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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaubte, die Schultern
paßten nicht hindurch.
    »Sind Sie noch da, Mbongo?« rief er ins Helmmikrofon.
    »Jawohl, Sir. Aber ich hätte nicht gedacht, daß
ich in einem Stück durchkomme.«
    Da es allmählich immer dunkler wurde, schaltete Marshall die
Helmlampe wieder ein. Aber das Licht verlor sich in der Ferne.
Marshall hatte das Gefühl, als wären die Wände ringsum
durchsichtig. Es war, als schwebe er mitten durch ein finsteres Meer.
Dann verformte sich das Band unter seinen Füßen zu einer
Art Rolltreppe, die sich nach und nach auseinanderzog. Plötzlich
war sie völlig verschwunden. Nur an den Lichtreflexen der
vorbeigleitenden Wände bemerkte Marshall, daß die Fahrt
noch nicht zu Ende war. Es ging plötzlich in einem senkrecht
     
    verlaufenden Schacht aufwärts. Das konnte aber genausogut
eine Täuschung sein, denn es gab keinen Bezugspunkt mehr, nach
dem man sich richten konnte.
    Marshall schaltete die Helmlampe wieder aus, als er den schwachen
Schimmer einer fremden Lichtquelle bemerkte.
    Jetzt erkannte er, woher das Licht kam. Er wurde von kaum
definierbaren Gegenständen ausgestrahlt, die hinter der
durchsichtigen Wand lagen - oder vielmehr vorüberhuschten. Ihre
Konturen waren so unterschiedlich in der Form - und dabei so
gleichartig in ihrer Fremdheit, daß sie den Eindruck von
geheimnisvollen Tiefseeungeheuern vermittelten. Nur langsam gewöhnten
sich Marshalls Augen an den Anblick, und mit der Zeit war er in der
Lage, Vertrautes in den bizarren Formen zu erkennen. Da strahlten
überdimensionale Vakuumröhren grellviolettes Licht aus,
blitzten in traubenförmig verketteten, durchsichtigen Kugeln die
Entladungen von zerstrahlenden Positronen und Elektronen in
blendender Atomglut auf. Zwischen all dem wanden sich bewegliche, mit
einer fluoreszierenden Flüssigkeit gefüllte Röhren und
meterdicke Kabelbündel wie riesige endlose Schlangenleiber,
schnellten auf Marshall zu, schienen ihm umschlingen zu wollen und
zogen sich wieder zurück.
    Marshall schmerzte der Kopf. Kein menschliches Gehirn konnte die
so schnell wechselnden Eindrücke verdauen. Wieder und wieder
fragte er sich, zu welchem Zweck diese gigantische Anlage gebaut
worden war - und wer sie gebaut hatte.
    Eines erschien ihm sicher.
    Das Gom war es nicht!
    Plötzlich schien er in einen sternenerfüllten Abgrund zu
stürzen. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei - da merkte
er, daß er einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen
war. Lediglich der senkrechte Aufstieg war zu Ende. Marshall fühlte
sich von einer unheimlichen Kraft gegen die Wand des Schachtes
gepreßt. Aber war es der Schacht? An der Art der Bewegung
merkte Marshall, daß er sich jetzt in einem Zylinder befinden
mußte, der seinen Körper fest umschloß und ihn in
schwingenden Wellenbewegungen davonzog. Die Hauptrichtung der
Bewegung schien jetzt horizontal zu verlaufen. Marshall lag auf dem
Bauch und mußte die Augen vor dem Entladungsgewitter schließen,
das unter ihm tobte. In diesen Sekunden wurde ihm klar, daß er
die Macht unterschätzt hatte, in deren Fänge er
hineingeraten war. Die Frage war nur noch, wie das unweigerlich
kommende Ende wohl aussehen würde.
    Es war einfach da!
    Eben noch ein kreisrunder Schatten von der Größe einer
Münze, wuchs es zu einem nachtschwarzen Schlund heran und
verschluckte das winzige Menschlein - so, wie das Meer einen
fallenden Regentropfen verschlingt. John Marshall fühlte sich
ins Nichts geschleudert. Instinktiv breitete er Arme und Beine aus
und tastete nach einem Halt. Aber da war nichts.
    Dafür sagte ihm sein untrügliches Gespür, wie es
jedem erfahrenen Raumfahrer zu eigen war, daß der vermeintliche
Todessturz in Wirklichkeit ein sanftes Gleiten
     
    war. Dieser Effekt aber konnte nur durch die Felder eines
Antigravitationslifts hervorgerufen werden.
    Jetzt vernahm er auch im Helmlautsprecher das undeutliche
Gestammel des Nigerianers. Offensichtlich wähnte Mbongo sich dem
Tode nahe. Marshall beruhigte ihn. Gleichzeitig fiel ihm etwas
anderes ein. Er wußte nicht, was sie am Grunde des
liftschachtes erwartete - oder ob sie dort überhaupt etwas
erwartete. Auf jeden Fall war es besser, sich nicht unnötig
bemerkbar zumachen. Er befah Mbongo, die Helmlampe nicht
einzuschalten, bis die Füße wieder Grund berührten.
    Aber dieser Grund ließ lange auf sich warten. Der Schacht
schien kein Ende zu haben. Marshall konnte absolut nichts erkennen,
aber er fühlte doch, daß er immer noch abwärts glitt.
    Dann berührten seine

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