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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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-unbegreifliche Dinge.
    Grimmig fluchte der Autokrat, als er wieder in seine umzäunte
Residenz zurückkehrte. Seine Herrschaft war nicht nur im Wanken;
sie war zerbrochen und verloren. Was sollte er tun? Er wußte es
nicht.
    Er mußte feststellen, daß weitere Leute in die Wälder
geflohen waren, und daß er nur noch neunzehn Männer hatte.
Zwanzig Mann konnten sich nicht gegen die Million der übrigen
Siedler stellen - aber was war zu tun?
    *
    Einige Tage lang herrschte Ruhe.
    Aus den Wäldern kam nichts anderes als das Pochen der
Voca-Vocas, und der Autokrat hielt sich mit seinen Männern
hinter den Palisaden der Residenz verborgen. Die Nacht des violetten
Mondes kam immer näher.
    Die Stimme in der Nacht sprach zum Autokraten, und er kam nur noch
stundenweise zum Schlafen. Und die Voca-Vocas sandten Nachrichten in
die Wälder, die davon sprachen, wie schön es sein würde,
mit Terra vereinigt zu sein.
    Jeder Baum würde bezahlt und jeder Pelz. Und andere Menschen
würden kommen und breite
    Straßen bauen, Raumhäfen anlegen und Türme
aufrichten. Schiffe würden unaufhörlich landen, nachdem der
große Vertrag abgeschlossen worden war.
    Die Antworten aber lauteten: „Wir tanzen den Tanz des
landenden Schiffes, und wir warten auf die Nacht. Wir werden alle in
den Großen Ort kommen. Von den Quellen, vom Oberlauf und von
den Ufern des Deltas.“
    Ovehsi und Vohmai saßen vor der Hütte des Mädchens
und beobachteten die Lichter des Großen Ortes. Es war Abend,
und in wenigen Sekunden würde es Nacht sein. Erste Sterne
flackerten auf, wurden für kurze Zeit unsichtbar und blieben
dann stehen, hart und funkelnd. Ein Mond erhob sich über den
Wald und strebte dem Scheitelpunkt seiner Bahn zu, als sich der
andere auf der gegenüberliegenden Seite der Riesenlichtung
zwischen die Sterne erhob. „Noch vier Tage, Ovehsi“,
sagte Aola halblaut.
    „Und dann?“
    „Dann werden wir sehen. Ich glaube nicht, daß der
Autokrat noch eine wirkliche Gefahr darstellt. Er wird nichts mehr
verhindern können, aber ich hätte ihn gern für immer
unschädlich gemacht.“
    Das furchtgepeinigte Hirn des Autokraten brauchte drei Tage und
viele verschiedene Nachrichten und Hinweise, ehe er den Pelzjäger
mit den sich überstürzenden Ereignissen in Verbindung
brachte. Als Aola Vohmai sich lautlos und unsichtbar der Gegend um
die Residenz näherte, war noch keiner der Monde aufgegangen. Es
waren noch acht Stunden bis zu dem Zeitpunkt...
    Die feuchte Nachtluft fing den Glanz der Sterne auf und streute
ihn weit aus. Nichts regte sich; die Bäume und Sträucher
wirkten blaß und regungslos wie Statuen. Aber noch etwas war
da... Vohmai spürte es. Die Unruhe, für die es keine
richtige Bezeichnung gab; als hielten die Menschen, die ringsum in
den Dschungeln warteten, den Atem an. Die Erinnerung an Terra, seit
Generationen immer schwächer und leerer, war plötzlich
wieder in voller Stärke da. Das Bewußtsein, Abkömmlinge
von hoch technisierten Siedlern zu sein, die hier gelandet waren, um
sich die Natur zu unterwerfen, war aufgewacht, und gleichzeitig die
Scham darüber, daß die träge, warme Natur Dong-sonis
die Menschen zu sich herabgezogen hatte.
    Das Schreckgefühl nahm zu.
    Vohmais Hand krampfte sich um den Kolben des Nadelstrahlers. Die
Quelle der Gefahr blieb im Dunkel, unsichtbar. Doch, dann konnte er
etwas ausmachen; es wurde immer klarer: Vor ihm in der Dunkelheit
bewegte sich etwas.
    War es eine Täuschung?
    Aola schloß die Augen für eine Weile, dann öffnete
er sie wieder. Etwas in seiner Umgebung roch anders, bewegte sich
nicht - war aber körperlich vorhanden. Ein leises metallisches
Geräusch ertönte, als der Sicherungshebel des Strahlers
herumgelegt wurde. Plötzlich drehte sich Vohmai um und warf sich
seitwärts. Hinter ihm zischte etwas durch die Luft, ein Mann
stöhnte gequält auf und verstummte. Dann waren sie über
ihm.
    Sie rissen ihm die Arme auf den Rücken, und er schlug mit den
Füßen um sich. Er traf auf Knochen, und eine tiefe Stimme
begann im Flußdialekt zu fluchen. Dann wurde ein Scheinwerfer
angeschaltet. Er zeigte Vohmai, der von sechs Mann der Wache
umzingelt und festgenommen worden war. Die Handgelenke waren
zusammengebunden, und dicht neben ihm lag eine Wache regungslos auf
einem Grasbüschel.
    „Wir haben ihn“, sagte jemand. „Los, in die
Residenz.“
    Vohmais Körper flog zwischen die Sitze des Fahrzeugs, und ein
Motor heulte auf. Binnen weniger Minuten waren sie im Patio der
Residenz. Die

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