PR TB 012 Die Para Sklaven
Thervanog heiße...
?“
Gucky ließ seinen Nagezahn blinken.
„Ich weiß es eben, mein Freund. Bringe mich, bitte,
nicht immer vom Thema ab! Du hast also das Tagebuch gelesen, nicht
wahr?“
Thervanog nickte.
„Gut“, sagte Gucky erleichtert, „dann weißt
du also auch, daß ich schon einmal auf Isan war.“ „Das
warst du?“ staunte Thervanog. „Aber das ist doch schon
einige Generationen her!“
„Und wenn schon! Ich lebe eben ein wenig länger als
ihr. Du weißt also, daß ich mit meinem Freund, dem
Terraner Perry Rhodan, hier war und daß ich die Überlebenden
des Atomkrieges gerettet habe. Natürlich hat mir Rhodan dabei
ein wenig geholfen“, fügte er mit schlechtem Gewissen
hinzu. „So, wie wir euch damals geholfen haben, wollen wir euch
auch heute helfen, Thervanog. Aber dazu brauche ich eure
Unterstützung.“
„Ihr wollt uns helfen?“ fragte Thervanog. „Wen
meinst du damit?“
„Ich bin nicht allein gekommen“, sagte Gucky. „Über
Isan wartet ein großes Raumschiff...“ Seine Augen bekamen
plötzlich einen traurigen Ausdruck. „Leider haben wir
bisher ziemliches Pech gehabt. Jemand scheint uns nicht zu mögen.“
Abrupt wechselte er das Thema.
„Was sind das für Wesen, die die Leute der Dörfer
versklaven?“
„Ich verstehe nicht“, erwiderte Thervanog. „Was
ist das: versklaven?“
„Nun...“, Gucky suchte nach den richtigen Worten, „das
heißt etwa soviel wie unterdrücken, für sich arbeiten
und für sie kämpfen lassen. Verstehst du jetzt, was ich
meine?“
Thervanog nickte.
„Ich glaube ja. Aber niemand läßt uns für
sich arbeiten, und niemand schickt uns für sich in den Kampf.“
„Da schlag doch einer... !“ Gucky verschluckte sich.
„Ich meine, das kann ich nicht glauben. Ich weiß aus
deinen Gedanken, daß die Dorfleute uns ‘Monster’
nennen. Ich weiß aber auch, daß niemand von ihnen weiß,
warum und was dieser Begriff bedeutet. Folglich haben sie ihn von
jemand anderem.“ Thervanog zuckte mit den Schultern.
„Ich habe nie jemanden gesehen außer den Dorfleuten.
Aber vielleicht sind es die Ältesten des Dorfes oder die
Dämonen, obwohl ich nicht so recht an Dämonen glaube.“
„Daran tust du recht, mein Freund. Es gibt nämlich
keine Dämonen, und die Dorfältesten -sind es Isaner wie
ihr?“
„Ja.“
„Dann kommen auch sie nicht in Frage. Aber... vielleicht
nennen sich die bewußten Wesen auch nur Dämonen... ? Sie
besitzen paramechanische Fähigkeiten, vielleicht können sie
sogar hypnotisieren; das wäre ein Grund, warum die beiden sie
nicht bewußt gesehen haben... Hm!“ Gucky schien
angestrengt zu überlegen. Die beiden Isaner hüteten sich,
ihn dabei zu stören. Thervanog sinnierte nur darüber nach,
weshalb Gucky die Vergiftung überstanden hatte und warum er sich
so schnell erholen konnte.
Hätte er Guckys körperliche und geistige Verfassung real
beurteilen können, wäre er vermutlich erschrocken. Gucky
war alles andere als völlig genesen. Seine ganze physische Kraft
wurde durch das Sprechen aufgezehrt - und die psychische Energie
hätte nicht einmal zu einem Teleportersprung von zehn Metern
ausgereicht. Gucky wußte das genau, aber er wußte auch,
daß viel davon ab hing, ob Marshall, Tschubai und die anderen
Leute der Landegruppen gerettet werden konnten - und nicht zuletzt,
ob es ihm gelang, Thervanog und Herkamer für seine Pläne
einzusetzen.
Gucky fiel ein, daß er ganz vergessen hatte, die im
Augenblick wichtigste Frage zu stellen. Es überlief ihn
siedendheiß bei dem Gedanken, er könnte versagen. Scharf
fixierte er Thervanog. „Ich muß dich etwas fragen, mein
Freund. Leider gelingt es mir noch nicht wieder so recht, alles aus
deinen Gedanken zu lesen.
Hast du gesehen, was mit der Landegruppe geschah, deren Boot
draußen steht?“
„Ja!“ Thervanog nickte eifrig. „Soviel ich weiß,
haben die Dorfleute sie im Schlaf überrascht.“
„Im Schlaf!“ Gucky zeigte seinen Nagezahn in voller
Größe. Das war etwas, womit er Marshall aufziehen konnte.
Aber dazu mußte er ihn erst einmal befreien!
„Leben die Leute noch?“
„Ja, aber nicht mehr lange.“
Gucky fuhr mit einem schrillen Piepsen hoch, fiel aber sofort
wieder zurück.
„Nicht mehr lange?“ Er keuchte und rang verzweifelt
nach Atem. Sein Herz hämmerte schmerzhaft. Nur jetzt nicht
ohnmächtig werden! suggerierte er sich ein. Er schaffte es mit
allergrößter Willensaufbietung, den Schwächeanfall zu
überwinden.
„Was hat man mit ihnen
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