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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nannten die Isaner
sie, wahrscheinlich eine fleischfressende Spezies.
    Und spätestens morgen würde der Regen aufhören!
    Ein wenig melancholisch dachte Marshall daran, wie viele
Möglichkeiten des Sterbens es doch gab. Wenn man annahm, sie
alle zu kennen, dann mußte es ausgerechnet einem selbst
passieren, daß der Tod auf völlig andere Art und Weise
zugriff - und auf eine grausige Art und Weise.
    Es erfüllte ihn mit Bitterkeit, daß seine Fähigkeit
der Telepathie hier gänzlich versagte. Die Leute hatten sich
unter seiner Führung sicher gefühlt. Sie waren der Meinung
gewesen, er könnte jede nahende Gefahr rasch genug erkennen und
außerdem in ausweglosen Situationen jederzeit Hilfe
herbeirufen. Und nun versagte er.
    Anfangs war ihm das nicht so tragisch erschienen. Das hatte seine
Berechtigung. In der NAGASAKI befanden sich Tako Kakuta und vor allem
Gucky, der Mausbiber. Beide waren sehr fähige Teleporter, das
heißt, sie konnten allein mit dem Willen des Geistes ihre
Körper
    durch einen Überraum an jede beliebige Stelle befördern,
wenn ihnen diese Stelle nur bekannt war. Selbst die dicksten Mauern
vermochten einen Teleporter nicht aufzuhalten.
    Aber weder Kakuta noch Gucky waren erschienen. Dabei wußte
man in der NAGASAKI genau, wo die einzelnen Landetrupps sich befanden
und welches ihr Ziel war. Vor allem Gucky enttäuschte Marshall.
Gucky war nicht nur Teleporter, sondern auch Telepath und Telekinet.
Oft hatte er aussichtslose Situationen gemeistert, wo alle anderen
versagten. Da er nicht erschienen war, so schloß Marshall
daraus, konnte er auch nicht helfen.
    Verwunderlich schien ihm, das Bully, der die Landeunternehmen
koordinierte, sie nicht mit Gewalt aus ihrer Lage befreite. Er mußte
doch annehmen, daß jede Minute kostbar sei, und es wäre
gelacht, wenn die Isaner nicht mit einem Raumschiff oder einer
Hundertschaft Kampfroboter zur Herausgabe ihrer Gefangenen zu bewegen
wären.
    Praktisch gab es nur eine einzige Möglichkeit, die die
Unterlassung massiver Hilfe erklärte: Bully und die NAGASAKI
waren dazu nicht in der Lage.
    Und das, spann Marshall den Faden weiter, bedeutete nichts
anderes, als daß auf Isan eine unbekannte Macht ihre Hände
im Spiel hatte...

15.
    Der Sturm packte Thervanog, kaum daß er sich aus dem
Windschatten des Betonklotzes begeben hatte, der den Bunkereingang
abdeckte.
    Er konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten. Die
Kombination flatterte um seine Glieder. Mit elementarer Wucht fuhr
der Sturm in den Trümmerhügel, verging sich in Spalten und
Löchern und tobte ärgerlich jaulend um die Hindernisse
herum.
    Draußen in der Steppe wurden die regenschweren Graswedel bis
auf die Erde gepeitscht, und am Himmel zerflatterten die letzten
Regenwolken.
    Thervanog lehnte sich mit der Brust über den schwersten
Betonklotz und zog den Feldstecher nach vorn, der an einer Schnur um
seinen Hals hing. Unentschlossen drehte er ihn in seinen Fäusten.
Er hatte ihn erst gestern entdeckt und war mit seiner Handhabung noch
nicht vertraut.
    Er starrte hindurch - und nahm nur verschwommene, nebelhafte
Gebilde war. Unwillig knurrend drehte er am Mitteltrieb. Allmählich
gelang es ihm, die dunklen Pünktchen am Horizont heranzuholen.
    Es waren die Kegel der Hütten, die er sah, und der farbige
Streifen davor mußte die Moogani-Hecke sein. Lange schaute
Thervanog durch das Glas. Seine Geduld wurde belohnt. Zwischen den
Moogani glaubte er Bewegung zu erkennen. Das mußten die Boten
sein, die Hulkinog ausschickte, um den Nachbardörfern die Zeit
der Darbietung bekanntzugeben.
    Thervanog hatte gesehen, was er sehen wollte. Nun wußte er,
daß die Fremden von den Sternen heute abend sterben würden.
Hastig zog er sich zurück. Er war froh, der Gewalt des Sturmes
entrinnen zu können.
    Aber es war ein sehr nachdenklicher Thervanog, der die Sprossen
hinabstieg. Zum erstenmal fragte er sich, ob er den Fremden nicht
helfen könne. Über die Ursache war er sich nicht ganz klar.
Zweifellos spielten seine Erinnerungen an die Opferzeremonien seines
Heimatdorfes eine große Rolle. Er sagte sich aber, daß
dies nicht der entscheidende Grund sein könne. Die Fremden
gingen ihn eigentlich nichts an. Sie wären sogar völlig
unbekannte für ihn gewesen -hätte er nicht beständig
die fragenden und forschenden Augen des Mannes im Geiste vor sich
gesehen.
    Diese Augen verfolgten ihn seit einigen Tagen. Sogar im Schlaf
waren sie ihm erschienen. Sie übten einen unerklärlichen
Zwang auf Thervanog aus; so

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