PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels
demnächst auf
Aralon landen, meinst du nicht?"
Aner Saltykow lag entspannt in seinem Pilotensessel, der mit dem
Rücken zu den Vorausbildschirmen herumgedreht war. Aner rauchte,
hatte den Fußteil hochgefahren und ruhte sich aus. Noch war der
Zeitpunkt der nächsten Transition nicht gekommen.
„Du bist recht aufgeweckt für deine Größe",
sagte Aner. „Nicht nur du liest das Handbuch. Auch der Pilot
dieses tüchtigen Schiffes kennt einiges daraus."
„Ausgezeichnet. Springen wir ...?" fragte Sven.
„Wir springen als nächstes nach Aralon. Irgendwie
erscheint es mir, daß Stuart so viele neue Einsichten gesammelt
hat, daß er damit bereits jetzt zu experimentieren versucht.
Oder versuchen will."
„Wir haben nicht ein einziges Mal die Beiboote gebraucht",
sagte Sven. „Wir sollten eigentlich einmal ausprobieren, ob
diese Spindeln funktionieren."
„Beunruhige dich nicht", sagte Aner überlegen.
„Ich selbst habe die Beiboote getestet. Sie sind -abgesehen
davon, daß sie kleine Wunder der Springertechnik von Volat
darstellen - tadellos."
„Kann ich also meine Sorgen vergessen?"
„Völlig, Sven."
*
Nicht ganz sechsundzwanzig Stunden später ruhte der
langgestreckte Körper auf einer rechteckigen Landebahn. Die
gelbe Sonne strahlte auf die Bäume und Sträucher des Parks.
Die Gärten von Aralon, dem vierten Planeten der Sonne Kesnar,
waren bis an die Grenzen der Milchstraße berühmt wegen
ihrer Großzügigkeit und Schönheit. Der Planet war
nicht nur wegen dieser Parks berühmt.
Berühmter war diese Zentralwelt der Aras durch ihre
Mediziner.
Man nannte sie die Galaktischen Mediziner. Die Landebahn, ein
Ausläufer jenes riesigen Raumhafens, der sich auf der Oberfläche
der weitverzweigten Kavernen erstreckte, ragte weit in einen der
Parks hinein. Die Sonnenstrahlen brachen sich in den Blättern
der Pflanzen, spielten auf den Kieseln gepflegter Wege und ließen
Licht und Schatten über die Gräser huschen.
Aralon.
Stuart Rushbrook und Seir Daiton gingen langsam vom Schiff weg.
Die Schleuse war offen, die Luftversorgungsanlage abgestellt, die
Rampe ausgefahren. Außer wenigen flachen Bauten, einigen
Funkfeuern und den merkwürdig rundgeformten Eingängen zu
den Höhlen und Straßen gab es kaum etwas, das darauf
hinwies, daß Aralon bewohnt war. Fast der gesamte Planet war
ein gigantisches Netz von Röhren, Sälen und unterirdischen
Städten; die Aras waren sehr leichtempfindlich und hatten sich
von der Kruste ihrer Welt zurückgezogen.
Die JUMPING KANGAROO war von einem Funkleitstrahl an ihren
Landeplatz dirigiert worden. Stuart Rushbrook schilderte den Grund
des Kommens, und die Aras versprachen, in einem der nächstgelegenen
Eingänge zur Stadt zu warten.
Stuart und Seir kamen zu der bogenförmig ausgeschnittenen
Tür, die sich über einer Zunge von Licht spannte. Alles,
was außerhalb des Lichtstreifens lag, war nicht mehr sichtbar.
Als die Studenten in den überdeckten Einstieg gelangten, wurden
Lampen angeschaltet. Mildes, grünes Licht erstrahlte. Zwei Aras
standen dicht vor den Studenten.
Die vier Wesen musterten sich schweigend.
Die beiden Menschen, die normale Schiffskleidung trugen;
Kunststoffgewebe und Plastik Jacken. Kleiner als die Aras,
dunkelhäutiger und fremder - trotzdem ähnlich. Die Aras:
Zwei Meter groß und unglaublich dünn, fast zerbrechlich zu
nennen. Sie sahen aus rötlich leuchtenden Augen auf die
Menschen, die glatten, von farblosem Haar bedeckten Schädel
spiegelten das Licht.
„Willkommen", sagte einer der Aras. Stuart trat vor und
ergriff dessen Hand.
„Seid ihr gekommen, um uns abzuholen?" fragte Seir.
„Wir hörten über Funk, daß ihr gekommen
seid, um mit uns zu reden", sagte der blaugekleidete Ara.
„Und zu handeln", erwiderte Stuart lachend. „Es
ist uns gesagt worden, daß auf Aralon die besten Medikamente
und die besten Geräte hergestellt werden, die sich ein Mediziner
oder Biologe wünschen kann. Ist es so?"
„So ist es", sagte der Ara in akzentuiertem Interkosmo.
„Wir werden versuchen, euch etwas von diesen Dingen
abzukaufen", versprach Stuart. „Uns liegt aber auch sehr
viel an einem fachlichen Gespräch über verschiedene
Möglichkeiten der Zellbehandlung.",
„Unsere Wissenschaftler werden nur zu gern bereit sein, mit
euch zu reden", lächelte der Ara dünn. „Zumal
euch dieser Wunsch einiges Geld kosten wird."
„Ich hoffe, daß sich diese eure Wünsche in
Grenzen halten", sagte Stuart. „Wenn die Geräte, die
Ratschläge und die
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