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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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wie es schien, auch Vertreter anderer Sternenvölker. Ich glaubte Druuf zu erkennen, die fast quadratische Schatten warfen, und einige Houhhom, die wie Trauben einer Rebe aneinanderhingen, aber es war in diesem merkwürdig verdichteten, seidig sirupartigen Licht nicht möglich, mehr als Umrisse zu erkennen.
    »Der Bibliothekar wird Sie abholen«, sagte die Frau, lächelte an mir vorbei und biss sich gedankenverloren auf die Unterlippe.
    Ich bemerkte, dass eine der fernen Gestalten auf mich zuhielt. Nach und nach schälte er sich aus dem Licht. Er bediente sich einer Gehhilfe, eines Stockes. Seine Beine bewegten sich mit einem großen, unnatürlichen Schwung und zirkelten die Schritte ab, die Knie beugten sich nicht richtig. Ich vermutete, dass er Prothesen trug.
    Ich hörte, dass er ein Lied vor sich hin pfiff, eine mir aus alter Zeit vertraute Melodie, die ich doch nicht identifizieren konnte.
    Dann stand er bei uns. Er trug eine Strickweste, darunter ein Hemd mit Krawatte. Ein altes, liebevolles Gesicht, Augen, die hinter den dicken Gläsern der Hornbrille übergroß wirkten, ein ordentlich gescheitelter Rest weißer Haare. Der Hals war lang und dünn, vom Kragen eingeengt, und gab ihm etwas Schildkrötenhaftes.
    »Na, Mädchen«, begrüßte er die Frau neben mir. »Hast du alles gut überstanden?«
    »Ich bin nicht gerne so weit draußen«, sagte sie.
    »Wer ist das schon?«, sagte er und lachte. Er fuhr ihr kurz mit der Hand übers Haar, und ich merkte, dass eine große Spannung von ihr wich. »Aber ich bin halt nicht mehr gut zu Fuß«, sagte er und klopfte mit dem Stock an eines seiner Beine. Es klang hohl. »Ich nehme ihn dir jetzt ab. Und du - bleib doch bitte in der Nähe, für den Fall, dass es hier schon bald hoch hergeht.«
    Sie nickte ihm, nickte mir zu und wandte sich ab. Bald war sie in den Tiefen des Lichtes verschwunden.
    »Sie sind also Mr Perry Rhodan«, sagte der Mann. »Ich bin der Herr Kasimir.« Wir schüttelten einander die Hand. Sein Griff war warm und freundlich. Ich bemerkte, dass sein Daumen gekappt war.
    »Gehen wir in die Bibliothek«, lud er mich ein.
    Er führte mich an eine Metalltür, betätigte eine Sensortaste, die Tür glitt zur Seite. Wir betraten eine Aufzugskabine. »Bibliothek«, sagte der Mann, der sich Herr Kasimir nannte. Die Türen schlossen sich. Er pfiff vor sich hin. Die Kabine sackte in die Tiefe.
Sprüche der Prophetenmaschine:
Tag der Reisen
    »Zeit, die ZUKUNFT IN HERRLICHKEIT zu entern«, sagte die Prophetenmaschine und setzte hinzu: »Jo, Piraten!«
    Der Mensch bedachte die Maschine mit einem Seitenblick: »Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dir das ganze Unternehmen eine vertrackte Art von Spaß bereitet. Dass du glücklich bist.«
    »Ist das nicht der letzte Sinn des Universums? Den Stoff in Seligkeit zu verklären? In Wonne? In die goldene Zeit? Den Tag der Rosen?«
    Der Mann betrachtete die Maschine und murmelte, hörbar genug: »Ich denke gerade daran, was für eine Katastrophe es für uns alle bedeuten würde, wenn ich einem defekten Apparat gefolgt wäre.«
    »Schlagen wir unser Zelt auf«, sagte die Maschine. »Und warten wir ab.«
    »Wo ist Rhodan jetzt?«
    »Er ist bereits auf dem Weg. Er kommt schon näher.«
Der Bibliothekar
    Sobald die Tür aufschwang, roch es nach Metall, Papier, Leim und Staub, die typische Melange von Bibliotheksaromen. Der lang gestreckte Raum war allerdings anders, als ich derartige Räume in Erinnerung hatte: viele Stockwerke hoch, an den Seiten Galerien, die durch mal geradlinige, mal ansteigende oder abwärtsführende Brücken miteinander verbunden waren.
    In der Mitte der weit entfernten Stirnseite des Raumes hing die einzige schwache Lichtquelle, eine Scheibe, wie die Rosette einer alten Kirche. Sie leuchtete wie eine kühle Sonne, die kurz vor dem Untergang alles Blendende verloren hatte.
    Unter der dunklen Decke hingen unkenntliche Gegenstände, Waffen oder ausgestopfte Tierkörper - oder lebende Tiere? Trophäen, Markierungen oder Kolonien. Die Gegenstände waren von den Schatten, die sie im Licht der Sonnenscheibe warfen, nicht zu unterscheiden.
    Die Gestalten, die sich auf den Galerien oder in den engen Gängen zwischen den Regalwänden bewegten, wirkten wie Scherenschnitte. Möglich, dass sie Kapuzenmäntel trugen.
    »Sie sollen selbst eine Leseratte gewesen sein, in Ihren jungen Jahren«, sagte der Mann an meiner Seite. Er wies mit seinem Stock auf eine Sitzgruppe aus Polstermöbeln und nahm in

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