Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
darüber kräftige Scheite. Nicht lange, so prasselte
ein helles Feuer. Hustend und mit tränenden Augen, denn der
Rauch zog nur schlecht durch die Lufterneuerungsanlage ab, säbelte
er einen großen Fleischfetzen aus seiner Beute. Er steckte ihn
auf einen geschwärzten Holzstab und legte diesen auf zwei
primitive Gestelle. Danach rückte er den „Bratspieß“
übers Feuer.
    Als er glaubte, das Fleisch sei gar, rückte er den Bratspieß
beiseite, schaufelte mit den Händen Asche auf die Glut und
teilte den Braten in zwei Teile. Auf zwei kleinere Holzspieße
gesteckt, trug er sie vor sich her und legte sie in seinem
Arbeitszimmer - dem Raum mit der defekten Lernmaschine - auf den
Tisch. Dann öffnete er die Tür zu Herkamers Gefängnis.
    Thervanog war auf einen neuen Angriff gefaßt gewesen, darum
staunte er nicht schlecht, als Herkamer verlegen grinsend herauskam.
Er sagte jedoch nichts dazu, weil er heilfroh war, seinen Gefangenen
endlich einmal bei guter Laune zu sehen.
    „Ich habe etwas Hituhfleisch für uns zubereitet“,
meinte er wie nebensächlich. Herkamer schnupperte.
    „Hm! Ich rieche es.“ Sein Blick fiel auf die
Bratenstücke. „Wie hast du das gemacht, Thervanog?“
    „Gebraten. Über...“, er zögerte und
beobachtete Herkamer gespannt, „... Feuer.“
    Herkamer zuckte zusammen. Dann lachte er gepreßt.
    „Komisch! Eigentlich sollte ich mich vor dem
Unaussprechlichen fürchten, aber ich tue es nicht. Im Gegenteil,
ich bin gespannt, wie gebratenes Fleisch schmeckt. Du hast mir ja
schon davon erzählt, wahrscheinlich hast du es schon oft
gegessen, wie?“
    Thervanog schaute mißtrauisch drein. Es wollte ihm nicht
einleuchten, wieso sein Gefangener plötzlich jede Scheu vor dem
Feuer abgelegt haben sollte.
    „Einige Male“, antwortete er einsilbig und setzte
sich. Dabei deutete er auf den zweiten Stuhl. „Probier es
selbst. Es schmeckt ausgezeichnet, besser jedenfalls als roh.“
    Nach einiger Zeit sah Herkamer, mit vollem Munde kauend, hoch und
nickte Thervanog anerkennend zu.
    „Ich habe tatsächlich niemals etwas Besseres gegessen.“
    Thervanog lächelte gezwungen.
    „Außerdem“, fuhr Herkamer fort, „habe ich
mir die Sache mit der Lernmaschine überlegt. Ehrlich gesagt,
begreife ich nicht, wie ich das Ding als Zauberspuk ansehen konnte.
Vielleicht könntest du mir nachher noch einmal alles erklären.“
    Thervanog verschluckte sich, lief blaurot im Gesicht an und
hustete krampfhaft. Als er wieder Luft bekam, starrte er Herkamer
sprachlos an.
    Herkamer wurde verlegen.
    „Ich fürchte, du trägst mir den Streit nach... ?“
    „N... nein.“ Thervanog schüttelte den Kopf. „Ich
begreife nur eines nicht: Warum hat sich dein Denken so plötzlich
gewandelt?“
    Herkamer schob den letzten Bissen in den Mund, schlang ihn
hinunter, leckte sich die Finger ab und rülpste.
    „Ach so, das meinst du! Tja, ehrlich gesagt, das begreife
ich selber nicht. Aber ist denn das so wichtig?“
    Thervanog erhob sich abrupt.
    Mit schnellen Schritten durchmaß er wieder und wieder das
Zimmer. Endlich blieb er vor den Trümmern der Lernmaschine
stehen. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe. Dann wandte er
sich jäh zu Herkamer um.
    „Daß du plötzlich keine Angst mehr vor der
Lernmaschine hast, ist nicht so wichtig, denn die ist kaputt. Aber
eine andere Frage beschäftigt mich: Als ich dich einsperrte,
warst du halb wahnsinnig, weil du nicht hinaus durftest - und jetzt
verlierst du plötzlich kein Wort mehr darüber. Warum... ?“
    *
    Die Gedanken der Männer zeugten von Panik.
    John Marshall lag ebenso im Dunkel einer Hütte wie seine
Begleiter, Leute von der Besatzung der NAGASAKI, und zermarterte sich
den Kopf nach einem rettenden Einfall.
    Er hatte selbst genug mit seinen Gefühlen zu kämpfen,
die sich nicht mit der Tatsache des bevorstehenden Todes abfinden
wollten. Die ähnlichen impulsiven Gedanken der anderen waren
eine zusätzliche und unter diesen Umständen kaum noch
erträgliche psychische Belastung für ihn.
    Das Schlimmste war, er fand keinen Ausweg. Fünf Tage waren
vergangen, seit man sie gefangengenommen hatte. Fünf Tage der
Ungewißheit und der Qual. Für Marshall waren sie ein
Alptraum gewesen, denn er vermochte als einziger ihr Schicksal
vorauszusagen. Aus den Gedanken der Isaner hatte er herausgelesen,
was man mit ihnen anstellen wollte. Sobald die Regenzeit vorüber
war, würden sie mit spitzen Stöcken durchbohrt und
irgendwelchen Pflanzen vorgeworfen werden. Moogani

Weitere Kostenlose Bücher