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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sind sie das.«
    »Wie meinst du das?«
    »Sie entstammen demselben Planeten wie der Kristallberg. Womöglich sind sie evolutionär einst im Gebiet des Bergs entstanden. Die Schöpfung könnte es vorgesehen haben, dass sie eine Einheit bilden, um gemeinsam mehr zu sein, als sie es allein je sein könnten.«
    »Schöpfung? Und das aus dem Mund eines Wissenschaftlers? Glaubst du wirklich an so etwas wie Schöpfung oder Vorsehung? Mauro, das ist doch lächerlich. Es ist Zufall, nichts weiter, egal wie unwahrscheinlich es auch sein mag. Oder das Ergebnis eines evolutionären Prozesses, der nach streng wissenschaftlichen Maßstäben abgelaufen ist.«
    Quinn ließ sich auf Bavos Stuhl fallen. Die Rückenlehne quietschte, als er sich dagegen lehnte. Sein schlohweißer Haarschopf hing bis auf die Armlehnen. »Wir sollten nicht über philosophische oder religiöse Fragen diskutieren. Du und ich, wir sind sehr verschieden. Auf wissenschaftlicher Ebene harmonieren wir. aber das war's dann. Seien wir ehrlich - du magst mich nicht. Ich mag dich ebenso wenig, und Armana auch nicht mehr. Früher war es bei ihr anders, aber nachdem sie dich genauer kennengelernt hatte, änderte sich das.«
    Bavos Finger krallten sich um ein Entnahmeröhrchen, so fest, dass es leise knackte. Ein wenig mehr, und es wäre zersprungen. »Bist du fertig? Können wir uns nun wieder auf die Arbeit konzentrieren?«
    »Vielleicht hätte ich unser Privatleben nie ansprechen sollen.«
    »Die Forschung am Transpathein und an der Filiationskammer ist mein Privatleben. Genau das ist der Unterschied zwischen uns. Ich konzentriere mich aufs Wesentliche, während du dich in irgendwelchen Nichtigkeiten verlierst. Dein Kind ...« Fast hätte Bavo ausgespuckt, aber er bremste sich. Noch benötigte er Quinn. »Vielleicht stagniert die Entwicklung der Kammer deswegen. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?«
    »Die Arbeit an der Kammer stagniert nicht«, sagte der Genetiker leise. Die Rückenlehne quietschte noch immer. »Gerade du müsstest das wissen. Morgen startet die Versuchsreihe mit den Coelos-Affen, am fünften Jahrestag unseres Wechsels ins Rote Universum, genau wie wir es seit Monaten planen. Wenn dieser Test erfolgreich verläuft, können wir bald...«
    »Wolltest du damit nicht vor der Geburt deines Sohnes fertig sein, um dir danach eine Auszeit zu gönnen?«
    »Mein Sohn sollte erst in einem Monat zur Welt kommen. Es gibt Umstände, an denen nicht einmal ich etwas ändern kann.«
    Velines quittierte diese Worte mit einem gehässigen Lachen. »Wenn du unter den Umständen leidest, erhebe dich über sie. Genauso wie ich es getan habe. Nimm nur Armana. Sie war mir nützlich, aber irgendwann habe ich sie überflügelt.«
    »Überschätze dich nur nicht selbst. Es könnte dir eines Tages das Genick brechen.«
    Oder dir, dachte Bavo. Er holte tief Luft und sprach ruhig weiter. »Nun, da wir die Fronten geklärt haben, sollten wir weiterarbeiten. Ich hoffe, deine Professionalität leidet nicht unter diesem Gespräch?«
    »Ich werde dir die Ergebnisse bringen, die du von mir erbeten hast. Zumindest, soweit man sie aus dem genetischen-Code dieser Fliegen herauslesen kann. Wenn es komplementäre Strukturen bei ihnen und dem Transpathein gibt, entdecke ich sie. Umgekehrt erwarte ich von dir, dass du im Projekt Filiationskammer weiterhin mit voller Kraft arbeitest. Ich bin auf dich angewiesen. Du bist der Beste für diese Arbeit. Nur eins noch, Bavo.« Quinn atmete tief durch. »Lass die Finger von meinem Sohn. Seine Entwicklung geht dich nichts an, verstehst du? Nichts!«
    »Wieso sollte ich mich auch für ihn interessieren?«
Das Jahr 5 der Innerzeit
    Schon wieder, dachte Bavo. Die genetische Abtastung bestätigte seine Identität. Bereits am Vortag hatte er diese Prozedur über sich ergehen lassen müssen, als er Quinn wie versprochen nach Hause brachte.
    Die Forschungsräume des Projekts Filiationskammer lagen in derselben schwebenden Riesenkugel wie Quinns Privaträume. Genau genommen beanspruchten sie 90 Prozent des Gebäudes und damit über tausend Quadratmeter Wohnfläche.
    Nur eine Handvoll Mitarbeiter verfügte über die Genehmigung, die Räumlichkeiten des Projekts jederzeit betreten zu können. Auf Kopernikus oder jedem anderen Ort des Einstein-Universums wäre es unmöglich gewesen, bei einem Forschungsunternehmen dieser Größenordnung absolute Geheimhaltung zu garantieren, doch im Roten Universum sah es anders aus. Hier gab es keine miteinander

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