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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jänger hatte sich vielmehr in immer größere
Furcht vor dem „Spuk“ hineingesteigert. Das wiederum war
der Grund zu Thervanogs zweiter Sorge. Er wußte nicht, ob
Herkamer nicht die erste beste Gelegenheit benutzen würde, um
aus dem Bunker und damit aus der Reichweite des „Spuks“
zu entfliehen. Zwar war kaum anzunehmen, daß er dann ins Dorf
zurückkehrte, um ihn zu verraten. Dazu hatte er zuviel Angst,
geopfert zu werden. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß
die Dorfleute ihn faßten und aushorchten. Das aber wollte
Thervanog nicht riskieren.
    Der beste Schutz vor absichtlichem oder unabsichtlichem Verrat
schien ihm zu sein, Herkamer stets in den kleinen Raum zu sperren,
wenn er ihn nicht im Auge behalten konnte. Gerade das aber, so
fürchtete Thervanog, wurde allmählich zum Problem. Herkamer
verlangte nämlich immer stärker nach dem gewohnten
Nii-Saft. Der Nii-Saft wiederum wurde aus den Blüten der
Moogani-Pflanze gewonnen. Thervanog hätte ihm gern etwas davon
beschafft; nur wußte er leider zu genau, daß das
unmöglich war. Noch nie in seinem Leben war es ihm gelungen,
einer Moogani-Blüte nahe genug zu kommen, um sie zu pflücken.
    Thervanog verzog das Gesicht, als Herkamer aus seinem Zimmer kam.
Er sah es seinem Gefangenen an den Augen an, was jetzt wieder kommen
würde. Seufzend erwartete er das Unvermeidliche.
    Herkamer blieb in respektvoller Entfernung vor Thervanog stehen.
    „Thervanog... ?“
    „Ja?“ Thervanog hob den Kopf. „Möchtest du
es nicht doch einmal mit der Lernmaschine versuchen?“
    „Niemals!“ stieß Herkamer hervor. „Laß
mich hinaus, Thervanog! Ich muß die Blüten der Moogani
ernten!“
    „Wozu?“ entgegnete Thervanog schwach. „Ich komme
ganz gut ohne Nii-Saft zurecht, und das schon viele Jahre. Warum
solltest du das nicht auch können?“
    Herkamer ging nicht darauf ein.
    „Ich muß hinaus, Thervanog! Du mußt mich
hinauslassen, sonst... !“
    In Thervanogs Augen trat ein wachsames Funkeln. Er beobachtete
Herkamer und sah, daß er sich nur mit Mühe beherrschte.
    „Was sonst... ?“
    „Läßt du mich hinaus?“
    Auf Thervanogs Stirn begann die Zornesader zu schwellen.
    „Ich denke nicht daran!“
    Auf den Angriff war er gefaßt, aber nicht auf die rasende
Wut Herkamers. Der Jäger krallte sich förmlich in ihm fest,
schlug, biß und kratzte, so daß Thervanog Mühe
hatte, ihn abzuwehren. Er schlug ihm die Faust gegen die Brust.
Herkamer taumelte zurück, ging aber sofort wieder gegen ihn an.
Thervanog, der schon geglaubt hatte, die Sache sei erledigt, wurde
von dem Anprall gegen den niedrigen Tisch geschleudert.
    Etwas klirrte hinter ihm.
    Aus den Augenwinkeln nahm Thervanog wahr, daß
    die Lernmaschine zu Boden gefallen war und sich dabei in
verschiedene Teile aufgelöst hatte. Das machte ihn so wütend,
daß er mit gesenktem Kopf gegen Herkamer anstürmte und
blindlings zuschlug. Er hörte erst auf, als Herkamer sich nicht
mehr rührte. Dann schleppte er ihn in die kleine Kammer und
schloß ab.
    Keuchend kehrte er zurück.
    Die Lernmaschine war nicht mehr zu gebrauchen, das sah er auf den
ersten Blick.
    Seine blinde Wut verebbte langsam. Jetzt fürchtete er, daß
Herkamer sich die Sache allzusehr zu Herzen nehmen würde. In der
Kammer lag der selbstgefertigte Bogen des Jägers mit den
    dazugehörigen Pfeilen. Thervanog hatte sie ihm gelassen, weil
er dachte, ihn dadurch auf die Probe zu stellen. Hoffentlich wandte
er nun die Waffe nicht gegen sich selbst.
    Thervanog überlegte, ob er nicht noch einmal hineingehen und
Herkamer die Waffen fortnehmen sollte, aber er sagte sich, daß
dies die Wut des Jägers nur neu anstacheln müßte. Er
konnte nicht mehr tun als abwarten.
    Wie so oft, wenn er mit einem Problem nicht fertig wurde, begann
Thervanog die Gänge seines Bunkers zu durchstreifen. Er begriff
nicht, wie jemand wegen ein wenig Pflanzensaft den Verstand verlieren
konnte. Gewiß, Nii-Saft schmeckte vorzüglich; er war süß
und aromatisch. Als er noch in der Hütte seiner Mutter wohnte,
hatte sie jeden Abend Blüten gepflückt, und ein Mann war
kurze Zeit danach immer erschienen, der eine Schale mit Nii-Saft
hereinreichte. Aber niemals während seiner Verbannung, auch
nicht am Anfang, war das Verlangen danach so stark gewesen, daß
er sich deswegen in Gefahr begeben hätte.
    War Herkamer so grundverschieden von ihm?
    Die Antwort auf diese Frage, so entschied Thervanog, würde er
wohl nie erhalten.
    Er hatte sich selten so gründlich geirrt.
    *
    Ein

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