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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lastenschleuse des
Kugelschiffes BRASILIA abgeschossen worden, und der winzige,
spindelförmige Antigrav war mit ihm heruntergeschwebt auf die
dunkle, Ungewisse Nachtseite Dong-sonis. Er hatte das Fahrzeug
vergraben, die Maschinen abgeschaltet und sich auf den Weg gemacht.
    Währenddessen kreiste das Schiff um den Planeten. Unsichtbar
und lautlos, aber gegenwärtig. Auch das Kästchen war von
einem Gleiter abgeworfen worden, die Karten, das Fellager und die
Steinader waren genau ausgerechnete und bewiesene Realitäten.
Nichts war künstlich oder ungewiß, und sein Auftrag konnte
weitergehen.
    „Herr - das Essen“, sagte eine Stimme.
    Aola sah sich um.
    Das Mädchen hatte einen flachen Tisch neben sein Lager
gedrückt und gedeckt. Neben flachen, gebrannten Tonschalen
standen abgeschrammte Plastiktassen der terranischen Kultur, von der
man nur noch Reste sehen konnte.
    „Fein“, sagte Aolo. „Ich bin in die richtigen
Hände geraten.“
    „Wann wirst du mit deiner Arbeit anfangen?“ fragte sie
gespannt.
    „Ich habe bereits Furcht und Zweifel in die Residenz des
Autokraten gebracht. Und in dieser Nacht werden andere, rätselhafte
Dinge geschehen. Kannst du die Voca-Vocas schlagen?“ „Besser
als jeder andere im Großen Ort.“ Das Mädchen war
sehr jung und sehr - stolz. Sie war Ovehsi, die Tochter des Sohnes
eines der letzten Bürgermeister des Großen Ortes, Limbari.
    „Ich verstehe“, sagte Vohmai und begann zu essen.
Später, nachdem er eine Pfeife zu Ende geraucht hatte und sich
bequem zurücklehnte, sagte er: „Wir werden heute nacht mit
den Voca-Vocas neue Botschaften das Land entlang des Flusses hinauf
schicken. Die Nachricht
    vom Niedergang des Autokraten und von der Furcht seines Herzens.“
    „Und von der Macht des violetten Mondes?“
    „Auch von ihr.“
    „Wird man dich - nach einem großen Palaver natürlich
- als Stimmberechtigten für die Millionen Menschen anerkennen?“
fragte Vohai und lächelte das Mädchen an.
    Sie nickte. „Ich hoffe es“, sagte sie fest.
    „Gut.“
    Eine Stunde später hatte Vohmai ein winziges Empfangsgerät
aufgestellt und eingerichtet. Der hauchdünne Senderstrahl war
auf die beiden Nadeldetektoren gerichtet, die sich in der Halle der
Residenz befanden. Auf einem Bildschirm, kaum
zigarettenschachtelgroß, war das Bild der Halle zu sehen, und
aus einem seitlich angebrachten Lautsprecher drangen verschiedene
Geräusche. Vohmai schaltete die Anlage wieder aus und wandte
sich an das Mädchen.
    „Ovehsi?“
    „Hier. Aola!“
    „Gehe jetzt hinaus zu den Voca-Vocas und gib dreimal
folgende Botschaft durch: Im Monat des Flußteufels, am dritten
Tag, wird sich ein dritter Mond am Himmel zeigen. Er wird einen
langen Schweif bekommen und in violetter Farbe leuchten - wie ein
fürchterliches Auge des Nachtgottes. Dann wird der Mond sich
herabstürzen, um den Autokraten zu vernichten. Tanzt, o ihr
Leute, tanzt... und kommt in dieser Nacht in den Großen Ort
Limbari. Dort wird der Königsbote von Terra erscheinen.“
    „Das ist eine lange Botschaft, Aola. Soll ich sofort
anfangen?“
    Der Pelzjäger nickte.
    Und die Voca-Voca-Trommeln begannen zu ticken und zu pochen. Und
der Schall trug die Nachricht durch die Nacht. Die Bewohner des
Großen Ortes hörten sie, und die Leute am Unterlauf des
Flusses auch. Sie liefen zu den Palaverhäusern und rührten
die Schlegel ihrer Beintrommeln und die Stahlholzstücke der
Baumtrommeln. Die gesamte Nacht lang wurde die Nachricht verbreitet.
    Dreimal schlug Ovehsi die Botschaft, dann versteckte sie die
Voca-Vocas. Inzwischen saß Vohmai vor dem Empfänger und
sah zu, wie einer der Wächter aus der Garde des Autokraten die
Botschaft der Voca-Vocas übersetzte. Es war, als habe man eine
Käferstadt zerbrochen, und die Tiere rannten durcheinander und
bissen jeden und alles, das sich ihnen in den Weg stellte.
    Der Autokrat tobte und schrie, und er schrie, weil er seine Angst
übertönen mußte. Die Wachen und die anderen Männer
standen herum und wußten nicht, was sie sagen sollten.
    „Ihr Narren!“ schrie der Autokrat. „Ich zahle
euch, ich lasse euch in den weichen Betten der Residenz wohnen, und
ihr werdet zu faulen Weibern. Habt ihr noch nie gehört, daß
man am Oberlauf zu einem Aufstand rüstet?“
    „Nein - niemals, o Herr!“
    „Niemals, o Herr!“ wiederholte der Autokrat, schäumend
vor Wut und Verzweiflung. „Übermorgen früh werden wir
eine Strafexpedition ausrüsten und uns die entsprechenden
Häuptlinge

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