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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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werde eine solche Sendung nicht bekommen. Denn dann hätten Sie nichts mehr, um mich unter Druck zu setzen.«
    »Sie unterschätzen unsere Fantasie«, sagte die Stimme.
    Klick.
    Aufgelegt.
    Ich kleidete mich an und fuhr zu Smalyas Anwesen. Smalya empfing mich in dem Tresorraum.
    »Ich wusste, dass Sie wiederkommen würden«, begrüßte er mich.
    »Wir wussten es beide.«
    »Ich habe überlegt, ob es vorteilhaft wäre, Sie töten zu lassen.«
    »Und?«, fragte ich interessiert. »Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?«
    Er saß auf dem niedrigen Sitzring, er trug seine Prothesen nicht. Ich hockte mich neben ihn, meine Knie stießen fast an mein Kinn.
    »Zu dem Ergebnis, dass Sie in mancher Hinsicht ein sehr interessanter Fall sind«, sagte er. Er gab mit einer seiner Doppelhände ein Zeichen. Mitten im Raum entstand ein Bild, nicht so groß wie die Filmbilder im Kino oder auf dem Schirm eines dieser neumodischen Fernsehgeräte, aber doch erstaunlich scharf und wirklichkeitsgetreuer als alles, was ich bislang gesehen hatte. Das Bild war nicht flach, sondern besaß räumliche Tiefe. Es zeigte eine Strandszene, Sommer, vielleicht bei Coney Island. Menschen.
    »Was sehen Sie?«, fragte Smalya.
    Ich schaute ihn verdutzt an.
    »Schildern Sie mir, was Sie sehen«, forderte er mich auf.
    »Menschen am Strand. Einige sonnen sich. Einige laufen ins Wasser, um sich abzukühlen. Die drei da spielen mit einem Wasserball. Viele junge Leute flirten.«
    »Flirten?«
    »Die beiden Mädels schwenken ihre Hüften, was den drei Typen auf den Handtüchern gefällt. Sie lachen und rufen den beiden etwas nach. Dort sitzt ein Vater mit seinen beiden Söhnen und hilft ihnen, eine Sandburg zu bauen.«
    Das Bild wechselte. »Was sehen Sie jetzt?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht«, gestand ich. Ich konnte tatsächlich nicht im Detail sagen, was ich sah. Da waren Dutzende, vielleicht mehr als hundert Kreaturen abgebildet, die aussahen wie Smalya. Eine Versammlung von Houhhom. Sie standen in langen Reihen, die doppelten Armpaare gespreizt und dem Vordermann an die Hüften gelegt. Etliche hatten sich zu Pyramiden gruppiert, standen aufeinander und hielten leicht deformierte, durchsichtige Kugeln oder Blasen hoch in die Luft.
    »Es ist ein Gedächtnisballett zur Erinnerung an die Siebente Informationskaskade von Houhhomn«, sagte Smalya. »Die Pantomimen tragen bereits ihre Tanzrüstungen aus Bronze. Die Gesichter sind auf Gemeinschaftsmimik gestellt. Sie sehen alles, Walker, aber Sie verstehen es nicht. Sie verstehen die Signaturen der Tanzrüstungen so wenig, wie ich das Flirten und Hüftschwenken Ihrer Artgenossen verstehe. Die Spiele im Wasser. Die Funktionen der Sandburgen.«
    Das räumliche Bild erlosch. »Was genau wollen Sie mir sagen?«, fragte ich.
    »Wir sind einander fremd. Im Zweifelsfall müssten wir doch auf der Seite unserer Art stehen: Sie auf der Seite der Menschen, ich auf der Seite der Houhhom.«
    »Jetzt wollen Sie wissen: Warum habe ich, als es zu so einem Zweifelsfall kam, auf Valerossios geschossen und nicht auf Sie?«
    »Warum haben Sie auf Valerossios geschossen und nicht auf mich?«
    Ich dachte nach. »Weil es richtig war.«
    »Aber jetzt«, sagte er leise, »sind Sie wieder hier. Jetzt wollen Sie wieder die Gazini-Smaragde.«
    »Es geht um das Leben meiner Mitarbeiterin. Leben gegen Ding, Mr Smalya. Ich habe das Richtige getan, und ich weiß, dass Sie richtig sind. Sie sind kein Mensch, aber Sie scheinen mir menschlicher als Valerossios und seine Leute. Sie werden verstehen, dass kein Ding ein Leben wert ist.«
    »Ich soll Ihnen also die Gazini-Smaragde ausliefern, um Ihre Freundin zu retten?«
    »Ich habe einen alten Freund, der pflegt zu sagen: Wer einen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt. Retten Sie meine Welt, Smalya!«
    »So, pflegt er das zu sagen, Ihr Freund? Und wenn nun die Auslieferung der Gazini-Smaragde ebenfalls Leben gefährden würde? Ein Leben? Zwei Leben? Milliarden Leben?«
    »Tut mit leid«, sagte ich. »Solche Rechnungen stelle ich nicht auf.« Ich zog meine PPK und spielte damit herum. »Ihre Jungens haben mich diesmal nicht gefilzt« sagte ich. »Sehr nachlässig.«
    Smalya winkte ab. »Sie können mir nicht drohen, Mr Walker. Ich weiß, dass Sie nicht auf mich schießen werden.«
    »Werde ich nicht?«
    »Werden Sie nicht. Es würde Ihre Ordnungsmuster durcheinanderbringen, Ihre mentale Orientierung. Wie nennen Sie es doch gleich? Ihre Moral!«
    Ich musste lachen. »Die

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