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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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hatten ihre Leute äußerlich die Fassung bewahrt, wie man es von Elitesoldaten des Roten Imperiums verlangen durfte.
    Die Fernordnung meldete eine nie gekannte Betriebsamkeit im Siamed-System. Ungeheuere energetische Aktivitäten. Ifama brauchte niemanden, um diese Zeichen zu deuten.
    Sie befahl der Flotte, die letzte Linearetappe mit Höchstgeschwindigkeit und ohne Schonung der Konverter zurückzulegen. Jede Minute konnte entscheidend sein.
    Als sie das Siamed-System erreichten, tobte dort die Schlacht. Die Anjumisten schossen die Siamed-Defensive in Fetzen.
    »Feindverbände operieren offenbar koordiniert. Angriffe aus acht Richtungen oberhalb der dominanten Planetenbahnebenen des Systems«, meldete Sulchan Geladse, der Kapitän des Schiffes.
    Sie warf einen kurzen Blick auf seinen unbekleideten Nacken, auf die tigerfellartige Haut, deren Aroma und samtene Weichheit sie schätzte. »Befehl an alle rot-imperialen Einheiten, sich mir unverzüglich zu unterstellen und den Grad ihrer Einsatzbereitschaft zu melden. Notruf oberster Dringlichkeit an sämtliche Flottenverbände außerhalb des Systems, sich mit Höchstgeschwindigkeit hier einzustellen. Beibootflotten ausschleusen. Kampfjets ausschleusen.«
    Sie meinte physisch zu spüren, wie das Schiff seine Macht entfaltete, wie seine mobilen Waffensysteme aufblühten. Sie atmete tief und sicher.
    Das zentrale Schaumbild führte ihr die entscheidenden Schauplätze der Schlacht vor Augen. Es stand nicht gut.
    Es würde besser werden.
    »Die STIMME DER WEHRHAFTEN WAHRHEIT meldet volle Einsatzbereitschaft«, hörte sie Geladse sagen. Einige Männer und Frauen lachten spöttisch. Das Schaumbild zeigte, dass sich die Stimme des Imperiums in sicherer Entfernung und außer Reichweite des Kampfgeschehens hielt. Mehr als eine halbe Lichtstunde außerhalb des Systems.
    »ENGEL DER EINTRACHT aktiviert sich«, sagte Geladse. Ifama nickte.
    Es würde bereits besser. Sie warf einen kurzen Blick hinter sich. Dort, hinter der Wand, befand sich der Kern.
    Der Kern von allem. Ihre Filiationskammer.
    »Kommandantin?«, fragte Geladse. »Hast du mich verstanden?«
    Sie blickte den Kapitän leicht irritiert an. »Ja«, sagte sie. »Farashuu hat die Waffensysteme hochgefahren. Sag ihr, sie soll noch auf meinen Einsatzbefehl warten.«
    »Sie hat nicht die Waffensysteme aktiviert«, stellte er Kapitän richtig. »Sie hat das Fluidom selbst aktiviert.«
    »Bitte?«, fragte Ifama.
    »Sie ist auf Lot-Modus gegangen.«
    Ifama fühlte sich erleuchtet. So schlagartig wurde ihr alles klar.
    Sie wusste, dass die Positronik das Vorgehen des Fluidoms nicht verstehen und deswegen nicht reagieren konnte. Aber selbst wenn eine intakte Quantronik die Verantwortung für die ZUKUNFT IN HERRLICHKEIT gehabt hätte - sie wäre dem Fluidom nicht entkommen.
    Die technischen Möglichkeiten von Farashuus Schiff standen denen der ZUKUNFT IN HERRLICHKEIT in nichts nach.
    Sie blickte ins Schaumbild. So nah, wie der ENGEL ihrem Schiff stand, verbot sich der Einsatz der Antimaterie-Transformkanonen. Es sei denn, sie hätte Selbstmord begehen wollen.
    »Ifama?«, fragte Geladse. Es klang nur noch mühsam beherrscht. »Was hat die Präfidatin vor?«
    Plötzlich ekelte sie die Dummheit Geladses an. Seine Idiotie - oder war es nur sein Unwillen, die Wahrheit zu begreifen? »Ist dir das nicht klar?«
    Er wurde blass. »Soll ich beschleunigen?«
    Sie lachte. Voller Verachtung für ihn, voller Bewunderung für die Anjumisten. »Versuch, sie zu rufen.«
    »Verbindung steht«, hörte sie.
    Im Schaumbild sah sie die Zentrale des Fluidoms. Inmitten des Raumes schwebte dort ein schwarzer Schmetterling, der wie in Zeitlupe mit den Flügeln schlug. Von den Flügelrändern spritzen unablässig winzige, rote Splitter. Von Farashuu keine Spur.
    Ifama machte eine unwillige Geste. Das Schaumbild verblasste.
    »Wir können ihr nicht entkommen«, sagte Geladse. »Und jetzt?«
    Manche meinten, ein Fluidom verfügte über ein unvergleichliches Arsenal an Waffen. Die Transformkanonen. Das Multi-Variable-Hyperwaffensystem. Das modifizierte Hyperinmestron-Geschütz.
    Ein unvergleichliches Arsenal - das stimmte.
    Aber es war nur die halbe Wahrheit.
    Ein Fluidom war nicht nur mit Waffen bestückt. In gewisser Hinsicht war es selbst eine Waffe.
    Jedes Fluidom war ein Patollo-Lot.
    Wenn es lotete, dann tauchte es tief, durchbrach die Strukturen der Materie, von Raum und Zeit, und erreichte die Schichten unterhalb jeder Realität, dann versank es ins

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