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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werde ich diese widerlichen, stinkenden Planeten verlassen als
ein reicher Mann.“
    Das Mädchen rührte sich etwas, und ihre braune Schulter
kroch unter der Decke hervor.
    „Was ist, o Herr?“ fragte sie verschlafen.
    „Nichts“, sagte der Autokrat, „halte den Mund.“
    Er stand auf, ging aus dem Zimmer und wusch sich flüchtig.
Dann riß er die Fenster auf, und die frische, nasse Luft des
Morgens drang herein. Die Residenz war aus Baumstämmen,
Lehmziegeln und Grasmatten erbaut worden; sie lag in einem weiten
Viereck um einen Innenhof, in dem Bäume standen und ein kleiner
Quell über Steine lief. Der Platz war vor Jahren sorgfältig
ausgesucht worden.
    Der Mann war fünfundzwanzig Jahre alt, war dick und
gewalttätig, aber ungeheuer gerissen. Er und seine Männer
stellten die eigentlichen Herrscher über das verstreute
Millionenvolk
    dar, das sich ihren Wünschen beugte und gehorchte.
    Wie lange noch?
    „Steh auf“, brüllte er in das Zimmer hinein,
„steh auf und mache etwas zu essen!“
    „Ja - Herr“, sagte das Mädchen und rannte hinaus.
Der Autokrat lachte dröhnend hinter ihr her. Dann ging er in die
Halle hinüber, in der er seine Geschäfte abwickelte, die
Listen zusammenschrieb und mit seinen Männern verhandelte. Hier
waren auch die Waffenschränke, die Munitionskisten und der
Hyperraumsender, den niemand auf dieser Welt reparieren konnte.
    Der Autokrat nahm einen Schlegel und hieb damit gegen das Fell
einer flachen, zylindrischen Trommel, die neben dem mächtigen
Tisch stand. Der Donner der Schläge dröhnte durch die Räume
und ein Posten erschien sofort.
    „Du hast nach mir verlangt, o Herr?“ fragte er und
blieb bei der Tür stehen. Sie bestand aus dichten, gewebten
Pflanzenmatten, die unglaublich schmutzig waren.
    „Was gibt es Neues?“
    „Ein Pelzjäger will dich sprechen, Herr. Er wartet
draußen vor den Palisaden und schläft, weil er nicht
hereingelassen worden ist.“
    „Wo ist das Essen?“ brüllte der Autokrat und
sagte dann, etwas weniger laut: „Gib ihm einen Tritt, wecke ihn
auf und bringe ihn her. Hat er viel gefunden?“
    „Er sagte es, o Herr.“
    Das Mädchen kam verschüchtert herein und stellte Schalen
und einen Krug auf den Tisch. Sie behielt die Platte in den Händen
und erschrak, als sie der Autokrat anbrüllte: „Verschwinde!“
Sie lief aus dem Raum.
    Der Vorhang wurde zur Seite gerissen, und Aola Vohmai kam herein.
Das Gewehr war ihm abgenommen worden, und er sah, daß neben dem
Essen eine Zweihandwaffe und ein Strahler auf der Tischplatte lagen,
mitten unter Papieren und Stiften und einem Patronengurt.
    „So. Wie heißt du?“
    „Aola Vohmai.“
    „Pelzjäger?“ fragte der massige Mann, der
unrasiert hinter seinem Essen saß.
    „Pelzjäger und Steinsucher.“
    Vohmai nickte schwer.
    „Wo?“ fragte kauend und undeutlich der Autokrat.
    Aola stand auf und trat an eine primitive, aber sehr
übersichtliche Karte der Wälder. Seine schmutzigen Finger
deuteten auf zwei bereits abgegriffene Stellen.
    „Hier habe ich ein Lager von ungefähr siebenhundert
Pelzen. Es sind Regenzeitpelze, besonders wertvoll. Und zwei
Steinadern habe ich gefunden, aber sie sind nur kurz vor der
Regenzeit zu erreichen.“
    „Warum?“ fragte der Autokrat. „Setze dich
hin...“
    Seine fleischige Hand mit einem gewaltigen Ring am kleinen Finger
deutete auf einen Sessel vor dem Tisch. Er bestand aus schweren
Holzbohlen, mit Lederschnüren zusammengehalten und mit Fellen
bedeckt.
    „Es ist ein Felsen, der mitten im Strom steht. Wenn das
Wasser nicht bis fast zur jenseitigen Uferlinie zurückgewichen
ist, kann man nicht heran. Und das ist nur der Fall, wenn der Fluß
ausgetrocknet ist.“
    „In Ordnung“, brummte der Autokrat. „Zwei
Zehntel gehören dir, wenn die gesamte Ladung eingebracht ist. Es
wird ungefähr drei Andorn dauern. Also dreißig Tage.“
    Aola Vohmai nickte.
    „Noch etwas?“ fragte der Autokrat kauend und
schmatzend. Aola nickte.
    Er ließ seine beiden Arme links und rechts von der Lehne
herunterhängen. Der Autokrat konnte beobachten, was bis zur
Brusthöhe vorging, aber was die Hände des Pelzjägers
taten, sah er nicht. Sie befestigten ein winziges Gerät, das an
einem Stahldorn befestigt war, unter dem Sitz.
    „Ja... ?“ fragte sein Gegenüber.
    „Herr“, begann Aola langsam und nachdenklich, und sein
schmales Gesicht wurde konzentriert und verschlossen. „Ich habe
dir etwas zu erzählen. Wer hinter dem Schiff des Mächtigen
rudert, rudert mit

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