nach Hause, oder benötigst du Hilfe? Soll ich dich begleiten?«
    »Ich komme schon zurecht. Du kannst...«
    »Ich setze ihn vor eurer Wohneinheit ab«, versicherte Bavo ungeduldig. Wie konnten die beiden nur über derlei Nichtigkeiten sprechen? Er jubilierte innerlich, und fieberhaft dachte er an nichts anderes als an seinen überwältigenden Erfolg. Das Transpathein kristallisierte noch immer nicht. Die kleinen Fliegen stabilisierten es offenbar dauerhaft im zähflüssigen Zustand. Welche Perspektiven eröffneten sich dadurch!
    Datenkolonnen liefen über einen Holoschirm - die Ergebnisse aus mindestens einem Dutzend automatischen Messungen. Bavo versank so im Studium der Analysen, dass er nur am Rande bemerkte, dass Armana den Raum verließ.
    Erst als Mauro direkt neben ihm auftauchte, riss er sich mühsam los. »Es ist fantastisch! Diese Tiere scheinen geradezu dazu geboren zu sein, in der Denkmaterie aufzugehen.«
    »Vielleicht

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