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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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beispielsweise?«
    Ich nickte. »Ja. Das PEW-Metall.«
    Kasimir schloss die Augen und schien zu lauschen. »Der Parabio-Emotionale Wandelstoff. Oder, wie die Lemurer es nannten, das Drokarnam, der Drachenstoff.«
    Ich schloss die Augen, massierte die Nasenwurzel und erinnerte mich: das Volk der Paramagnetiseuere, der Paramags, die in den mit PEW-Material vernetzten Trümmern ihres Heimatplaneten Pordypor lebten; Betty Toufry, Tako Kakuta, Ralf Marten und die anderen fünf Altmutanten, die im PEW überlebt hatten, ihrer Insel im Totenmeer; der Erste Hetran Leticron, der in einem PEW-Block Zuflucht gesucht und Gefangenschaft gefunden hatte. Wie viel war geschehen ...
    »Sie erinnern sich, mein Junge?«, fragte der Bibliothekar. »Sicher erinnern Sie sich. Im Roten Universum entdeckten wir eine funktional ähnliche, wenn auch weit tragfähigere Substanz: das Transpathein. Wir wissen übrigens bis heute nicht mit letzter Sicherheit, ob das Transpathein ein natürlicher Stoff ist oder ein synthetisches Produkt von bislang unbekannter Herkunft. Wir forschen. Irgendwann werden wir selbst eine Art Transpathein erzeugen, wir werden es verbessern und perfektionieren. Dann werden wir das Mentale Symposion erweitern, vertiefen, vervollkommnen.«
    »Den Stein der Weisen finden, den Gral und Eldorado«, spottete ich. »Ihr seid nicht die Ersten, die das versuchen.«
    »Wir legen keinen Wert darauf, unter denen zu sein, die es versuchen«, sagte Kasimir. »Wir werden die Ersten sein, denen es gelingt.«
    »Prophezeiungen. Die Zukunft kommt immer anders. Niemand von uns weiß, wo die Zukunft der Menschheit liegt.«
    »Niemand weiß es. Wohl wahr. Demnach nicht einmal Sie. Nicht einmal Sie können also ausschließen, dass die Zukunft der Menschheit, ja des bewussten Lebens überhaupt genau hier liegt: im Mentalen Symposion. Stellen Sie sich einmal vor: Die gesamte terra-nische und post-terranische Zivilisation eingekapselt in einem einzigen künstlichem Transpathein-gesättigten Himmelskörper, ummantelt von einem unzerstörbaren Material, eine Welt in einer Kugel von zehn, zwanzig Metern Durchmesser, die sich im niedrigen Orbit um einen Neutronenstern bewegt oder im Wind der Hawkingstrahlung eines Schwarzen Lochs, oder sogar tief hinter seinem Ereignishorizont, unerkennbar, unerreichbar für die expansiven und aggressiven Sternen-Zivilisationen, die noch leibhaftig existieren und Raumfahrt betreiben. Rohstoffe benötigen. Energie. Raum. Zeit. Und deswegen miteinander in Konkurrenz stehen. Im Krieg.
    Jene post-terranische Kultur dagegen müsste nicht mehr expandieren, ihre Interessen würden nicht mehr mit denen anderer expansiver Mächte kollidieren. Die neue Zivilisation wäre stattdessen intensiv. In den wenigen Kubikkilometern Raum, in den wenigen Kubikmetern, Kubikzentimetern Raum, den sie beansprucht, geschähe Welt um Welt, Galaxis um Galaxis, Universum um Universum. Denn die planetaren, interplanetaren, kosmischen Gebilde des Symposion nehmen ja keinen Raum im Einstein-Raum ein!«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    Kasimir lächelte mir nachdenklich zu. »Sie haben die Tragweite des Symposions immer noch nicht erfasst, mein Junge. Sagt Ihnen der Begriff Planck-Zeit etwas?«
    Ich dachte kurz nach. »Natürlich. Die Planck-Zeit ist die temporale Entsprechung zur Planck-Länge. Die Planck-Länge ist die kürzeste mögliche Länge, sie beträgt zehn hoch minus fünfunddreißig Meter. Die Planck-Zeit beträgt - zehn hoch minus vierzig Sekunden?«
    »Zehn hoch minus dreiundvierzig Sekunden«, korrigierte er mich. »Darauf folgt - oder besser - darunter liegt nur noch die Gleichzeitigkeit.« Kasimir nickte wieder. »Im Symposion aber sind sogar die temporalen Größen veränderlich! Nichts spricht dagegen, eine Welt zu generieren, in der die Basis-Zeit zehn hoch minus fünfzig Sekunden beträgt, oder zehn hoch minus sechzig Sekunden, oder was auch immer!«
    Langsam sah ich die Konsequenzen dieser Möglichkeit ein - und die waren wirklich ungeheuerlich: Die Bewusstseine, die im Symposion lebten und erlebten, erlebten eine Sekunde als eine Sekunde, ein Jahr als ein Jahr. Wenn ihre Sekunde aber nicht das Zehn-hoch-Dreiundvierzigfache einer Planck-Zeit war, sondern das Zehn-hoch-Dreiundvierzigfache einer Zeit, die zehn Mal, hundert Mal, zehntausend Mal kleiner war als unsere Basiszeit...
    Er lächelte. »Haben Sie das verstanden, mein Junge? Während draußen die Planck-Zeit vergeht, vergeht innerhalb des Intraversums des Symposions die

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