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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Jenseits hinter der Planckschen Mauer, in einen Un-Ort, verglichen mit dem noch das Vakuum des Quantenschaums eine Welt der Hülle und Fülle war.
    Alles, was sich im Umkreis einer halben Lichtsekunde befand...
    Es roch nach Holz. Es roch nach Gras. Farashuu schaute sich um. Es war ein sehr alter Friedhof. Die Grabsteine standen schräg, ins Erdreich eingesunken. Die Namen und Daten darauf verwittert, von Moos überwandert. Ein warmer Tag. Ehrwürdige alte Eiben mit dunkelgrünen Kronen. Zypressen, die nach Zitronen dufteten. Ein ausladender Ahorn, zwischen seinen Ästen leuchtete das blaue Meer. Es gab einen Weg, der vom Friedhof auf dem Hügel hinabführte zum Strand. Der Geruch von Schaum, Tang, nassen Ästen.
    Sie erhob sich von der Bank und strich ziellos zwischen den Gräbern her. Der schwarze Schmetterling, der mit zusammengelegten Flügeln neben ihr auf der Armlehne geruht hatte, entfaltete die Flügel und folgte ihr. Sie bemerkte, dass sie barfuß ging. Die Schuhe in ihrer Hand.
    Ein Brunnen. Ein Eimer. Ein Haufen verwelkter Blumen. Sie dachte: Das ist also der Moment.
    Sie dachte: Ich erinnere mich nicht - wusste Vater davon? Dass ich das bin? Das ich das tun würde?
    »Nein«, sagte ihre Mutter. »Zunächst waren wir nicht sicher, ob wir es ihm sagen sollten. Bhunnd und Logar Hopot hatten sich dafür ausgesprochen. Draugach Blaylay war damals schon tot... die Gazini-Affäre. General Potrimos zögerte, und ich auch. Wir hatten die Entscheidung so schnell treffen müssen. Ich... um ehrlich zu sein: Ich hatte Angst, wie dein Vater reagieren würde.«
    »Zunächst - und dann?« Der Wind war voller Gerüche: nach bittersüßen Beeren, nach modrigen Pilzen, nach Salz. Sie wartete.
    Ihre Mutter fuhr fort: »Dann kam die Flucht. Es waren nur sehr wenige Schiffe, die Ifamas Flotte entkamen. Darunter die SPIRIT OF POLPERRO. Mit mir an Bord. Und dem General. Ifama ließ Zwölfwienideen und unsere anderen Siedlungen auf Turing auslöschen. Ihre Schlächterschiffe hatten mehrere Stunden zu tun. Wir flohen, und sie schickte uns nur ein einziges Schiff hinterher. Du erinnerst dich?«
    Farashuu nickte. Nur ein einziges Schiff. Die ENGEL DER EINTRACHT mit ihrer neuen Kommandantin. Der Präfidatin Farashuu Perkunos.
    Ihre Mutter lächelte. »Du hast uns keine Chance gelassen. Aber du hattest auch keine Eile, unser Schiff zu zerstören. Du hast dein Schiff ausprobiert. Seine Waffen. Dich. Wir waren dein Spielzeug.«
    Farashuu nickte. »Es tut mir leid«, sagte sie.
    Ihre Mutter lächelte und winkte ab. »Damals«, sagte sie, »habe ich noch geglaubt, dass Leid und Glück Gegensätze wären. Hatten wir es uns nicht in unserem Glück genauso bequem gemacht wie in unserem Unglück?«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, gestand Farashuu. Ihre Mutter schwieg. Ein Insekt schwirrte herbei, setzte sich auf Farashuus Hand. Sie spürte, wie sich die winzigen Füße ansaugten. Den winzigen Einstich. Sie hob die andere Hand, um das Tier wegzuwischen, unterbrach sich und ließ es gewähren. Das Insekt saugte ihr Blut, löste sich, flog davon. Ein roter Punkt, stecknadelkopfgroß. Es juckte. Der schwarze Schmetterling setzte sich, strich über den Einstich; der Juckreiz erlosch.
    Farashuu schaute aufs Meer hinaus. Ein Schiff war aufgetaucht, eine weiße Yacht mit zwei silbrigen Rotorsegeln. Sie glitt durch die Wellen. Wie ein Schlitten über Eis. Sie kam rasch näher.
    »Ich werde also abgeholt«, erkannte Farashuu.
    »Nur, wenn du willst.«
    »Wer ist an Bord?«
    »Alle.«
    Sie betrachtete den schwarzen Schmetterling, der auf ihrem Handrücken saß. »Darf ich ihn mitnehmen?«
    »Warum nicht?«
    »Er ist wie ich. Es hat so viele getötet.«
    Ihre Mutter lachte. Vor Überraschung, Erleichterung. Sie sagte: »Das ist alles? Darüber machst du dir solche Sorgen?«
    Farashuu nickte. Sie staunte, wie groß die Yacht war. Wie umfassend. Wie eine Fähre, die den Horizont selbst in sich einschloss. »Das ist alles«, sagte sie.
    »Farashuu«, sagte ihre Mutter und lächelte nachsichtig, »hat dir niemand gesagt, dass der Tod nicht mehr gilt?«
    Als sie das Land verließ, wölbte sich der rote Nachthimmel über ihr mit seinen zahllosen Sternen.
    ... riss es mit sich.
Sprüche der Prophetenmaschine:
Gong! Gong! Gong!
    Cantarella hatte das Gefühl, sein Gehirn hätte sich von der Hirnkapsel gelöst und schlüge haltlos gegen alle Knochen. Er hustete, sog den Atem pfeifend ein, stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch. Was in aller Welt

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