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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können.
    Und es starb schnell.
    Ellert war plötzlich mit der Leiche allein in dem Schiff. Das
Bewußtsein war erloschen, und im Gehirn war Platz.
    Und in dieser Sekunde kam Ellert ein Gedanke, der so phantastisch
und abwegig war, daß er erschrak. Aber dann fragte er sich,
warum er es nicht versuchen sollte. Jetzt bot sich ihm die
Gelegenheit, auf rechtmäßigem Weg wieder einen eigenen
Körper zu erhalten.
    Zuerst forschte er nach dem entflohenen Geist des Verstorbenen,
aber er fand ihn nicht. Es war, als habe er sich in den
Energiewirbeln des kosmischen Sturms aufgelöst und sei selbst zu
Energie geworden.
    Ellert verlor keine kostbare Zeit. Er gab dem noch lebensfähigen
Gehirn des Fremden seine Befehle, und das Gehirn gehorchte. Die Arme
des Toten bewegten sich. Das Herz begann zu schlagen. Blut strömte
wieder durch die Adern zu den Organen und versorgte sie mit
Sauerstoff.
    Ellert wurde der Fremde, der Fremde wurde Ellert.
    Die tödliche Strahlendosis und der elektrische Schlag waren
überwunden. Ellert war davon überzeugt, mit diesem
geliehenen Körper sogar lebensgefährliche Verwundungen
überstehen zu können. Er hatte Macht über die Nerven
und Organe und konnte ihnen seine Befehle geben.
    Er stand auf und reckte sich. Es war herrlich, wieder einen Körper
zu besitzen. Nur hatte die ganze Sache einen Haken: Der Fremde war
gestorben, sein Bewußtsein war erloschen. Damit aber auch sein
ganzes Wissen, sein Können und alle seine Erinnerungen. Ellert
stand vor den Kontrollen des Schiffes und mußte von vorn
anfangen.
    Die Wege von einer bestimmten Erkenntnis bis zur technischen
Durchführung gleichen sich überall.
    Trotzdem dauert es geraume Zeit, bis Ellert die Funktionen der
vielen Knöpfe und Schalter kannte. Die Zeit spielte aber keine
Rolle mehr. Ob er nur einen Tag oder gar vier Wochen experimentierte,
war egal. Er hatte auch genügend Lebensmittel im Kühlraum
des Schiffes. Sie schmeckten ihm nicht, aber er aß sie.
    Dann manövrierte er die Rakete so, daß eine kleine
gelbe Sonne genau in der Mitte des Bildschirms stand, und begann mit
der Beschleunigung. Der kosmische Sturm war weitergezogen und
behinderte ihn nicht mehr.
    Das Schiff nahm Fahrt auf.
    Wochen vergingen, und die gelbe Sonne wurde immer größer.
    Rush hatte einen gefährlichen Auftrag erhalten und war
bestrebt, ihn gemeinsam mit seinen Gefährten zur Zufriedenheit
der Herren auszuführen.
    Das Segelschiff lag in einer einsamen und felsigen Bucht
verankert; sobald der abendliche Wind günstig stand, würde
man auslaufen. Das weit nach Süden ins Meer ragende Kap bot sich
als günstigste Absprungbasis an, denn an dieser Stelle war der
Süd-Kontinent nur dreihundert Kilometer entfernt. Allerdings, so
wußte Rush von seiner ersten Expedition her, hatten die
Süd-Wasan dieser Tatsache Rechnung getragen. Das
gegenüberliegende Kap des Gegners war stark befestigt.
    Die gelbrote Sonne näherte sich dem Horizont und färbte
die wenigen Wolken golden und rosa.
    Vom Land her begann eine leichte Brise zu wehen und bewegte die
schlaff herabhängenden Segel. Im Tauzeug knarrte es.
    Rush stand auf dem erhöhten Kommandodeck. Seine beiden
Antennenfühler waren steil aufgerichtet, als er die letzten
Anweisungen seiner Auftraggeber entgegennahm. Im Schein der
untergehenden Sonne bot er einen prächtigen Anblick. Der harte
Chitinpanzer der Brust schimmerte bläulich. Der engen Taille
folgte der dicke Unterleib, der in zwei dünnen Beinen endete.
Rush besaß nur zwei Arme mit erstaunlich beweglichen Händen.
Überhaupt sah er aus wie eine ins Riesenhafte vergrößerte
Wespe mit nur vier Gliedmaßen.
    Die Wasan waren Insekten. Sagen aus grauer Vorzeit ließen
auch darauf schließen, daß die Vorfahren einst fliegen
konnten. Aber das gehörte schon lange der Vergangenheit an. Nur
noch Verknorpelungen zeugten von der ehemaligen Fähigkeit, die
selbst von den Wissenschaftlern bereits angezweifelt wurden. Die
Wasan lebten ein glückliches, einfaches und von der sogenannten
Zivilisation verschont gebliebenes Leben. Wenigstens hatte es im
ersten Augenblick so den Anschein.
    "Anker lichten!" befahl Rush mit seiner hohen, schrillen
Stimme. Die Wasan besaßen eine Lautsprache, aber ihre Worte
wurden zugleich durch die Kopfantennen auf telepathischem Wege
weitergeleitet, so daß jeder sie "hören" konnte,
auch wenn er sehr weit entfernt war. Die telepathische Sendung ließ
sich auch abschalten, so daß in der Tat nur die gesprochenen
Worte vernehmbar waren.
    Die

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