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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ganz besonderer Wagen«, erinnerte mich mein Chauffeur.
    Aus dem Seitenfenster sah ich, dass der Fluss und die Insel tief unter uns lagen. Der Wagen - oder was immer es war - schwenkte nach Norden und beschleunigte stark.
    »Was geht hier vor?«, fragte ich und kam mir ziemlich blöd vor.
    »Man nennt es ein Antigravdings«, erläuterte der Chauffeur. »Keine Ahnung, wie es funktioniert. Aber es ist irre, oder? Oh Mann, mit diesem Wagen würde ich jedes Rennen der Welt gewinnen!«
    Ich lehnte mich zurück und dachte nach. Das konnte keine irdische Technik sein. Das war allem haushoch überlegen, was ich je über zivile oder militärische Technologien gehört hatte. Aber war das nicht selbstverständlich? Musste der Maschinenpark eines Volkes, das von Planet zu Planet reiste, vielleicht sogar von Sonnensystem zu Sonnensystem flog, nicht die irdischen Möglichkeiten weit in den Schatten stellen? Aber warum hatten unsere Eierköpfe dann die Raumschiffe auf dem Raumhafen nicht ausgeschlachtet? Oder hatten sie das versucht? Waren sie gescheitert?
    Andere Möglichkeit: Sie hatten es erfolgreich versucht, und es existierte neben der Welt, in der wir Normalbürger lebten, eine zweite, technisch weit fortgeschrittene. Aber wenn ja: Warum wusste denn niemand von dieser Zweitwelt? Warum interessierte sich niemand, kein Journalist beispielsweise, für die Schiffe auf dem Raumhafen? Für die Aliens in der Stadt?
    Jede denkbare Antwort auf eine dieser Fragen ließ eine ganze Armee von neuen Fragen aufmarschieren. Und sosehr ich mich bemühte, ich kriegte kein stimmiges Bild von all dem zustande.
    Plötzlich war mir, als ob ein Grauschleier zerriss, der meine Gedanken getrübt hatte. Mit einem Mal sah ich alles klar: Ich war nicht etwa zu dumm, die Welt zu begreifen. Die Welt, wie sie war, war gar nicht zu begreifen.
    Diese Welt stimmte nicht.
    Ich schloss die Augen.
    Der Flug dauerte nicht einmal zehn Minuten. Wir landeten in Irvington, einem Nest, das davon lebte, billigere Mieten zu kassieren als vergleichbare Häuser in Manhattan, wo ein Großteil seiner Einwohner arbeitete. Der Buick setzte am Rand eines Parks auf, rollte dahin, an verlassenen Fitnessgeräten, Picknick- und Spielplätzen vorbei Richtung Stadtmitte. Wir fuhren eine Straße mit sprühenden Bogenlampen entlang. Nach wenigen Minuten erreichten wir den fast leeren Parkplatz des Bahnhofes. Mein Chauffeur steuerte den Wagen in einen abgelegen Winkel des Platzes.
    »Von hier aus nehmen Sie ein Taxi«, sagte mein Chauffeur.
    »Warum fliegen wir nicht direkt zu Smalya?«
    »Oh, sie rechnen damit, dass irgendwer mit solchen Sachen sie besucht«, sagte der Fahrer.
    »Mit solchen Antigravdingsen und so?«
    »Klar. Dagegen haben sie ihre Mittelchen, die auch nicht schlecht sein sollen.«
    »Aber haben sie dann nicht bemerkt, dass wir mit so einem Dings unterwegs waren?«
    »Oh, glauben Sie mir, Chef, wir sind nicht die Einzigen, die heute Nacht mit solchen Sachen unterwegs sind. Aber mit dem Antigrav-Buick direkt bei den Smalyas runterzugehen, hätte unnötig die Pferde scheu gemacht.«
    Ich stieg aus. Der Fahrer folgte und ging mit mir zum Kofferraum. Er sagte: »Sie nehmen das erstaunlich gelassen, Chef.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Es ist, wie es ist«, sagte ich.
    Er öffnete den Kofferraum, holte das Reserverad heraus und legte es auf die Straße. Dann bückte er sich in den Kofferraum, hantierte, hob eine Platte heraus und stellte sie neben das Reserverad auf die Straße. Er verschwand erneut mit dem Oberkörper im Kofferraum. Als er wieder auftauchte, hielt er ein Ding in der Hand und reichte es mir, eine Mischung aus Brille und Visier, erstaunlich leicht. »Setzen Sie mal auf, Mr Walker.«
    Als ich die Bügel hinter den Ohren hatten, spürte ich, wie sie sich mir mit einem leisen Schlangenzischen anpassten. Für einen Moment wurde es noch dunkler.
    »Tippen Sie an den linken Bügel«, sagte der Schwarze.
    Ich tat es und zuckte zusammen. Es war hell wie am lichten Tag. Ich sah alles scharf und klar, ja, ich hatte den Eindruck, noch nie so gut gesehen zu haben. Im eben noch finsteren Gebüsch sah ich eine Ratte, die ihre Nase in die Luft hielt und ungeniert schnüffelte. Und ich sah eine Spinne, die gemächlich auf eine Motte zustakste, die in ihrem Netz zappelte.
    »Jetzt den rechten Bügel«, hörte ich. Ich tippte an.
    Einen Atemzug lang verwischte die Sicht, dann sah ich ein Haus, genauer: die Röntgenaufnahme eines Hauses. Allerdings klarer als jedes

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