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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstand.
    Herkamer hob beschwörend die Hände.
    „Bei den Dämonen, Thervanog - ich habe es nicht
angerührt!“
    Thervanog glaubte ihm aufs Wort. Er wußte ja selbst am
besten, welche Scheu sein Gefangener vor der Lernmaschine und den
Büchern zeigte, und eigentlich war die Frage überflüssig
gewesen. Dafür stellte er sich eine neue Frage: Wer - wenn weder
Herkamer noch er selbst - hatte dann das Buch aus dem Bücherbord
genommen und auf den Tisch gelegt... ?

14.
    „Heute ist etwas Entsetzliches geschehen. Thervi, unser
Sohn, ist verschwunden, und das Schlimmste ist, wir ahnen, wohin er
gegangen ist.
    Schon seit langem machten wir uns große Sorgen um Thervi.
Nun muß es gesagt werden: Er haßt uns. Er haßt uns
fast ebensosehr wie die Siedler uns hassen. Den Grund dafür
wissen wir nicht. Aber wir kennen ja auch nicht den Grund für
den Haß der Siedler. Daß wir anders dachten als sie,
scheint keine ausreichende Erklärung zu sein.
    Es fing damit an, daß er keinerlei technisches Verständnis
zeigte oder vielleicht sollten wir lieber sagen: Er gab sich keine
Mühe, sondern verabscheute alles Technische geradezu. Wir
versuchten, ihn unsere Enttäuschung darüber nicht spüren
zu lassen. Wir gaben ihm alles, was wir geben konnten. Wir wagten es
sogar, an die Oberfläche zu steigen, um Wild zu schießen
und den süßen Blütensaft der Moogani-Pflanzen zu
sammeln, damit er ja nichts entbehrte.
    Heute wissen wir, daß alles umsonst war.
    Während wir ein Hituh jagten und Moogani-Blüten
pflückten, verschwand Thervi aus dem Bunker. Wir haben Angst,
nicht um uns, denn selbst wenn Thervi uns an die Siedler verraten
sollte - der Bunkereingang wurde schon zu Anfang der Verfolgungen so
gesprengt, daß er sich leicht verteidigen läßt. Wir
fürchten vielmehr, daß unser Sohn das Leben der Primitiven
aufnehmen wird. Damit ist unsere letzte Hoffnung auf eine Änderung
der Verhältnisse dahin. In der Verzweiflung darüber wollten
wir schon die Geheimanlage auf Sallon aufsuchen, die wir durch Zufall
vor vier Jahren entdeckten und in der sich die Abschußvorrichtung
für sechzehn Bio-Raketen befinden. Doch die Bio-Raketen - ein
Überbleibsel des Atomkrieges -würden den Untergang aller
Isaner und wahrscheinlich auch den eines Teils der Tier- und
Pflanzenwelt bewirken. Sie enthalten Ansintan-Kristalle, und Ansintan
wirkt so verheerend, daß selbst die Strategen des
Vernichtungskrieges vor dem Abschuß der Raketen
zurückschreckten.
    Aber wir haben kein Recht, über das Leben unserer Rasse zu
verfügen, auch wenn sie sich derzeit in einem Stadium der
Degeneration befindet.
    Wenn wir nur wüßten, was diese Degeneration
hervorgerufen hat! Um Strahlenschäden kann es sich nicht
handeln, und die Lebensbedingungen an der Oberfläche waren so,
daß sie eigentlich die Entwicklung fördern sollten,
anstatt sie zu hemmen und zurückzubiegen.
    Wir haben den Eindruck, daß die Ursache jener Degeneration
nicht aus den Menschen selbst kommt, sondern von einem äußeren
Einfluß herrührt. Die Möglichkeit, jenen Einfluß
aufzuspüren, ist jedoch mehr als gering. Wir können
nicht...“
    Thervanog warf einen flüchtigen Blick auf die Skizze auf der
nächsten Seite.
    Er erkannte, daß ein ganz bestimmter Weg markiert war, der
vom Bunker Fenomat direkt zum Bunker Sallon führte. Thervanog
wußte plötzlich, daß es jener Weg war, den er auf
der Suche nach Preßlufthämmern gewählt hatte. Die
Markierung führte weiter bis dicht vor den mit Trümmern
angefüllten Ausstieg Sallons, bog aber dicht davor nach links
ab, durchzog den metallverkleideten Stollen und ging noch ein wenig
über jene Stelle hinaus, an der Thervanog wieder ins Freie
gelangt war.
    Ein Pfeil wies auf die Tür, die sich damals nicht hatte
öffnen lassen. Dahinter stand ein Wort, das Thervanog mühsam
buchstabieren mußte: ANSINTAN-RAKETEN.
    Thervanog fühlte es kalt seinen Rücken hinablaufen. Dort
also lagen die Waffen, von deren Wirkung er sich keinerlei
Vorstellung machen konnte, von der Ther und Ivsera aber berichtet
hatten, daß ihr Abschuß einen Großteil des
isanischen Lebens zum Tode verurteilen würde. Thervanog grauste
es vor der Gewalt, über die derjenige verfügen würde,
dem es gelänge,
    jene Tür zu öffne. Er nahm sich vor, immer darüber
zu wachen, daß dies nicht geschähe.
    Im Augenblick jedoch hatte er andere Sorgen.
    Die größte Sorge hieß Herkamer. Es war Thervanog
noch immer nicht gelungen, Herkamer an die Lernmaschine
heranzubekommen. Der

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