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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer rissen Vohmai vorwärts, schleiften ihn
an brennenden Fackeln und Öllampen vorbei bis in die Halle. Der
Autokrat und seine restlichen Männer warteten bereits. Die
bernsteinfarbenen Augen in dem geröteten Gesicht sahen Aola
eigentümlich an: Haß, Niederlage und Erkennen - unmöglich
zu sagen, was es war. Vohmai begann zu verstehen.
    „Was habe ich dir getan?“ fragte der Autokrat. Fragend
zog Vohmai die Augenbrauen hoch.
    „Ich weiß nicht, was du fragst, o Autokrat. Ich bin
nicht, was du glaubst.“
    „Du lügst.“
    Vohmai zuckte die Schultern.
    „Du hast die Millionen von Menschen, die bisher unter meiner
Herrschaft standen, zum offenen Aufstand gebracht. Du machtest, daß
ich nicht mehr weiß, was ich tun soll. Du willst mit deinem
lächerlichen Zauber des violetten Mondes den Rest von Kultur
dieses Planeten zerstören. Dafür wirst du getötet.“
    Zwischen den beiden Männern und ihren Augen entspann sich ein
wortloser Dialog. Sie musterten sich, und schließlich sagte der
Autokrat: „Schneidet ihm die Fesseln durch!“ Vohmai
fühlte, wie sich die Stricke um seine Handgelenke lockerten und
herunterfielen. „Antworte!“ sagte der Autokrat.
    Vohmai schwieg und blickte sich langsam um. Die vierzehn Männer,
die es noch in der Residenz ausgehalten hatten, befanden sich bei
ihrem Herrscher - hier im Raum. Vohmai wußte, daß Ovehsi
vor dem kleinen Testschirm und dem Lautsprecher saß und alles
sah und hörte, und er wußte auch, daß vor dem Tor
der Residenz eine Zeituhr tickte. Nach seiner Rechnung blieben noch
rund sieben Stunden bis zu der Erscheinung, und noch einige
Minuten...
    „Ich habe nichts zu sagen“, antwortete Vohmai. „Ich
bin nichts als ein armer Pelzjäger. Du siehst Gespenster, o
Autokrat.“
    „Was willst du hier?“ fragte einer der Männer.
„Ich kenne dich nicht, auch in der Siedlung kennt dich
niemand.“
    „Ich kenne sie alle“, antwortete Vohmai. „Ihre
Hirne sind schwach.“
    Plötzlich unterbrach ein gellender Schrei die angespannte
Stille.
    „Feuer!“
    Vohmai lächelte knapp. Die Schaltuhr funktioniert.
    Neben dem Tor der Siedlung wuchs eine Feuersäule aus dem
Boden. Das winzige Energiegeschütz löste den Boden auf und
verwandelte ihn in weißglühende Gase, die als breiter
Streifen hochstiegen und das Holz der Palisaden ansengten.
    Die Männer gerieten in Unruhe, blieben aber im Raum. Aola
machte nicht den Fehler, sich zu bewegen. Erst, als glühende
Funken auf das trockene Grasdach überflogen und es in Brand
setzten, flohen die Männer aus dem Raum.
    „Bleibt hier - ihr Feiglinge!“ brüllte der
Autokrat.
    Aus dem bewegungslosen Körper des Pelzjägers wurde
plötzlich ein wirbelnder Schatten. Er sprang in einem Riesensatz
vorwärts, schlug den Autokraten zur Seite und packte die
geladene Maschinenpistole auf dem Tisch. Dann raste er, während
hinter ihm Kugeln in den Boden schlugen, durch die Tür in den
Schlafraum und warf sich, die Hände vorgestreckt, durch das
geschlossene Fenster. Holzleisten, Stoffetzen und Pflanzenfasern
rissen und brachen; Aola rollte sich ab und federte hoch. Er stand
mitten im Patio.
    Ein Scheinwerfer blendete auf, und der Pelzjäger wurde
beschossen. Er rannte hinüber, dorthin, wo ein weites,
überhängendes Dach auf einigen Säulen ruhte und gab
einen langen Feuerstoß ab. Die Schüsse hörten auf.
Rings um die Residenz brannte das ausgetrocknete Holz der Palisaden,
und Hitze, Flammen und krachende Funken bildeten ein gespenstisches
Viereck.
    Der Garten war fast taghell erleuchtet. Die Flammen spielten und
warfen groteske Schatten. Vohmai schoß sich eine Bahn und
näherte sich dem Durchlaß.
    Wieder wurde er unter Feuer genommen. Er warf sich hin und rollte
sich in den Schatten, die Waffe dicht an seine Brust gepreßt.
Dann war er zwischen den verglimmenden Torpfosten hindurch, setzte
über den Graben und verschwand in der Dunkelheit. Hinter ihm
zogen die Bahnen von Leuchtspurgeschossen; er wurde nicht getroffen.
Die Flammen der brennenden Residenz im Rücken, lief er über
die ausgetretenen Pfade zurück zu Ovehsis Haus. Keuchend ließ
er sich auf die Stufen des Eingangs nieder.
    „Bist du verwundet?“ fragte das Mädchen.
    Er schüttelte den Kopf. „Hast du die Waffen
ausgegraben, die vor hundert Andorn vom Himmel kamen?“
    „Ja - hier.“ Sie reichte ihm zwei Plastikhüllen,
die Vohmai sofort aufriß. Zwei blauschimmernde Desintegratoren
der Imperiumsstreitkräfte lagen darin, aufgeladen und gesichert.
Eine der

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