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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Intropolen auf dem Glücksmond«, wies Loisa den Flüstergeist zurecht.
    »Man hält es für angezeigt, vorsorglich die Bunkeranlagen aufzusuchen.« Es schien Loisa, als schlüge die Maschine schneller als sonst mit ihren Libellenflügeln.
    »So schlimm wird es nicht sein.« Loisa ertappte sich dabei, wie sie dachte: Soll es schlimm kommen. Schlimmer als je zuvor. Grauenvoll. Wenn es nur die ewige Langeweile vertreibt.
    »Schlimm wird es kommen«, unkte der Flüstergeist.
    Sie lächelte. »Du miesepetriges Maschinchen.« Sie schlug spielerisch nach ihm. Er wich mit einem eleganten Schwung aus.
    Der Zimtwind strich vom Seichten Meer herüber. Sie atmete, aß, rieb ihren Schoß an der Balustrade.
    »Soll ich der Dame vielleicht doch einen Mann holen?«, fragte der Flüstergeist.
    »Lass mich allein!«
    Der Flüstergeist zögerte, dann war er mit einem Mal fort. Die Zeit verstrich.
    Wieder fuhr Heißluft aus einem der Geysire auf. Diesmal wurden sehr junge, sehr schmale Feenpilze hinaufgetragen und direkt auf Loisa zugeweht. Sie streckte die Hand nach einem von ihnen aus, berührte seinen Schirm. Der Schirm fühlte sich an wie hauchdünne Gelatine. Sie hielt ihn behutsam fest. Er wisperte, die üblichen nichtssagenden Beteuerungen, die ewig leeren Gelübde seiner Art. Sie ließ ihn los. Der Zimtwind trug ihn fort.
    Sie lutschte die letzten Reste Fruchtfleisch vom Hoi-Kern.
    Plötzlich erfüllte sie eine unsägliche Leere, eine restlose Fühllosigkeit. Es war, als hätte ihr jemand ihre Seele gepflückt und ihren Körper als entkerntes Gehäuse zurückgelassen. Sie stöhnte auf, ging in die Knie, hielt sich mit den Händen an der Balustrade fest. Sie zitterte am ganzen Leib.
    Was war das denn?
    Sie atmete tief ein, aus, versuchte sich zu beruhigen. Sie dachte: Ich bin das Herz des Roten Imperiums. Ich bin das gute Omen. Ich bürge dafür, dass es in diesem Reich menschenmöglich ist, glücklich zu sein.
    Aber jedes verdammte Wort mutierte augenblicklich zu einer Lüge. Sie glaubte nichts mehr davon.
    Fürze, dachte Loisa, mehr ist es nicht. Mehr sind wir nicht. Fürze im Sturm.
    Der biografische Flüstergeist war wieder zurück und meldete: »Die Stimme des Imperiums spricht.« Seine Worte strahlten vor Zuversicht. »Wünscht die Dame ihrem Bruder zu lauschen?«
    Nein, wollte sie sagen, schwieg jedoch und nickte.
    Sie hörte, wie das Schaumbild entstand, drehte sich aber nicht um. Sie hörte die Stimme ihres Bruders, die zugleich die Stimme des Roten Imperium war, aber sie verstand nicht, was er sagte. Sie schaute auf Druufon und das Jadegebirge.
    Nach einer Weile wandte sie sich dem Bild ihres Bruders zu. Ihr Bruder sagte gerade: »Ich verabschiede mich von euch. Und zwar, ich muss es kaum eigens erwähnen, für immer. Ich gebe zu, ich habe mich am Ende an euch, meine Zuschauerinnen und Zuschauer, gewöhnt...«
    Loisa gab dem Projektor ein unwilliges Zeichen, und das Schaumbild erlosch.
    Sie sah die Raumer aus der Nacht auftauchen und tiefer sinken, die schlanken Leiber der druufschen Schlachtschiffe neben den Kugelleibern terranischer Bauart.
    Waren es rot-imperiale Verbände? Neuerdings mit Druuf-Flotten alliiert?
    Natürlich waren es keine rot-imperialen Verbände, das Imperium hätte die Flotten niemals vermischt, sondern in getrennten Verbänden operieren lassen.
    Aus dem Heißluftgeysir stieg Luft, und in der Luft stand ein einzelner, uralter, riesenhafter Feenpilz. Träge kreiselte er auf Loisa zu. Er war gigantisch, sie hatte dergleichen nie gesehen. Sein Hut musste fünf Meter durchmessen, wenn nicht mehr.
    Die Raumschiffe begannen zu feuern. Ferne Detonationen. Der Samtschimmer über dem Glücksmond erlosch.
    Der globale Schutzschirm war nicht mehr.
    Die Atmosphäre begann zu entweichen. Loisa spürte den Sog. Sie griff den Feenpilz und hielt sich an seinem lianenförmigen Strang klebriger Samengeißeln fest. Der Sturm erfasste den Hut und riss ihn nach oben, höher und höher. Und Loisa mit.
    Die Luft war schon dünn, kalt wie Eis, als Loisa Liebchen dem Feenpilz sagte: »Wir sind nur ein Furz.«
    Sie hörte den Pilz seine wunderbaren Verheißungen sagen, und obwohl sie nicht ein einziges Wort verstand, sagte sie leise: »Ja.«
    Die Roboter führten sie in Richtung Norden, fort vom Quaritas. Dami warf einen Blick zurück. Keine der vier Weißen Zitadellen war noch zu sehen. Der Lichte Turm war erloschen, Ovum Alpha fort.
    Sie erreichten ein Gebiet mit altgewohnt verminderter Schwerkraft, eine andere

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