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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem System oder den Einsatz aller verfügbaren Waffen
befehlen würde. Solche Leute kannten Reginald Bull überhaupt
nicht.
    Bully dachte nicht daran, sich mit einem Teilerfolg zufrieden zu
geben und die gewaltsame Befreiung der Landegruppen wäre ein
solcher Teilerfolg gewesen. Noch weniger dachte er an einen schnellen
Rückzug.
    Er tat etwas ganz anderes.
    Er wartete ab.
    Irgendwann, so vermutete er, mußte der Unbekannte seine
Karten auf den Tisch legen, dann nämlich, wenn er merkte, daß
er die ungebetenen Besucher nicht durch paramechanische Mätzchen
in die Flucht schlagen konnte. Bis jetzt hatte er nichts weiter
getan, als die Isaner für sich kämpfen zu lassen und sie
durch seine Parakräfte zu unterstützen - und wahrscheinlich
auch gefügig zu halten.
    Wenn er seinen Zweck damit erreichte, würde er selbst
eingreifen müssen, denn bis zur NAGASAKI reichten seine
geistigen Kräfte offenbar nicht.
    Auf diesen Augenblick wartete Bully mit der Geduld eines
Schachspielers. Er wußte nicht, ob der Unbekannte der NAGASAKI
auch im Raum überlegen war, zumindest aber wollte er die
Position des Schiffes nicht noch mehr schwächen, indem er seinen
letzten Mutanten hergab oder gar weitere Landekommandos nach Isan
entsandte.
    Das Schicksal der vermißten Landegruppen war ihm alles
andere als gleichgültig. Er würde niemals John Marshall,
Ras Tschubai und die Leute der NAGASAKI im Stich lassen - und erst
recht nicht Gucky, mit dem ihn trotz aller gegenseitigen Sticheleien
eine herzliche Freundschaft verband. Aber bevor er in die
Geschehnisse eingriff, mußte er die Natur des Gegners
durchschaut und das Solare Imperium darüber informiert haben.
Alles andere hatte zu warten.
    Bully hob den Kopf. Aus übermüdeten, rotgeränderten
Augen blinzelte er die lichtblitzende Schaltwand der Positronik an.
    Energisch drückte er die breite Schaltplatte nach unten und
registrierte befriedigt das aus dem zum posi-112 ironischen Leben
erwachte Gehirn dringende Summen.
    „So, alter Knabe, dann wollen wir mal!“ knurrte er
aggressiv.
    Hämmernd schlugen seine Finger die Programmierungstasten.
    *
    In der Hütte wurde es hell.
    Marshall schlug die Augen auf und starrte gegen die schmutzige
Wölbung der Decke, durch deren Ritzen bläuliche
Strahlenbündel stachen und die unzähligen Wassertropfen wie
schimmernde Edelsteine funkeln ließen.
    Aber Marshall reagierte nicht darauf. Er nahm das Licht nicht
einmal wahr, obwohl es für ihn und seine Gefährten die
Ankündigung des Todes bedeutete.
    Ein schmerzhafter Gedankenimpuls hatte ihn geweckt.
    Marshall wollte sich aufrichten, aber seine Fesseln saßen zu
straff, und selbst wenn sie jemand just in diesem Augenblick
zerschnitten hätte, wäre der ins Stocken geratene
Blutkreislauf lange Zeit nicht in der Lage gewesen, die tauben
Glieder wieder beweglich zu machen.
    John Marshall schloß die Augen wieder und konzentrierte
sich. Die Schlagader an seinem Hals schwoll vor Anstrengung an, und
die Schatten um seine Augen wurden noch tiefer.
    Aber vergebens. Ächzend stieß Marshall die angestaute
Luft aus. Bunte Kringel begannen vor seinen Augen zu tanzen, und er
hatte Mühe, sich wieder zu ruhigem, gleichmäßigem
Atmen zu zwingen.
    In diesem Augenblick erreichte ihn der Impuls ein zweites Mal.
    Marshall schrie gellend auf, denn er als Telepath empfing fremde
Gedankenimpulse nicht nur, sondern er nahm an dem Gedankeninhalt
nahezu so starken Anteil, als wäre er mit der „sendenden“
Person identisch.
    Und die letzten Gedankenimpulse drückten eine ganze Menge
schmerzhafter Empfindungen aus: Panik, heißen typischen Schmerz
und Todesangst überwältigten Marshall so, daß er sich
für Sekundenbruchteile im Körper des anderen zu befinden
glaubte.
    Dann schlugen schwarze Schwingen über seinem Geist zusammen.
    Marshall erwachte von lautem Rufen. Zuerst war er unfähig,
überhaupt etwas zu begreifen, dann erkannte er die Stimmen von
Leutnant Mirzar und Sergeant Novotny - und im selben Augenblick war
die Hütte in Hulkinog wieder Wirklichkeit für ihn.
    „Was ist los?“ fragte er, ohne den Kopf zu wenden.
„Gott sei Dank!“ ertönte Mirzars Stimme. „Was
ist los, Sir? Das wollten wir gerade von Ihnen wissen. Zuerst haben
Sie geschrien, daß es uns abwechselnd heiß und kalt den
Rücken hinunterlief, und dann waren Sie plötzlich stumm.
Wir dachten, Sie seien tot, Sir.“
    Marshall lächelte schmerzlich.
    Wart’s nur ab, mein Junge, dachte er, bald werden wir alle
tot sein, und vorher

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