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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Waffen nahm Vohmai und steckte sie in den Gürtel, die
andere behielt er in der Hand.
    „Warten“, sagte er.
    Wieder begannen die Voca-Vocas zu pochen.
    „Die Residenz brennt, ihr Männer in den Wäldern.
Die Macht des Tyrannen ist gebrochen, und in sechs Stunden wird der
violette Mond aufgehen. Wartet und haltet euch bereit.“
    „Wenn sie uns suchen, werden sie hierherkommen“, sagte
Vohmai. „Ich werde das Schiff rufen - dann können wir uns
am Rand des Raumhafens verstecken.“
    Er ging in die Hütte zurück und nahm den kleinen Sender,
der auf dem Tisch stand. Lautsprecher und Linsensatz waren zusammen
mit der Halle und ihrer Ausstattung verbrannt; ein anderer Hebel
wurde umgelegt. Eine andere Frequenz schaltete sich ein. Dann meldete
sich der Funker des Raumschiffes.
    „Hier Aola Vohmai in der Nähe des Raumhafens. Zeit
minus 360 Minuten. Bitte, fliegen Sie das vollständige Programm.
Ende.“
    Der Mann und das Mädchen gingen langsam von der Hütte
weg und verschwanden in der Nacht.
    *
    Das Feuer erstarb. Die Flammen sanken in sich zusammen und
bildeten eine undeutliche Linie; eine geometrische Figur inmitten
niedriger Büsche. Zwischen den glühenden Resten bewegten
sich einige Gestalten. Vohmai saß am jenseitigen Rand des
ehemaligen Raumhafens auf einem halbvermoderten Baumstamm neben
Ovehsi. Die beiden weißen Monde spielten auf ihren Bahnen
inmitten der dichten, klaren Sterne. Alles war still.
    Die beiden Menschen warteten..
    Dann geschah etwas, später, nach Stunden. Irgendein
unhörbares Zeichen wurde hinter einer gigantischen Szene
gegeben. Die Blätter der Bäume schienen wie Millionen
kleiner, wachsamer Augen. Ein summendes Zittern füllte wie ein
Bienenschwarm die Luft. Sogar der nächtliche Wind schien sich zu
legen. Die Voca-Vocas schwiegen. Ovehsi schloß die Augen und
lehnte sich gegen den Stamm.
    Und dann drang aus den Wäldern ein Laut. Nur ein großes
Seufzen schien es zuerst, man konnte es schwer wahrnehmen. Es wuchs
langsam an und verzehrte das Schweigen des Waldes. Es verhielt und
wurde zu einem einzigen, machtvollen Auf grollen.
    Ein dritter Mond war erschienen.
    Eine vollkommene Kugel schwebte inmitten eines kaum wahrnehmbaren
Schleiers. Das Licht des Schleiers verwandelte sich zuerst in ein
wäßriges Blau, flammte dann einen Moment grellweiß
auf und änderte seine Farbe in einem schleichenden Vorgang, bis
sie restlos violett war.
    Die Nacht des violetten Mondes brach an.
    Der Mond schwebte tiefer und tiefer. Die strahlende Farbe füllte
den Himmel aus und leuchtete heller als die Sterne. Jenseits des
Dschungels flog der Mond hoch über den Wipfeln und vollendete in
majestätischer Ruhe und Schönheit einen großen Kreis.
Am Ausgangspunkt angekommen, änderte sich der Weg des violetten
Mondes etwas; aus dem Kreis wurde eine Spirale. Vohmai rechnete sich
aus, daß der Mittelpunkt dieser Spirale der verlassene
Raumhafen sein würde.
    Ein hohles Summen erfüllte die Luft.
    Aus dem Wald kamen die Menschen. Sie kamen in langen Einbäumen,
in Zügen hintereinander und in kleinen Gruppen. Speerblätter
schimmerten violett auf, und die Läufe alter Flinten warfen
blitzende Reflexe. Immer mehr Menschen kamen unter den Bäumen
hervor und überschwemmten das Gelände um die Siedlung
Limbari. Ein zunächst noch lockerer Ring umgab den Großen
Ort; er wurde dichter und dichter. Der violette Mond zog immer engere
Kreise und senkte sich tiefer. Dann blieb er stehen.
    Fünf Minuten vergingen langsam und schweigend.
    Nur das Murmeln von einer Million Stimmen war noch zu hören.
Es hatte den Eindruck, als gäbe es nichts anderes mehr auf
dieser Welt. Dann erlosch das Violett.
    Weiße Flammen erschienen mittschiffs, und die Kugel von
hundert terranischen Metern Durchmesser senkte sich langsam über
dem Raumhafen. Scheinwerfer leuchteten auf und rissen das unkrautüb
er säte Gelände aus der Dunkelheit. Fauchend fuhren die
Landestützen aus und zitterten dem Boden entgegen. Krachend
barsten morsche Stämme, und viele Büsche wurden zerdrückt,
als das Schiff landete. Als sich Aola erhob und sich umsah, bemerkte
er den dichten Ring der Dschungelbewohner. Sie umschlossen das
Gelände des Hafens in einem Kreis, der kaum etwas durchlassen
konnte.
    Eine gewaltige Lastschleuse öffnete sich; heller Lichtschein
umströmte die Gestalt, die in der Mitte des dunklen Metallstegs
stand. Der Mann trug eine enganliegende Uniform mit einem breiten
Gürtel und weißen Stulpenhandschuhen.
    Rasselnd fuhr die Rampe

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