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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutlicher vernahm Thervanog
keuchende Atemzüge. Eine Sekunde lang wußte Thervanog
nicht, was er mit seinen Händen beginnen sollte. Unschlüssig
drehte er die Pistole, dann steckte er sie weg. Mit Schießen
würde er das Problem nicht lösen können, ahnte er.
    Schließlich kam ein nasser, wirrer Haarschopf zum Vorschein.
    Thervanog zuckte unwillkürlich zusammen, als er das Lederband
darin bemerkte. Diese geflochtenen Zierbänder wurden nur von den
Dorfleuten getragen’
    Wieder zuckte Thervanogs Hand zur Waffe. Aber er ließ sie im
Halfter stecken. Lieber verließ er sich auf das Moment der
Überraschung - und das war auf seiner Seite.
    Es schien dem Jäger Mühe zu bereiten, sich vollends aus
dem engen Loch herauszuziehen. Vielleicht war es auch nur die Furcht
vor einem Absturz, die ihn zögern ließ. Thervanog konnte
es nur willkommen sein. Er wartete, bis der Jäger den ganzen
Körper nachgezogen hatte und sich aufzurichten begann.
    Dann sprang er.
    Seine Knie trafen die Schultern des Jägers, die Linke krallte
sich um den Hals, und die Rechte führte einen heftigen Schlag
gegen die Schläfe.
    Schwer schlug die Stirn des Jägers auf den harten Beton.
    Thervanog riß hastig die Lederschnur aus dem Haar des
anderen, schnallte seinen Gürtel ab und band Hände und Füße
seines Opfers. Dann erst drehte er ihn herum.
    Ein Laut der Überraschung entschlüpfte ihm.
    Dieses Gesicht würde er jederzeit wiedererkennen, denn er
hatte es in ähnlicher Lage schon einmal genau betrachtet.
    Es war Herkamers Gesicht.
    „Ther... va... nog!“
    Thervanog, der geduldig neben seinem Gefangenen gesessen und
nachdenklich die Silhouette des Raumbootes unterhalb seines Hügels
betrachtet hatte, fuhr herum.
    Herkamer war erwacht.
    „Du hast recht, Herkamer. Ich bin Thervanog, der Immune.“
Noch während Thervanog antwortete, kam ihm zum erstenmal richtig
zu Bewußtsein, welche Probleme ihm die jetzige Situation
stellte. Keinesfalls konnte er Herkamer auch diesmal entkommen
lassen. Er mochte ihn aber nicht kaltblütig umbringen, damit er
ihn nicht verriet. Von diesen Gedanken äußerte er jedoch
vorläufig nichts.
    „Wie hast du mein Versteck gefunden, Herkamer?“
    Der Jäger starrte ihn stumm an. Wahrscheinlich war er noch zu
benommen von dem Schlag, um sofort antworten zu können.
Thervanog ließ ihm Zeit. Dann wiederholte er seine Frage.
    „Es war Zufall“, sagte Herkamer leise. „Ich
hatte mich unter dem Ding, mit dem die Monster gekommen waren, vor
dem Regen verkrochen. Da sah ich dich kommen. Ich wußte nicht,
daß du es warst, aber ich konnte sehen, wohin du verschwandest.
Ich wartete, aber du kamst nicht wieder heraus. Da beschloß
ich, nachzusehen. Aber kaum hatte ich die seltsamen Stäbe
gefunden und mich in das Loch hineingelassen, als ein Licht
aufleuchtete. Jemand mußte also draußen sein, wenn ich
auch nicht daran dachte, du könntest es sein, denn du warst ja,
glaubte ich, irgendwo unter mir in dem Loch. Wäre das Licht
nicht gewesen, ich hätte an Leute aus Hulkinog gedacht, aber
so...“
    Thervanog nickte. Die Geschichte Herkamers klang glaubhaft - bis
auf einen Punkt.
    „Weshalb verkrochst du dich überhaupt vor dem Regen?
Warum bist du nicht im Dorf geblieben wie die anderen?“
    Herkamer seufzte.
    „Hulkin hat mich verstoßen - weil ich zweifelte.“
    „Zweifelte... ? Woran?“
    „Daran, daß wir alle genau gewußt haben sollten,
wie wir die Monster fangen.“
    „Ja, hast du es denn nicht auch gewußt? Komisch, ich
habe nicht mehr daran gezweifelt, nachdem die Fremden tatsächlich
auf die Art und Weise gefangen wurden, die du vorhersagtest.“
    „Ich zweifle jetzt mehr denn je daran“, entgegnete
Herkamer.
    „Aus welchem Grund?“
    „Weil ich mir einfach nicht erklären kann, woher wir
unser Wissen hatten.“
    Thervanog blickte seinen Gefangenen lange prüfend an.
    „Das ist seltsam. Damals genügte dir das Wissen.“
Er zuckte mit den Schultern. „Aber das ist im Augenblick
nebensächlich. Wichtiger scheint mir die Frage zu sein, was ich
nun mit dir anfangen soll.“
    „Wahrscheinlich wirst du mich töten“, sagte
Herkamer resigniert. Er schien sich mit diesem Schicksal abgefunden
zu haben. „Mein Leben gilt nichts mehr in Hulkinog.“
    Thervanog zog ärgerlich die Brauen zusammen.
    „Die Gesetze des Dorfes gelten nicht für mich. Ich will
dich nicht töten, aber ich kann dich auch nicht laufen lassen.“
Er schwieg, und für eine Weile sahen sie sich stumm an. Endlich
faßte Thervanog

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