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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaubte er jedenfalls, da er nichts von
dem Gewissen ahnte, das jedem vernünftigen Geschöpf gegeben
ist und das ihm unbestechlich den rechten Weg zeigt.
    Das, was ihn bisher von einem Versuch der Rettung der Fremden
abgehalten hatte, war nur die Befürchtung gewesen, sich damit
jeden Weg zur friedlichen Bekehrung der Dorfleute zu verbauen. Und
die Zukunft seiner Rasse ging seiner Ansicht nach allem anderen vor.
Thervanog befand sich bereits in dem langen Gang zu „seinen“
Räumen und war immer noch in trübsinnige Betrachtungen
vertieft, als er den Schrei hörte.
    Das riß ihn in die Gegenwart zurück.
    Während er losrannte, überlegte Thervanog sich; wie
seltsam schrill und hoch der Schrei geklungen hatte, gar nicht, als
wäre er von Herkamer ausgestoßen worden. Eher schien es
ihm, als hätte ein verwundeter Hituh den typischen schrillen
Pfeifschrei von sich gegeben. Aber natürlich war das unsinnig,
denn unmöglich konnte ein Hituh in den Bunker gelangen. Was war
es aber sonst?
    Fast hatte Thervanog die Tür zu seinen Räumen erreicht,
als diese mit Wucht von innen auf gestoßen wurde. In ihrem
Rahmen erschien Herkamer, bleich bis unter die Haarwurzeln und
zitternd. Mit den Fäusten umklammerte er seinen Bogen und ein
Bündel Dornpfeile.
    Thervanog bremste seinen schnellen Lauf.
    „Was ist passiert?“ fragte er atemlos.
    Herkamer schluckte und öffnete den Mund. Aber nur ein
Krächzen löste sich aus der Kehle. Stumm deutete er mit dem
Kopf nach drinnen.
    „Ein... Hituh!“ stammelte er. „Aber...“
    Thervanog schob ihn beiseite und stürmte über dem
kleineren Flur in sein Zimmer.
    Im ersten Augenblick hielt er das große Tier, das sich
blutend am Boden wälzte, auch für einen Hituh, denn es
hatte etwa die gleiche Gestalt. Doch dann erkannte er das graue Fell,
die großen runden Ohren, die im Gegensatz zu einem Hituh
schwach ausgebildeten Hinterbeine und den breiten, löffelartigen
Schwanz. Das war nie und nimmer ein Hituh!
    Das war überhaupt kein Tier, das Thervanog jemals gesehen
hatte.
    Thervanog mußte sich plötzlich am Türrahmen
festhalten, denn die Knie wurden ihm weich! Nein! Gesehen hatte er
ein solches Tier niemals, aber er hatte von ihm gelesen! Ther und
Ivsera hatten in ihrem Tagebuch ein Wesen beschrieben, das so ähnlich
wie dieses hier aussah und das damals mit den Fremden von den Sternen
den Vorfahren in Fenomat und Sallon geholfen hatte.
    *
    „Bei den Dämonen, es stirbt!“ schrie Thervanog
verzweifelt.
    Es sah wirklich schlimm aus.
    Thervanog hatte, nachdem ihm die Vermutung gekommen war, das Tier
sein vielleicht gar kein Tier, sondern jenes rätselhafte Wesen,
das man Gucky nannte, ohne Zögern gehandelt. Mit dem alten
Seitengewehr führte er zwei tiefe Schnitte links und rechts des
im Nacken steckenden Pfeiles, zog den langen Moogani-Dorn heraus und
preßte die Lippen auf die Wunde.
    Mit aller Kraft saugte er das vergiftete Blut heraus, und er nahm
sich nicht einmal die Zeit, es auszuspucken, sondern schluckte es
einfach hinunter. Dennoch glaubte er nicht an den Erfolg seiner
Bemühungen. Noch nie war seines Wissens jemand gerettet worden,
den ein Moogani-Dorn getroffen hatte. Das Gift wirkte schnell und
tödlich.
    Eigentlich hätte das Wesen schon tot sein müssen.
    Der graupelzige Körper lag schlaff und reglos auf dem Rücken.
Unter dem fast weißen Brustpelz hämmerte das Herz, und aus
der leicht geöffneten spitzen Schnauze kam das Geräusch
röchelnden Atems.
    Thervanog ließ von der Wunde ab, als kein Blut mehr kam.
Trotz seiner Ängste betrachtete er verwundert den einen langen
Nagezahn, der gelblich hervorblickte.
    Herkamer, der bisher alles nur furchtsam von weitem verfolgt
hatte, trat mit leisen Schritten näher.
    „Ist es tot, Thervanog?“
    „Noch nicht“, murmelte Thervanog dumpf. „Dein
Pfeil hat die Wirbelsäule verfehlt und nur eine Fleischwunde
erzeugt, aber das Gift...“
    „Es lebt noch?“ fragte Herkamer fassungslos.
    „Vielleicht wirkt bei ihm das Gift nicht so schnell. Es ist
kein Tier von Isan, Herkamer. Wenn ich nicht irre, sieht es genauso
aus wie das Wesen, das vor langer Zeit unseren Vorfahren half und das
mit den Fremden von den Sternen auf unsere Welt kam.“
    „Du hast mir davon erzählt“, sagte Herkamer
leise. „Aber dann kann es niemals dieses gleiche Wesen sein,
das man Gucky nannte. Niemand lebt so lange, Thervanog.“
    „Natürlich nicht. Aber sicher gibt es viele Wesen der
gleichen Art, so wie es viele Isaner gibt. Warum nur

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