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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirst du vielleicht noch schlimmer schreien als
ich! Laut sagte er: „Ich bin in Ordnung, Mirzar. Wahrscheinlich
habe ich nur schlecht geträumt. Lassen Sie’s gut sein und
sparen Sie Energie. Vielleicht brauchen Sie sie bald.“ „Zum
Sterben“, setzte er hinzu.
    Wieder schloß er die Augen. Er wollte ganz für sich
allein sein, denn er würde alle Konzentration brauchen, um dem
Sturm seiner Gefühle zu widerstehen.
    Marshall wußte, wer ihn gerufen hatte: Gucky!
    Da Marshalls Geist zuletzt beinahe identisch mit dem Guckys
gewesen war, wußte oder zumindest ahnte er auch, was geschehen
war. Gucky war von einem Isaner überrascht worden, und dieser
Isaner hatte mit einem vergifteten Pfeil auf ihn geschossen. Soviel
Marshall wußte, daß es für die Isaner nur ein
Pfeilgift: das Gift der Moogani-Dornen, und sie verwendeten es, indem
sie gleich den ganzen Dorn als Pfeilspitze einsetzten.
    Bully hatte ihm - damals, nach der ersten mißlungenen
Erkundung - mitgeteilt, daß der Moogani-Dorn eine Substanz
enthielt, die in etwa dem irdischen Curare glich, aber bedeutend
stärker und schneller wirkte. Marshall wagte sich nicht
auszumalen, was Gucky jetzt tat
    obwohl er es wußte.
    Guckys Telepathie-Impuls war in höchster Todesangst
ausgesandt worden und wahrscheinlich nur deshalb durch die
rätselhafte Barriere gedrungen, die Marshall und seine Leute wie
eine unsichtbare Glocke umgab.
    Oder war es dem Mausbiber gelungen, unter die „Glocke“
zu gelangen?
    Marshall wußte es nicht. Er ahnte nur, daß er es nun
nie mehr erfahren würde. Mein Gott! dachte er. Nur das nicht!
Lieber will ich eines zehnfachen Todes sterben, als daß
Gucky... ! „Sir!“ rief eine Stimme wie aus weiter Ferne.
„Sir, Sie weinen ja!“
    Marshall öffnete die Augen und wandte den Kopf in die
Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Er blickte in Novotnys
weit aufgerissene Augen. Novotny hatte sich so gedreht, daß er
Marshall von der Seite sehen konnte.
    „Unsinn!“ fuhr er den Sergeanten heftig an.
    Aber er spürte selbst den salzigen Geschmack seiner Tränen
im Mundwinkel. Zornig über sich selbst bäumte er sich gegen
die Fesseln auf. Doch das nützte nichts, die Isaner hatten ihn
zu gut gebunden.
    Mit leeren Augen starrte er gegen die Decke.
    „Mein Gott!“ murmelten seine Lippen unhörbar.
„Mein Gott! Gucky... !“

16.
    Thervanog preßte das Ohr gegen die Brust des pelzigen
Wesens.
    Er erschrak vor der glühenden Hitze, die der schlaffe Körper
ausstrahlte. Der arme Kerl mußte hohes Fieber haben. Thervanog
kannte diesen Zustand von einer Krankheit her, die ihn einmal während
einer Regenzeit überfallen hatte. Damals waren stechende
Schmerzen in seiner Brust gewesen, er hatte gehustet und die Umwelt
wie durch einen roten Schleier wahrgenommen. Einige Tage lang, von
denen er nichts mehr wußte, hatte er sich in eine kleine Höhle
verkrochen, bis er wieder zu Kräften gekommen war.
    Nur mit größter Konzentration konnte er das Herz des
Pelzwesens schlagen hören, es war ein schwaches, dafür aber
um so schnelleres Trommeln.
    Thervanog wandte sich um, als er Schritte hörte. Beruhigt sah
er Herkamer eintreten. Er hatte es aufgegeben, Herkamer als seinen
Gefangenen zu betrachten, und Herkamer hatte sich des Vertrauens
würdig erwiesen.
    Jetzt kam er von einem Gang an die Oberfläche zurück,
einen prallgefüllten Fellbeutel über dem Rücken. Vor
Thervanog setzte er den Beutel ab und zog ein Bündel
lanzettförmiger rosafarbener Blätter heraus. Thervanogs
Augen leuchteten auf.
    „Wo hast du die Auggorah gefunden?“
    Herkamer lächelte. Sein Atem ging schnell. Er mußte den
ganzen Weg gelaufen sein.
    „Am See hinter dem Dorf. Dort gibt es eine Menge davon.“
    „Hinter dem Dorf?“ Thervanog erschrak. „Wenn man
dich nun gesehen hätte?“
    Herkamer schürzte verächtlich die Lippen. Er schlug an
die Leuchtpistole, die in seinem Gürtel steckte.
    „Mit dem bunten Feuer hätte ich sie vertrieben. Aber
keine Angst, Thervanog. Die Dorfleute haben anderes zu tun, als nach
mir Ausschau zu halten.“
    „Ich weiß!“ Thervanog senkte den Kopf. „Sie
müssen das Ritual der Darbringung vorbereiten. Trotzdem möchte
ich nicht, daß du allein in die Nähe des Dorfes gehst.“
    „Aber der Gucky braucht die Auggorah!“
    „Na, schon gut!“ Thervanog seufzte. „Meinetwegen
nennen wir ihn Gucky, wenn er sicher auch ganz anders heißt.
Hoffentlich nützt ihm die Auggorah etwas. Gegen das Gift hilft
sie nicht, bestenfalls gegen das

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