Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aus. Ein Lautsprecher knackte. In Dongsoni
sagte eine Stimme, laut und langsam: „Aola Vohmai - ich rufe
dich. Komme bitte zu mir.“
    Die kleine Gestalt des Pelzjägers ging quer über das
Feld. Der Agent mußte sich bemühen, nicht zu stolpern;
Ranken, Dornen und Gräser stellten sich ihm entgegen.
Plötzlich... ein Schrei: „Aola - der Autokrat!“ Der
Agent fuhr herum.
    Wie ein durchgehender Büffel rannte der Autokrat auf das
Schiff zu. Seine Hände hielten eine Maschinenpistole. Aola
schätzte die Entfernung auf fünfhundert Schritte; zu viel
für sichere Schüsse. Auch der Autokrat wußte es.
Augenblicklich senkte sich tiefes Schweigen über die Szene.
Ruhig und unerschütterlich sagte Vohmai: „Mehooly - bleibe
stehen.“
    Der Autokrat gehorchte nicht, noch antwortete er. Seine Schritte
wurden länger, er hob die Waffe. Dann begann das Mundstück
der Waffe lange, hellrote Flammen zu speien, und die Kugeln pfiffen
dicht an Vohmai vorbei und verloren sich. Vohmai wandte sich halb um
und zeigte Mehooly die linke Schulter. Er sah starr auf das
rußgeschwärzte Gesicht des Autokraten, das sich jetzt
verändert hatte. Der Wille dieses Mannes war unabänderlich
-siegen oder besiegt zu werden. Der Feuerstoß hörte auf.
Dann schoß der Autokrat wieder, wieder traf er nicht. Er warf
die leergeschossene Waffe weg und riß einen Impulsstrahler aus
dem Gürtel.
    In diesem Augenblick traf ihn der Schuß Vohmais. Vohmai
senkte die Waffe. Langsam ging er auf den zusammengebrochenen Mann
zu.
    Das Licht eines Scheinwerfers fiel auf den sterbenden Autokraten.
Die graue Ruhe des Todes senkte sich auf seine Züge.
    „Du wolltest das Erbe der Erde ausrotten, und als du das
Ende sehen konntest, wolltest du lieber sterben als es mit ansehen.
Ist es so?“
    Mühsam sagte der Autokrat: „Ja, ich fand heraus, daß
man die Gedanken an die Erde und an ihre Macht und Herrlichkeit nicht
ausrotten kann. Ich habe gelebt - und ich beuge mich nur vor Terra.
Sonst vor niemandem. Der Einsatz war das Spiel wert...“
    Vohmai drehte sich um und blickte hinauf zum Schiff, wo man die
rote Uniform des Königsboten sehen konnte. Eine Stimme erscholl.
    „Die ferne Erde, die euch nicht vergessen hat, grüßt
euch. Bestimmt einen aus eurer Mitte, wenn ihr das große
Palaver halten möchtet. Ich bin Scott Rhettnys, der Bote Terras.
Ich grüße euch.“
    Vohmai lächelte und steckte die Waffe ein. Sein Auftrag hatte
sich erfüllt. Zu den
    achthundertzwei Welten war eine andere gekommen. Sie war klein,
aber ihre Menschen waren Terraner.
    Dann berührte die Rampe die Erde, und der Bote kam.

3.
    Nicoline Terjesen saß in einem niedrigen,
goldstoffbespannten Sessel neben dem kleinen Tisch, auf dem nichts
anderes als ein schwerer Aschenbecher stand. Rauch von der Zigarette,
die sie gerade in die Schale gelegt hatte, stieg auf und bildete
Figuren in der warmen Luft. Ihre Hände hatte das Mädchen
hinter dem Kopf zusammengelegt, und der Blick ihrer grauen Augen
richtete sich auf die Lichter Brasilias.
    Das Licht aus der halboffenen Tür, die auf die Terrasse
führte, spielte mit den Linien ihres Haares. Es war nicht ganz
zehn Uhr nachts. Nicoline war nicht müde; sie befand sich in
einem schwebenden Zustand zwischen Wachen und Träumen mit
offenen Augen.
    Sie dachte an Toni Cimarosa.
    Es läutete.
    Sie blickte verwundert auf ihre Uhr, dann stand sie auf. Sie
durchquerte das Wohnzimmer, ging durch die Praxis und öffnete
die Tür, die das Wartezimmer mit dem Flur des Appartementhauses
verband. Sie zwinkerte mit den Augen, als sie Toni erkannte.
    Er stand in dem dämmerigen Licht vor der Tür und hatte
eine Hand hinter dem Rücken verschränkt. Als er sie
hervorzog, füllte ein Arrangement gelber Blumen den Zwischenraum
zwischen ihm und dem Mädchen.
    „Ich dachte“, sagte er, „wenn dich jemand um
diese Zeit stören darf, dann bin ich es. Hier -die
Eintrittskarte. Stelle sie in die nette, alte Bodenvase; die Farbe
paßt zu deinem Haar.“ „Oh“, sagte sie. „Du
lernst Manieren?“
    Er lachte. „Darf ich eintreten?“
    „Natürlich, immer.“ Die Tür wurde
geschlossen.
    Das Mädchen sah ihn aufmerksam an. Ihre Schläfrigkeit
war wie weggeblasen; sein Gesicht trug den Ausdruck angestrengten
Überlegens.
    „Ich wette“, sagte sie und rückte einen zweiten
Sessel auf die Terrasse, „du hast Fragen oder Unklarheiten.“
    Toni nickte. Er zündete sich bedächtig eine Zigarette
an, und das Mädchen merkte deutlich, daß der Mann ihr
gegenüber etwas

Weitere Kostenlose Bücher