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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ab, von der Komponente, in der sich Algorithmen und Intuition treffen und verweben, Kalkül und Vision.« Er machte eine Pause. »Sie haben von Rätsel gesprochen, Mr Walker. Welches wäre das perfekte Rätsel?«
    Ich überlegte. »Das vollkommene Rätsel wäre dasjenige, das niemand lösen kann.«
    »Auch der nicht, der das Rätsel stellt?«
    »Auch der nicht.«
    Er blickte mich an. Seine unmenschlichen Augen schimmerten. »Obgleich es eine Lösung geben muss. Sonst wäre es ja kein Rätsel.«
    Ich nickte.
    Smalya ballte die Faust um den Smaragd, legte die andere Hälfte der Doppelhand um die Faust, schloss die verdoppelte Faust in die beiden Hände seines anderen Armes ein. Sein Gesicht war wie von einer stummen Qual verzogen. Er stand auf, ging zum Fenster, sagte: »Alles hier ist so hohl. So unglaubwürdig. Diese ganze Welt ist eine präparierte Leiche, eine Mumie. Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, wie sehr ich sie hasse. Wollen Sie meine Theorie hören?«
    Er wartete meine Antwort nicht ab und fuhr fort: »Die Welt, wie sie sein sollte, besteht aus wirklichen Dingen und wirklichen Wesen, die den Dingen Bedeutung geben. Diese Welt dagegen besteht nur aus Bedeutungen, aus Zeichen und Symbolen. Nicht einmal ich selbst bin wirklich, sondern nur eine Bedeutung, ein Signal, das ich selbst nicht verstehe. Mr Walker, was bedeute ich?«
    »Wie soll ich das wissen, Mr Smalya?«
    Er sagte so leise, dass ich es kaum verstand: »Weil Sie etwas wie der Schlüssel sind, der Kode, der diese ganze Welt dechiffriert.«
    Ich wollte lachen, aber mein Mund war ausgetrocknet. Ich musste mich mehrfach räuspern, bis ich sagen konnte: »Zu schmeichelhaft.«
    »Es ist keine Schmeichelei, Mr Walker. Es ist eine Befürchtung. Sie machen mir Angst. In einem Ihrer Glaubenssysteme gibt es Engel, nicht wahr? Geschöpfe, die zwischen dem Diesseits und dem Jenseits vermitteln und Botschaften in die Niederungen der Sterblichen tragen.«
    »Es gibt solche Engel in mehreren Religionen.«
    »Ich habe solche Vorstellungen immer für amüsant gehalten. Aber nun fange ich an, ihnen Wert beizumessen.« Er wandte sich zu mir und betrachtete mich.
    Ich lachte trocken. »Sie glauben nicht ernsthaft, dass ich ein solcher Engel bin? Ein Schutzgeist, ein Patron des Guten?«
    »Aber nein«, sagte er und setzte sich wieder zu mir. »Das habe ich nicht gesagt. Ich erkenne in Ihnen keinen Patron, keinen Schutzgeist.«
    Er schwieg. Er legte den Smaragd behutsam auf den Tisch. »Sie sind der Engel des Todes.«
    »Unfug.«
    »Wir spielen ein Spiel. Ich stelle Ihnen ein Rätsel.«
    Er tippte in einem raschen Rhythmus auf den Tisch. In einem handtellergroßen Bereich wölbte sich der Tisch ein wenig auf und sonderte fünf gleich große, halbschalige Gebilde ab, die die Kuppe meines Daumens hätten bedecken können. Smalya zeigte mir den Smaragd, legte ihn auf den Tisch und stülpte eine der Schalen darüber. Dann begann er, mit seinen vier Händen die fünf Gebilde zu verschieben.
    Seine gespaltenen Unterarme waren mit den Oberarmen anscheinend über ein extrem bewegliches Kugelgelenk verbunden, denn die Unterarmpaare vollführten kreisende Bewegungen, die nicht menschenmöglich waren.
    Dennoch blieb unverkennbar, was er tat. »Wollen wir das Hütchenspiel spielen?«, fragte ich. Er antwortete nicht. »Klar. Warum nicht. Ihr Einsatz, Smalya? Und meiner?«
    »Darüber haben wir doch ausführlich gesprochen: Sie kämpfen um das Leben Ihrer Partnerin, ich um das Leben der Milliarden.«
    Er ließ seine Hände und die Schälchen noch ein wenig rotieren, dann hielt er inne und zog seine Hände von den fünf Schalen zurück. »Wo ist der Smaragd? Der Generator? Die Lücke im Schild? Das, was immer dieser Stein bedeutet?«
    Ich spürte, wie Smalya vor Erregung zitterte. Ich rührte mich nicht. Bei dem altterranischen Hütchenspiel konnte man als Spieler den Eindruck einer fairen Chance gewinnen: Man folgte dem Hütchen, unter dem die Erbse lag, mit den Blicken bis zum Ende des Verfahrens. Unter dem Hütchen, unter dem man sicher war, die Erbse finden zu sollen, konnte sie nicht liegen, dafür hatte der Spieler mit seinem Geschick gesorgt. Blieben die zwei anderen übrig, von den die Spielzüge abgelenkt hatten: eine Chance 50:50.
    Hier waren nicht drei, sondern fünf Schalen im Spiel, und wenn man die eine ausschaltete, auf die der Spieler die Aufmerksamkeit gezogen hatte, blieben vier Schalen, unter denen der Smaragd sein könnte.
    Aber ich hatte mir nicht die Mühe

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